In der Sonderausgabe der Zeitschrift "Pflegewissenschaft" ist am 15. April ein Positionspapier zur Erstversorgung von Menschen, die sexualisierte Gewalt und/oder Gewalt in Paarbeziehungen erlebt haben unter den Bedingungen von Sars-CoV-2 erschienen (ab S. 95 in: https://www.pflege-wissenschaft.info/nachrichten/artikel/nachrichten/78-pflegejournal/nachrichten/12298-corona-special-der-pflegewissenschaft-erschienen). Im Positionspapier wird auf die Rolle der Erstversorgung bei der Identifikation von Menschen mit Gewalterfahrungen und angemessener Adressierung von Unterstützungsmöglichkeiten eingegangen, da Einrichtungen der Erstversorgung (z.B. Notaufnahmen in Krankenhäusern) oft die erste Kommunikationsmöglichkeit mit Außenstehenden darstellen, nachdem die Gewalt erlebt wurde. Die Notwendigkeit von Standards in der Erstversorgung (z.B. spezielle Protokolle für Intervention bei Gewalt in Paarbeziehungen und/oder sexualisierte Gewalt), eine diversitätässensible Ausgestaltung der Versorgung, Maßnahmen zur psychosozialen Begleitung von Gesundheitsfachkräften und die Betrachtung der besonderen Situation von gewaltbetroffenen Gesundheitsfachkräften werden als relevante Themen für die Weiterentwicklung der erstversorgenden Institutionen identifiziert.
Unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin wurde unter Mitarbeit von Ilknur Özer-Erdogdu und Julia Margarethe Schmidt das Projekt „Zurück in die Pflege: Zwischen „Sollen“, „Wollen“ und „Können“ - Berufsidentitäten von Pflegefachkräften in Krisensituationen am Beispiel der Sars-CoV-2-Pandemie“ durchgeführt.
Mit einem qualitativen Forschungsansatz wurde auf Grundlage von 15 Expert*inneninterviews mit zuvor aus dem Beruf ausgestiegenen Pflegefachkräften untersucht, welche Beweggründe für die Rückkehr eine Rolle gespielt haben. Es wurde dabei analysiert, wie berufliche Anforderungen wahrgenommen, die berufliche Motivation sowie Kompetenzen durch die befragten Pflegefachkräfte eingeschätzt werden und welche Erkenntnisse sich daraus für Berufsidentitäten von Pflegefachkräften in Krisensituationen ableiten lassen. Ein wissenschaftlicher Artikel zu den Ergebnissen befindet sich derzeit in der Zeitschrift „Das Gesundheitswesen“ in Begutachtung.
Für das Forschungsprojekt ElfE hat jetzt die letzte Arbeitsphase begonnen, das Projekt endet im Januar 2021. Im Fokus stehen daher die Aufbereitung der Ergebnisse und deren Transfer, insbesondere in die bezirklichen Strukturen. Hier konnten die ElfE-Ergebnisse Eingang finden in die geplante Neuauflage der Marzahn-Hellersdorfer „Kita-Fibel“, die an alle Eltern zu Beginn der Kita-Zeit ihres Kindes verteilt wird http://www.beakita-marzahn-hellersdorf.de/78-news/117-kita-fibel. In der Neuauflage der Fibel wird nun auf einer Seite die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kita-Fachkräften – auch im Konfliktfall – thematisiert. Auch zwei weitere Produkte sollen diese Schnittstelle stärken: Zum einen ein Dialogkartenset, das in einer Version Eltern sowie einer für Fachkräfte erscheinen wird und für unterschiedliche Anlässe einen Gesprächsbedarf anzeigt. Außerdem das weiterentwickelte Reflexionskartenset für Kita-Fachkräfte, über das bereits im vorangegangenen Newsletter berichtet wurde.
Die Erfahrungen mit Partizipation werden aktuell in mehreren wissenschaftlichen Publikationen aufbereitet. Im Sommer dieses Jahres wird als open access Publikation bei Springer ein Buch zu Methoden in der partizipativen Forschung erscheinen. Von ElfE wurden Erfahrungen mit der Prozessreflexion im partizipativen Prozess eingebracht. Außerdem wird zum Projektabschluss ein Handlungsleitfaden zur Umsetzung partizipativer Arbeitsweisen publiziert, der bezirkliche Akteure in der Gestaltung und Umsetzung unterstützt.
