Soziale Arbeit: Klinische Sozialarbeit (Master of Arts)
Der Studiengang
Der berufsbegleitende Masterstudiengang Soziale Arbeit: Klinische Sozialarbeit ist insbesondere für Fachkräfte geeignet, die psychosozial beratend, betreuend und behandelnd tätig werden und sich vor dem Hintergrund immer stärkerer Isolation und Ausgrenzung marginalisierter, bisher schwer erreichbarer Menschen spezialisieren wollen.
Der Masterstudiengang wird in Kooperation mit der Hochschule Coburg angeboten. Sie studieren fünf Semester lernbegleitet in Blockseminaren (zur Hälfte an der ASH Berlin und der HS Coburg) und in einer festen Studiengruppe von etwa 25 Studierenden. Die flexibilisierte Lernbegleitung der Master-Abschlussarbeit erfolgt im sechsten Semester. Den Absolventinnen und Absolventen des postgradualen Studiums wird der Titel "Master of Arts" auf dem Fachgebiet der Klinischen Sozialarbeit verliehen.
Auf den Youtube Kanal der ASH Berlin finden Sie ein Video, das Ihnen das Gebäude, die Räumlichkeiten und die Umgebung der Hochschule zeigt. Weiterhin finden Sie ein Video, in dem Absolvent_innen über unseren Master und ihre berufliche Entwicklung berichten darüber hinaus gibt es noch mehr über die Klinische Sozialarbeit zu entdecken.
Zielgruppen
Der berufsbegleitende Masterstudiengang Soziale Arbeit: Klinische Sozialarbeit ist vor allem für Fachkräfte geeignet, die psychosozial beratend, betreuend und behandelnd tätig werden und sich vor dem Hintergrund immer stärkerer Isolation und Ausgrenzung marginalisierter, bisher schwer erreichbarer Menschen spezialisieren wollen.
Mit dem erworbenen Wissen und Können geht es für Klinische Sozialarbeiter/innen nicht nur um methodisches Know-how, sondern um die schöpferische Anwendung von Wissen in komplexer und sich verändernder Praxis und um die Fähigkeit, neues Wissen durch Forschung zu schaffen, zu reflektieren und in praktisches Handeln zu übersetzen. Die Klinische Sozialarbeit versteht sich als Dienst an den Menschen, die um ein würdevolles Leben ringen und dabei oft an Hürden scheitern, die von gesellschaftlicher und institutioneller Natur sind.
Das Studium im Überblick
Das Masterstudium befähigt dazu, spezialisiertes klinisches Wissen und spezialisierte sozialarbeiterische Behandlungskompetenzen in das Gesundheits- und Sozialwesen einzubringen. Studierende werden zu eigenständiger und eigenverantwortlicher psycho-sozialer Beratung und Behandlung befähigt. Ziel ist eine psychosoziale Belastungs-, Krisen- und Krankheitsbewältigung durch soziale Integration.
Der Studiengang umfasst fünf Semester Präsenzstudium und ein Semester fachlich supervidierte Erstellung der Master-Abschlussarbeit. In dem modularisierten Studium beschreiben "Credits" den zeitlichen Aufwand, d.h. Präsenzlehre einschließlich Vor- und Nachbereitung, Selbststudium sowie Prüfungen. Ein "Credit" entspricht 30 Zeitstunden. So ergeben sich für das gesamte Masterstudium ca. 2700 Zeitstunden Arbeitsaufwand. Verteilt auf drei Jahre Studium sind dies etwa 15 Arbeitsstunden pro Woche. Insgesamt finden pro Semester fünf Blockveranstaltungen statt, davon vier 3-Tage-Workshops und ein 5-Tage-Workshop. E-Learning und Blended-Learning unterstützen und ergänzen die Präsenzveranstaltungen an beiden Hochschulen.
