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4. Organisatorischer Aufbau von Alcoholics Anonymous


Mit den 12 Traditionen hat sich Alcoholics Anonymous eine Art Verfassung gegeben, in der Grundsätze für organisatorische Aspekte von A.A. festgelegt sind. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um allgemeine Richtlinien, so daß die Organisationsstruktur in verschiedenen Regionen durchaus unterschiedlich sein kann.

Kern der Organisation sind lokale Gruppen, die sich in regelmäßigen Abständen zu Meetings zusammenfinden. Es gibt keine formal festgelegten Kriterien für die Mitgliedschaft. Finanziell tragen sich die Gruppen selbst durch freiwillige Beiträge der Mitglieder. Für bestimmte Funktionen (Gruppenvorsitz, Organisation von Aktivitäten, Finanzen etc.) haben die Gruppen ehrenamtliche Sekretäre. Zumeist werden die Funktionsinhaber in regelmäßigen Abständen ausgewechselt. Ferner bestehen auf lokaler Ebene zum Teil Clubs als Freizeiteinrichtung und Treffpunkt für A.A.-Mitglieder. Diese sind jedoch formal keine Einrichtungen von A.A. und tragen einen anderen Namen[ vgl. Murphy 1952, S 14].

In Stadtgebieten, in denen zumeist eine Vielzahl verschiedener Gruppen bestehen, bilden diese ein "Intergruppen-" oder "Zentralbüro", zu dem die einzelnen Gruppen Delegierte entsenden. Diese Intergruppen haben zumeist auch bezahlte Angestellte und unterhalten oft eine Kontaktstelle, an die sich Menschen, die Anschluß an Alcoholics Anonymous suchen wenden können. Daneben bestehen auf regionaler Ebene noch "Area General Service Committees", die für die Zusammenarbeit mit der Zentrale von A.A. in New York zuständig sind.[ vgl. Alcoholics Anonymous World Services Inc. 1974, S 11]

Auf nationaler Ebene werden die Angelegenheiten von A.A. vom General Service Office von A.A. verwaltet, daß die Koordination der Aktivitäten von Alcoholics Anonymous übernimmt und insbesondere für die Literaturverteilung zuständig ist. Dabei unterliegt es jedoch der Kontrolle durch das General Service Board (bis 1957: Alcoholic Foundation), das als eine Art Aufsichtsrat dient. Ferner finden jährlich Versammlungen der General Service Conference statt, zu der die regionalen Organisationen von A.A. Vertreter entsenden.[ ib., S 12] Finanziert wird das General Service Board durch freiwillige Beiträge der lokalen Gruppen.

Das General Service Board, dem neben A.A.-Mitgliedern auch Nichtalkoholiker angehören, ist auch Eigentümer von Alcoholics Anonymous World Services Inc. (vormals: Works Publishing Company), dem Verlag, in dem die Bücher und Broschüren von A.A. veröffentlicht werden, sowie der Mitgliederzeitung "A.A. Grapevine". Neben den genannten Hauptgremien bestehen auf allen Ebenen noch eine Vielzahl weiterer Komitees zu besonderen Zwecken (z.B. Öffentlichkeitsarbeit Zusammenarbeit mit Behandlungseinrichtungen oder Gefängnissen)[ ib.].


 <-  ->  ^   © 1990/1997 Peter Daum