Natürlich wirken sich die gegenwärtigen Covid-19 Maßnahmen auch auf die Projektarbeit aus. Zwar konnte die Kommunikation mit den Eltern sehr erfolgreich auf ein Videokonferenzsystem umgestellt werden. Es ist aber völlig offen, inwieweit in diesem Jahr bezirkliche Fachveranstaltungen stattfinden werden, die für die Präsentation der Ergebnisse genutzt werden sollten. Und auch die geplante Abschlussveranstaltung ist derzeit in der Schwebe. In jedem Fall wird es aber mit der Unterstützung von Prof. Johanna Kaiser und dem Theater der Erfahrungen eine weitere Folge des Kita-Puppentheaterstücks „Linamano und die alten Freunde“ geben, das die ElfE-Ergebnisse auf die Bühne bringen wird!
Alle ElfE-Produkte werden nach und nach über http://partkommplus.de/teilprojekte/elfe/ abrufbar sein.
Vor gut einem Jahr startete das Projekt KLuG (als „Kompetenzschmiede `Lebenswelten und Gesundheit: partizipative Methoden´“) unter der Leitung von Gesine Bär und mit Azize Kasberg als Mitarbeiterin und ASH-Alumna (BA PT/ET sowie M.Sc. PH/BSPH). Es dient der Entwicklung eines Curriculums zur Vermittlung partizipativer Methoden im Bereich der kommunalen Gesundheitsförderung und Prävention. Es wird durch die BZgA im Auftrag und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen nach § 20a SGB V gefördert. Von Oktober 2019 bis März 2020 konnte bereits ein erster, gut nachgefragter Workshopdurchgang absolviert werden. Seit dem 02.03.2020 verstärkt nun Claudia Markert das Projekt – ebenfalls ASH Alumna (BA PT/ET sowie M.Sc. PH/BSPH). Patrick Müller (M.A. PSP) komplettiert als studentischer Mitarbeiter das Team. Alles war bereit für einen zweiten Durchgang am 23.-24.03.2020. Doch dann kam der Corona-Lockdown und der Workshop musste abgesagt werden. Schnell hieß es, ins Homeoffice umzuziehen. Leider lassen sich nicht alle partizipativen Methoden virtuell erproben, aber Ideen für eine Anpassung des Projektes jetzt in der Entwicklung. Wir setzten ein wichtiges Prinzip des partizipativen Arbeiten nun selbst um: seid „optimal unvorbereitet“ [i] ! So stellt sich das Team auf unterschiedliche Szenarien bis zum Projektende im Juni 2021 ein. Ob virtuell oder vis-à-vis wir bleiben dabei: Unser Ziel ist es, mehr Partizipation in den Lebenswelten zu ermöglichen!
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie unter: https://www.ash-berlin.eu/forschung/forschungsprojekte-a-z/klug/
Mitte 2018 kam das Projekt „PartNet Lernvideos | Pilotstudie“ zum Abschluss. Seit dem stehen bereits drei Lernfilme zur methodischen Qualifizierung für „Fokusgruppen“ in der partizipativen Sozial- und Gesundheitsforschung mit Hintergrundmaterialien zur Verfügung. Seit Kurzem ist der 40-minütige How-To-Film auch mit englischen Untertiteln verfügbar. Neu liegt in deutscher Sprache zudem eine Zusammenstellung vor, wie gemeinsame Forschungsfragen partizipativ entwickelt werden können. Im Juni 2020 erscheint zur weiteren wissenschaftlichen Fundierung der Filme ein open access-Fachartikel: Bär, Gesine, Kasberg, Azize, Silke Geers und Christine Clar (i.E.): Fokusgruppen in der partizipativen Forschung, in: Susanne Hartung et al. (Hrsg.), Methodenbuch partizipative Forschung, Ort: Springer VS, S. 207-233.