Als Fachsozialarbeit ist Klinische Sozialarbeit spezialisiert auf psychosoziale Diagnostik, Beratung und soziale Therapie sowie Krisenintervention bei schwer erreichbaren Klient_innen.
Das Studium vermittelt theoretisch fundierte und praxisorientierte Kenntnisse über Menschen, die sich auf Grund chronischer Erkrankungen, Behinderung, Benachteiligung oder Beeinträchtigung in psychosozialen Problemlagen befinden.
Absolventen_innen des Studiengangs bringen folgende spezielle Kompetenzen in das Berufsleben mit:
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Kompetenz des 'Scientist Practitioner'
Mit Ausgestaltung Ihrer klinischen Fachkompetenz erhalten Sie die Möglichkeit, anhand wissenschaftlicher Theorien und Erkenntnissen auf komplexe bio-psycho-soziale Gesundheitsprobleme und Aufgabenstellungen angemessen und professionell zu reagieren. Dazu gehört auch, neue Entwicklungen und Herausforderungen vor dem Hintergrund des innerfachlichen und interdisziplinären Diskurses zu erkennen und innovativ darauf reagieren zu können. Unsere Absolvent_innen erhalten ein breites Spektrum quantitativer und qualitativer klinischer Forschungsmethoden zur Evaluation und Qualitätssicherung Klinischer Sozialarbeit sowie zur Anwendung in wissenschaftlicher Forschung.
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Interprofessionelle Kommunikationskompetenz
Sie können komplexe gesundheitsrelevante bio-psycho-soziale, multisektorale Problemstellungen im Rahmen multidisziplinärer Kooperation kommunizieren. Dazu gehört die systematische Reflexion des eigenen professionellen Handelns im Kontext komplexer Praxisbedingungen unter Beachtung persönlicher Ressourcen, Fähigkeiten und Grenzen. Damit nehmen Sie teil an intra- und interdisziplinären Diskursen und stärken gleichzeitig Ihre eigene berufliche Identität als Klinische_r Sozialarbeiter_in.
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Ethische Kompetenz und Leitungskompetenz
Als Klinische Sozialarbeiter_innen sind Sie vertraut mit unterschiedlichen ethischen Fragen der Wertorientierung und reflektieren diese im kritischen Kontext sozialarbeiterischen Handelns sowie unter Beachtung der Selbstbestimmung der Klient_innen. Sie sind in der Lage, professionell ethische Konzepte verantwortlich zu übernehmen und so ethische Dilemmata lösen zu helfen.
Mögliche Arbeitsfelder können unter anderem sein:
- stationäre, teilstationäre, und ambulante Einrichtungen der Kinder, Jugendlichen- und Erwachsenenpsychiatrie,
- (Tages-)Kliniken und Praxen
- sozialpsychiatrische Dienste
- therapeutische Wohngemeinschaften und betreutes Wohnen
- Familien-, Kinder-, und Jugendhilfe
- Arbeit mit traumatisierten Kindern und Erwachsenen
- Arbeit mit Opfern und Tätern physischer, psychischer und sexueller Gewalt
- Fach-, Akut- und Rehabilitationskrankenhäuser
- Ambulante und stationäre Suchtberatung, Suchttherapie
- Resozialisierung und Gefährdeten-Hilfe
- Altenarbeit und Gerontopsychiatrie sowie Selbsthilfeprojekte
Die Regelstudienzeit umfasst sechs Semester (Teilzeitstudium).
Das Studium wird mit dem akademischen Grad Master of Arts (M.A.) abgeschlossen.
Mit dem Abschluss des Masterstudiums als weiteren berufsqualifizierenden Hochschulabschluss ist grundsätzlich die Eignung zur Promotion bzw. zur Aufnahme eines Promotionsstudiums festgestellt.
