Kurzportrait und Gespräch mit Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann

Mentorin im Programm "EXIST-Women"
Organisation: ASH Berlin
Tätigkeit: Professur Betriebswirtschaft und Management im Gesundheits- und Sozialwesen
Modulverantwortung und Lehre an der ASH Berlin u.a. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Marketing, Gestaltung von Managementprozessen: Planung und Strategieentwicklung, Unternehmensführung und Unternehmensethik, Betriebliches Gesundheitsmanagement

1. In welchem Bereich sind Sie tätig und seit wann?

Seit 2013 bin ich als Professorin im Hochschulbereich tätig. Mein Lehrkonzept ist angelehnt an das Study Activity Model. Aktivierende Lehrformen, Problembasiertes und Forschendes Lernen stehen im Vordergrund. Mein Ziel ist es, Studierenden im Bachelor-Niveau Impulse zur Kompetenzentwicklung in allen CanMEDS-Rollen zu geben und sie beim angewandten Studieren zu unterstützen. Im Master-Niveau begleite ich Studierende bei deren intrinsisch motivierter, eigenständiger Untersuchung gesellschaftsrelevanter Fragestellungen und damit einhergehenden Fach-, Methoden-, Sozial- und Personalkompetenzentwicklung.

Ich habe Drittmittel verschiedener Förderlinien eingeworben und forsche mit verschiedenen Konsortien auch als Konsortialführung unter anderem in BMBF geförderten Projekten zur flächendeckenden Versorgung Hochbetagter, zu Haptik und zu Zukunftsmodellen der Arbeit.

Darüber hinaus engagiere ich mich in Fachgesellschaften, als wissenschaftliche Beirätin einschlägiger Fachjournals und Fachverlage sowie unter anderem als Lesebotschafterin im Land Berlin. 

2. Welchen beruflichen Hintergrund bringen Sie mit?

Ich bin Außenhandelskaufmann, Physiotherapeutin, habe ein Betriebswirtschaftsstudium zur Diplom-Kauffrau (FH) mit den Vertiefungen Unternehmensführung und Marketing sowie ein Zusatzstudium Gesundheitsmanagement abgeschlossen und im Jahr 2007 an der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald promoviert. Neben der Forschungstätigkeit und Gesundheitsversorgung war ich als Leitungs- und Führungskraft unter anderem in der Privatwirtschaft und in verschiedenen Universitätsklinika tätig. Ausgewählte Projekte waren die Konzeption, Businessplanung und Implementierung diverser strategischer Geschäftseinheiten im Krankenhaus, darunter Betriebliches Gesundheitsmanagement - verhaltens-, verhältnis- und systembezogen, Hochschulambulanzen, Praxen für Ergo- und Physiotherapie, Sanitätsladen, Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie, Palliativmedizinische Komplexbehandlung.

3. Welche Herausforderung hatten Sie als Führungskraft und wie haben Sie diese gemeistert?

In der Leitungs- und Führungstätigkeit, insbesondere Mitte der 1990er bis weit in die 2000er Jahre, war es eine Herausforderung, die kaufmännische und fachliche Perspektive der Akteurinnen und Akteure anzunähern. Auch die Gesundheitsversorgung unter interdisziplinären und interprofessionellen Aspekten war für die beteiligten Gesundheitsberufe und Gesundheitsfachberufe neu und damit im Sinne von Changemanagement herausfordernd. SMARTe Ziele, Reflexion, Netzwerk, Korrektiv, Qualifikation, Offenheit, Verbindlichkeit, Verlässlichkeit, Neugier, Kreativität waren besonders gefragt, um die Herausforderungen anzunehmen. Gelingende Projekte waren nur gemeinsam möglich.

4. Was raten Sie Frauen, wenn sie sich selbstständig machen wollen?

Es ist wichtig, dass sie sich hinterfragen, WARUM ?  - NICHT WOZU ! -  sie die Selbstständigkeit anstreben. Mit dem Bewusstwerden des Unterschieds von wozu und warum sowie der Klarheit der Antwort auf das Warum aktivieren sie Kräfte und Protektoren, um ihr Business langfristig im Markt zu halten.