Alle Filmlinks und Materialien unter: www.ash-berlin.eu/partnet-lernvideos
Im Arbeitsbereich Familiäre Gesundheitsförderung (Projektleitung: Prof. Raimund Geene) sind seit Jahresbeginn drei neue Drittmittel-Projekte gestartet, drei weitere wurden bzw. werden im Laufe des Sommersemesters abgeschlossen. Durch die Projekte können wichtige praktische Ansatzpunkte für eine Stärkung der familiären Gesundheitsförderung identifiziert werden. Darüber hinaus tragen die Projekte dazu bei, Fragen der Struktur- und Prozessqualität sowie von Wirksamkeit und Evidenz in der Gesundheitsförderung aufzuwerfen und dazu Lösungsansätze zu skizzieren. Hilfreich ist dabei insbesondere das in den Praxis- und Forschungsprojekten genutzte familiensoziologische Konzept des „Doing Family“, mit der Perspektiven von Nutzerinnen und Nutzern abgebildet werden können.
Seit März 2020 sind Dr. Katja Aue (Projektkoordination) und Isabelle Verch (stud. Mitarbeiterin) am Projekt MÜKE (Modellprojekte zur Einbeziehung von Familien als Zielgruppe in Maßnahmen der Prävention von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen - Evaluation)(Laufzeit: 2020 - 2023) beteiligt. Finanziert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Gesundheit. MÜKE ist ein Kooperationsprojekt, das die ASH gemeinsam mit dem nexus Institut e.V. (Projektleitung) und der TU Berlin bearbeitet. Es verfolgt das Ziel, die beteiligten Praxisvorhaben zu bewerten und daraus entsprechende Handlungsempfehlungen für die Übergewichtsprävention im Kindes- und Jugendalter zu generieren.
Der thematische Schwerpunkt des Projekts deckt sich mit den Erkenntnissen aus der Präventionsforschung, dass der Familie eine Schlüsselrolle für das Gesundheitsverhalten von Kindern im weiteren Lebensverlauf zukommt. Die ASH übernimmt im Rahmen der Konzeptionsphase im Jahr 2020 die fachliche Beratung für den Bereich Familiäre Gesundheitsförderung.
Das Projekt KiFa „Kind und Familie - Familiäre Gesundheitsförderung insbesondere mit Alleinerziehenden“ (Laufzeit vom 15.09.2019 bis 30.11.2021, finanziert durch den Verband der Ersatzkassen im Rahmen der Förderlinie „Gesunde Lebenswelten“) stellt sich der Aufgabe, gemeinsam mit dem Praxispartner Sozialdienst katholischer Frauen e.V. adressaten- und bedarfsorientierte gesundheitsförderliche Strukturen für Alleinerziehende auf- und auszubauen und dadurch sozial bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen zu vermindern. Um diese Adressatengruppe zu erreichen, ist das Projekt KiFa modellhaft an einem Standort in Berlin-Neukölln verortet. Ziel ist u. Bedarfe und Umfeld im Kontext familiärer Gesundheitsförderung insbesondere für Alleinerziehende partizipativ ermittelt, Strukturen, Maßnahmen und Projekte der Familienbildung mit Methoden der gesundheitsförderlichen Organisationsentwicklung auf die besonderen Bedarfe von Alleinerziehenden hin auszurichten und Alleinerziehende werden in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt und für gesundheitsförderliche Lebensweise aktiviert.
Ergebnisse aus den Analyseprozessen werden mit den Angeboten des Bezirks verbunden, z.B. in der Gestaltung eines Curriculums für die Fortbildung von Gesundheitsmittler*innen.
Mitarbeitende sind Ulrike von Haldenwang (bis 31.05.2020) und Miriam Knörnschild (ab 01.06.2020) als Projektkoordination sowie die studentischen Mitarbeiterinnen Katharina Lietz, Sabine Rickensdorf und Bettina Völzer. Vorbereitende Arbeiten erfolgten bereits durch Studierende des Masterstudiengangs Public Health im Rahmen des Vertiefungsseminars zu Health Promotion & Prevention (HPP 3).