Der berufsbegleitende Masterstudiengang Soziale Arbeit: Klinische Sozialarbeit ist kostenpflichtig. In den Semestern 1 bis 5 fällt ein Beitrag von 1.650 Euro pro Semester an. Im 6. Semester sind für die Begleitung und Betreuung bei der Masterarbeit 900 Euro zu entrichten (Gesamtbetrag: EUR 9.150,-).
Pro Semester sind zusätzlich so genannte Semestergebühren zu zahlen, das Semesterticket für den Raum Coburg ist in diesen bereits enthalten. Weitere Fragen dazu beantwortet das Koordinationsbüro an der Hochschule Coburg.
Nicht enthalten sind Kosten für Anreise sowie Übernachtungs- oder Bewirtungskosten vor Ort.
Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten finden Sie unter unseren FAQs.
Stimmen unserer Absolvent_innen
Lisa Große: Fachliche und persönliche
Weiterentwicklung
"Nach einem generalistischen Bachelor-Studium war ich auf der Suche nach Weiterentwicklungsmöglichkeiten - fachlich und persönlich. Der berufsbegleitende Master Klinische Sozialarbeit an der ASH Berlin und HS Coburg hat es mir ermöglicht, mich in der Sozialen Arbeit zu Hause zu fühlen. Die Arbeit mit den Klient*innen verändert sich, indem ich vorher blinde Flecken entdeckt habe und ich gegenüber anderen Professionen selbstbewusst auftreten konnte. Nicht zuletzt habe ich erst durch den Master das Interesse und die Neugier an Wissenschaft und Forschung entdeckt. Die Dozierenden haben uns dabei in unserem Handeln und unserer Haltung sensibilisiert und zugleich gestärkt. Auch habe ich durch die berufsbegleitende Form viele tolle Mitstudierende kennen und schätzen gelernt und konnte über verschiedenste Praxisfelder der Sozialen Arbeit mit ihnen diskutieren. Das große Engagement des "Klinsa-Teams" hat das Studium zu einer sehr wertvollen Erfahrung gemacht. "
Lisa Große, Abschlussjahrgang 2015, lehrt inzwischen selbst im Master Soziale Arbeit: Klinische Sozialarbeit, in den Modulen "Organisation und klinisches Casemanagement“ und "Diagnostik".
Sie ist Promovierende an der Universität Vechta und der ASH Berlin.
Maite Gabriel: Herausbildung einer klaren professionellen Identität
"Der Master hat mir die Möglichkeit geboten, eine klare professionelle Identität auszubilden und ein gestärktes Selbstbewusstsein auch anderen Professionen gegenüber zu entwickeln. Die Bedeutung der Sozialen Arbeit in unserer Gesellschaft und die enorme Komplexität dieses Tätigkeitsfeldes sind mir bewusster geworden. Ebenso konnte ich mein Wissen zu Diagnostik und Interventionen erweitern.
Mittlerweile sehe ich mich klar in der Sozialen Arbeit zu Hause. Überlegungen, den Master auch als Grundlage für eine Kinder- und Jugendpsychotherapieausbildung zu nutzen, habe ich nicht weiterverfolgt, da mir deutlich bewusst geworden ist, dass viele der Menschen, mit denen ich arbeite, durch eine klassische Psychotherapie kaum erreicht werden.
Neben wichtigen Erkenntnissen und Wissen für meine praktische Arbeit hat mir der Master die Möglichkeit geboten, vertiefte Einblicke in Forschung und Wissenschaft Sozialer Arbeit zur erhalten. Heute bin ich in beiden Feldern, Wissenschaft und Praxis, tätig."
Maite Gabriel, Abschlussjahrgang 2014, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ASH Berlin und Klinische Sozialarbeiterin in der stationären Kinder- und Jugendhilfe.
Maria Littig: Enge Verzahnung von Theorie und Praxis
"Das Studium der Klinischen Sozialarbeit überzeugte mich vor allem durch die enge Verzahnung der wissenschaftlichen Lehrinhalte mit der systematischen Reflexion des eigenen professionellen Handelns. Themen wie chronische Erkrankungen, psychosoziale Problemlagen oder Ausgrenzungen nehme ich dadurch heute viel bewusster wahr. Seither hat sich nicht zuletzt meine eigene professionelle Haltung, sondern auch meine Arbeitsweise, unter Einbezug eines bio-psycho-sozialen Verständnisses, grundlegend verändert. Von Anfang an konnte ich Theorien aus dem Studium direkt in meine soziotherapeutische Tätigkeit integrieren und somit Prozesse dann auch hinterfragen. Ziemlich schnell erlebte ich dann erste positive Veränderungen in der unmittelbaren Klientenarbeit, was mich wiederum weiter motivierte, mein Wissen stetig zu vertiefen. Durch das Studium der Klinischen Sozialarbeit bekam ich die Möglichkeit, mich auch beruflich zu verwirklichen und weiterzuentwickeln. Dabei hatte ich großes Glück, von Beginn an die volle Unterstützung durch meine Kollegen und Vorgesetzten zu erhalten."
Maria Littig, Abschlussjahrgang 2023, hat einen B.A. in Pädagogik und ist staatl. anerk. Ergotherapeutin.
Adrian Golatka: Breite Erweiterung professioneller Skills
"Der Studiengang Klinische Sozialarbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin und der Hochschule Coburg hat mich auf vielfältige Weise in meiner beruflichen Weiterentwicklung unterstützt. Die vermittelten Kenntnisse konnte ich sowohl in der direkten Arbeit mit Klient*innen, als auch in meiner Tätigkeit als Führungskraft in der Jugendhilfe unmittelbar anwenden. Der Studiengang hat mir hier vielfältiges „Rüstzeug“ mitgegeben.
Darüber hinaus stellen die vermittelten Inhalte ein solides Fundament für meine Ausbildung in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie dar. Auch meine wissenschaftlichen Fähigkeiten haben sich, nicht zuletzt, durch das Erstellen einer, umfassend betreuten, Masterthesis, ebenfalls deutlich erweitert. Last, not least habe ich in den Jahren des Studiums wichtige Kontakte geknüpft, die bis heute tragen.
Meine Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ASH Berlin, wäre ohne den Verlauf des Masters nicht denkbar gewesen."
Adrian Golatka, Abschlussjahrgang 2018, lehrt inzwischen selbst im Master Soziale Arbeit: Klinische Sozialarbeit, Modul "Diagnostik“. Er ist psychosozialer Berater im Auswärtigen Amt und Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut in Ausbildung.
Tina Hennige: Meine professionelle Identität hat nun ein ,Zuhause‘ in der Klinischen Sozialarbeit
„ […] Wie kann ich mit der Komplexität der Problemlagen meiner Klient:innen fachlich fundiert und konstruktiv umgehen? Wie positioniere ich mich fachlich zu bestimmten Themen? Wie argumentiere ich selbstsicher gegenüber anderen Berufsgruppen?
Das sind Fragen, die mich im beruflichen Alltag nach meinem Bachelor sehr beschäftigten und herausforderten.Im Master hatten genau diese Fragen Raum. In den 3,5 Jahren Studium ist meine professionelle Identität gewachsen und mein Handeln sicherer geworden. Der regelmäßige Austausch mit Kommiliton:innen und Lehrenden, die enge Verbindung von Theorie und Praxis sowie die eigene intensive Auseinandersetzung mit Inhalten und Methoden - auch im Rahmen der Prüfungsleistungen - haben mir Raum geboten, Neues zu lernen, auszuprobieren und dann in meinen beruflichen Alltag zu integrieren.
Meine professionelle Identität und meine Berufspraxis haben nun eine klare theoretische und fachliche Grundlage und ein ,Zuhause‘ in der Klinischen Sozialarbeit.“
Tina Hennige, Abschlussjahrgang 2024, arbeitet im Zentrum für schulische und psychosoziale Rehabilitation