Das Projekt „Literaturrecherche und Evidenzauswertung von Ansätzen zur Gesundheitsförderung bei sozial belasteten Familien (LEFaG)“ (Laufzeit: 01.04.2020 – 31.03.2021, finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Ausschreibung „Präventionsforschung“) wird in Kooperation mit dem Robert Koch-Institut durchgeführt. Es zielt auf Erstellung systematischer Übersichtsarbeiten sowie darauf aufbauenden Metaanalysen. Vor dem Hintergrund der familiären Gesundheitsförderung gilt es zunächst einen Überblick zu bestehenden nationalen und internationalen Forschungsergebnissen zu Gesundheitsförderungs- und Präventionsansätzen bei sozial belasteten Familien und ihren Kindern zu erarbeiten. Im Fokus liegen hierbei die vulnerablen Subgruppen der Alleinerziehenden mit Kindern, Familien in Armutslagen und Familien mit elterlicher Suchtproblematik. Weiterhin werden lebenslagenspezifische Präventionsbedarfe und -potenziale identifiziert sowie die Evidenz der Studienlage und die Wirksamkeit der Ansätze bewertet. Das Projekt knüpft an die Vorarbeiten der Evidenzanalyse zur Gesundheitsförderung bei Alleinerziehenden an (Geene & Töpritz 2017, https://opus4.kobv.de/opus4-ash/frontdoor/deliver/index/docId/269/file/18-05-Studienanalyse_GF_bei_Alleinerziehenden.pdf).
Das Projektteam setzt sich zusammen aus Doreen Kanehl MSc (Projektkoordination), Dr. PH Joachim Kuck, Dipl. Soz. Petra Rattay MPH und Alexander Pachanov (stud. MSc).
Im Rahmen einer Kooperation mit dem Berliner Familienbeirat wurde eine Studie zur Situation Familiärer Gesundheitsförderung in Berlin durch Anja Bade erstellt, die darauf aufbauend auch ihre Masterarbeit an der BSPH erstellen und einreichen konnte. Ergänzt um eine grundsätzliche Einführung von Raimund Geene wurden die wesentlichen Erkenntnisse für das ausführliche Kapitel „Familiären Gesundheitsförderung in Berlin“ gebündelt, die sich im Berliner Familienbericht 2020 wiederfindet.
Der neue Berliner Familienbericht 2020 „Familien in der wachsenden, vielfältigen Stadt“ wurde an die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Sandra Scheeres, stellvertretend für den Senat von Berlin übergeben. Im Mittelpunkt des Berichts steht die Frage, wie Familienleben in der wachsenden Stadt gelingen kann und welche Unterstützung Familien in Berlin benötigen. Zudem wird das Thema der Wohnungslosigkeit aufgegriffen, u.a. mit einem Beitrag von Prof. Susanne Gerull.
Wenn Sie Interesse an der Printversion der Broschüre haben, bitte eine E-Mail an post(at)familienbeirat-berlin.de senden.
Und hier der Link zum Familienbericht:
www.familienbeirat-berlin.de/fileadmin/Publikationen/BBFF_FB2020_web-1.pdf
Im Auftrag der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAG) und mit Mitteln der Techniker Krankenkasse führt ein Team der BSPH die Wiss. Begleitforschung des Projekts „Schatzsuche – Schule in Sicht, Elternprogramm zur Förderung der seelischen Gesundheit von Kindern im Übergangs von Kita zur Grundschule“ durch. Dieses wird als Programm der Gesundheitsförderung in Kitas in elf Bundesländern angeboten und mit einem entsprechenden Zusatzmodul zur Transition ausgebaut. Die 30monatige Laufzeit der Begleitforschung endet am 30. Juni 2020. Dabei konnte das HAG-Team im Sinne von Projektsupervision in Fragen von Produktentwicklung, Projektmanagement und Projektstrukturierung unterstützt werden. Neben solchen Fragen der Prozess- und Strukturqualität wurden Ergebnisparameter im partizipativen Evaluationsprozess mit Projektdurchführenden entwickelt und mit qualitativen und quantitativen Methoden der Evaluationsforschung erhoben. Dabei zeigten neben qualitativen Interviews, Befragungen und Prozessbeoabachtungen auch quantitative Erhebungen wie die Prae- und Post-Befragungen mit Rückläufen von über 700 programmdurchführenden Fachkräften bei diesen einen signifikanten Kompetenzzuwachs.
Wissenschaftliche Projektmitarbeitende waren bzw. sind Catharina Franz, Lena Jacobi MPH, Svenja Rostosky MPH sowie die studentische Mitarbeiterin Jacqueline Galka.
Vorläufig abgeschlossen werden konnte bereits die Wissenschaftliche Begleitforschung des Projekts "Netzwerk Gesunde Kinder in Brandenburg (NGK)". Das vom Brandenburger Ministerium für Bildung, Jugend und Sport geförderte Projekt wurde von November 2018 bis April 2019 wurde in Ko-Teaching/ gemeinsame Projektleitung durch Raimund Geene und Gesine Bär, in Projektkoordination von Ulrike von Haldenwang und mit Unterstützung von Dr. Joachim Kuck sowie den studentischen Mitarbeiter*innen Quintus Sleumer und Katharina Lietz durchgeführt. Eingebettet war das Projekt in das Vertiefungsmodul HPP 3 in den Studiengangs MScPH an der Berlin School of Public Health (BSPH); Studierende führten einen Großteil der insgesamt 65 Elterninterviews. Ziel der Begleitforschung war die Abbildung der Nutzerperspektive sowie die Ermittlung der Bedarfe und Zufriedenheit mit dem NGK. Neben Interviews mit Brandenburger Familien wurden vier Fokusgruppen mit Eltern, Netzwerkkoordinatorinnen und Entscheidungsträgerinnen und –trägern durchgeführt. Neben der Erkenntnis der vielfältigen Nutzung der Angebote und dessen Beitrag zur Kompetenzsteigerung der Eltern, konnten u.a. Zugangsbarrieren und mangelnde Informationen bzgl. der Angebote benannt werden. Zudem wurden Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung kommunaler und familiärer Gesundheitsförderung formuliert. Im Nachgang entstanden bislang vier Masterarbeiten zum Thema. Der Abschlussbericht ist hier abrufbar, weitere Veröffentlichungen sind in Vorbereitung.
Ziel des Forschungsvorhabens ist die adressat*innen- und bedarfsorientierte gesundheitsförderliche Organisationsentwicklung, insbesondere für Alleinerziehende, im Bezirk Berlin-Mitte. Durch den Aufbau- und Ausbau gesundheitsförderlicher Strukturen trägt das Projekt FamGeKi dazu bei, sozialbedingten und gesundheitlichen Ungleichheiten entgegenzuwirken. Mittels einer partizipativen Bedarfsermittlung werden Wünsche und Bedürfnisse der Adressat*innengruppe ermittelt und in enger Zusammenarbeit mit Fachkräften der kommunalen Angebotsstruktur analysiert. Dies trägt dazu bei, gesundheitsförderliche Strukturen in bestehende Angebote zu integrieren und in kommunalen Präventionsketten zu verankern. Die zusätzliche Einbindung ehrenamtlicher Gesundheitslots*innen als Multiplikator*innen ermöglichen einen niedrigschwelligen Zugang zur Adressat*innengruppe. Gefördert durch den Verband der Ersatzkassen (vdek) wird das Projekt in gemeinsamer Trägerschaft mit dem Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF e.V.) durchgeführt.
Das Projekt WiNeC umfasst die wissenschaftliche Begleitforschung des Netzwerks Gesunde Kinder in Brandenburg (NGK) in Zeiten von COVID-19. Das NGK ist ein Angebot der Gesundheitsförderung und Primärprävention und richtet sich an alle Familien des Landes Brandenburg ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes. Es umfasst lokale Unterstützungsmöglichkeiten wie Elternbildungsangebote und Ehrenamtsstrukturen, durch die Familien von geschulten ehrenamtlichen Familienpat*innen begleitet werden können. Das Ziel ist die Elternkompetenz zu stärken und Kinder in ihrer gesunden Entwicklung zu fördern.
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitforschung möchte das Projekt erfassen, inwiefern die Arbeits- und Wirkweise durch die Pandemiebedingungen beeinflusst wurden. Die Forschung widmet sich dabei vier unterschiedlichen Perspektiven relevanter Zielgruppen im NGK: Netzwerkfamilien, Familienpat*innen, Regionalkoordinator*innen im Netzwerk Gesunde Kinder, sowie Mitarbeitende des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg und der Landeskoordinierungsstelle Netzwerk Gesunde Kinder. Hierfür werden Interviews durchgeführt und Forschungswerkstätten initiiert, unter besonderer Berücksichtigung der Nutzer*innenorientierung. Das Projekt untersucht evaluierend die Resilienz und Krisensicherheit des NGK und soll anhand der gewonnenen Erkenntnisse zur qualitativen Weiterentwicklung beitragen.