Seminar 1 - P. Etschenberg Seminar 2 - R. Herzberg Seminar 3 - O. Fehren Im ersten Modulsemester steht die Erarbeitung systematischer Zugänge zum methodischen Handeln in der Sozialen Arbeit im Mittelpunkt. Ausgehend von einer Einführung in die klassische Methodentrias von Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit werden diese Methoden anhand der Bearbeitung von Fallbeispielen exemplarisch beleuchtet. In Übungen werden adressaten- und ressourcenorientierte Techniken der Gesprächsführung erprobt und reflektiert. Es erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Methodenbegriff und der Frage nach den Grenzen der Methodisierbarkeit Sozialer Arbeit. Seminar 4 - M. Mayer Im Mittelpunkt der Sozialen Arbeit und ihrer Praxisfelder steht das Individuum und damit ob „face to face" oder mittelbar z.B. über die Arbeit im Stadtteil immer auch der Beziehungsaspekt den das professionelle Handeln in der Sozialen Arbeit wesentlich bestimmt. Die theoretische wie praktische Methodenentwicklung dient der professionellen Handlungsfähigkeit, um die unterschiedlichen Ebenen der Beziehung und Strukturbildung in der Sozialen Praxis bewältigen und gestalten zu können. In der Lehrveranstaltung möchte ich mit den Teilnehmenden ein Grundverständnis von methodischem Handeln in der Sozialen Arbeit im Wechselspiel von theoretischen Perspektiven und praktischen Übungen und Fallreflexionen entwickeln. In der Veranstaltung werden die grundlegenden Methoden auch in ihrer Geschichtlichen Entwicklung vorgestellt sowie aktuelle Umsetzungen durch einzelne Verfahren und Ansätze erprobt. Um sich im Laufe der zwei Semester dem Methodendiskurs in der Sozialen Arbeit verständlich zu nähern, werden für den Methodendiskurs relevante, sozialwissenschaftliche Handlungstheorien eingeführt und diskutiert. Die Schwerpunktsetzung kann in Abstimmung mit den Teilnehmenden erfolgen. Die Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben. Seminar 5 - M. Pieper Handlungskompetenz und Erklärungswissen in der Sozialen Arbeit. Die Lehrveranstaltung will herausarbeiten, was in der Gegenwart zentrale Handlungskompetenzen in der Sozialen Arbeit sind und welche Aspekte das zentrale Erklärungswissen im Berufsfeld umreißen, kurz, was zurzeit das Kerngeschäft der sozialen Arbeit darstellt. Die Studierenden erwerben Basiskompetenzen, um in der Realität qualifiziert zu illustrieren, was soziale Arbeit ist und welche gesellschaftlichen Funktionszusammenhänge Soziale Arbeit konstruieren. Die zentrale Fragestellung der Selbstreflexion, nämlich „Was motiviert mich zu meiner Berufswahl, was will ich bewirken und was will ich erreichen ?" soll aus individueller, gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Sicht jeweils historisch-situativ beleuchtet werden. Die Studierenden erhalten anhand exemplarischer Quellen einen Überblick über die Professionalisierungsbemühungen der sozialen Arbeit und ihre Theoriebildung im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext sowie über den Stand der Dinge zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Bezug auf Theorie, Methodologie und Methode. Die verschiedenen kontroversen wissenschaftstheoretischen Positionen werden stets auch so diskutiert, dass die Studierenden zur kritischen Auseinandersetzung angeregt werden, die zentralen Fragen des Berufsbildes ebenso auf der individuellen Ebene als auch im gesellschaftlichen Zusammenhang zu reflektieren. Gleichzeitig erlernen die Studierenden wie aus dem wissenschaftstheoretischen Kontext methodische Verfahren, Techniken und berufspraktische Handlungskompetenzen resultieren können. Insgesamt will dieses Einführungsseminar dazu anregen, sowohl relevante Theoriemanöver tatsächlich zu denken, als auch die praktische Verwertbarkeit wissenschaftstheoretischer Überlegungen auf der methodischen Ebene kritisch zu diskutieren. Letztendlich stellt sich als Ergebnisziel die zentrale Frage, über welche formalen Kompetenzen Studierende zum Abschluss ihres Studiums verfügen, die im Vergleich andere engagierte, motivierte, empathische, total teamfähige und unglaublich wirksam helfende Menschen nicht aufweisen. Literatur wird im Seminar bekannt gegeben. Aus didaktischen Überlegungen und ebenso aus lerntheoretischer Sicht empfehle ich den Studierenden, Handlungsmethoden I und Einführung in Geschichte/Theorie Sozialer Arbeit nicht unbedingt nacheinander am Montag bei mir zu belegen, sondern Alternativangebote in Erwägung zu ziehen. Seminar 6 - S. Ramin „Es gibt keine Methode, die das Wagnis der pädagogischen Situation vorwegnehmen könnte." (Hoffmann 1963, 98) Die Berufe, zu denen Lehrende an der ASH ausbilden, sind personenbezogen mit einem prägenden anwendungsorientierten Part, der auf handwerklichem Können beruht. Eine Situation zu `begreifen` heißt nicht nur, sie zu `verstehen` sondern auch, sie `handelnd` begleitet zu haben. Und wie kann an den unterschiedlichen Arbeitsplätzen der Sozialen Arbeit fachlich angemessen und planvoll gehandelt werden, aufgrund welcher Informationen und wie? Soziale Arbeit findet auf unterschiedlichen Ebenen unseres gesellschaftlichen Lebens statt. Für das professionelle Arbeiten auf jeder dieser Ebenen benötigen wir allgemeine und spezielle Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, in Anlehnung an das Handwerk könnte man sagen, es braucht einen Handwerkskoffer, der gut gefüllt und vor allem sinnvoll eingesetzt werden sollte. Wir werden uns in diesem Seminar sprichwörtlich einen Handwerkskoffer zimmern, der sich mit den unterschiedlichen Methoden, Verfahren und Techniken der Sozialen Arbeit beschäftigt. Dieser „Handwerkskoffer" wird am Ende des Seminars für den Studierenden ein Repertoire an Methoden und Techniken beinhalten, die den Hilfeprozess auf der Basis fachlich gültiger Standards gestalten und begleiten. Dieses Wissen und Können wird später in der Praxis hilfreich sein, indem sie/er vor allem einen kritisch- reflexiven Umgang mit z.B. Indikatorenlisten zur Erkennung der Kindswohlgefährdung pflegt oder Prozesse der Beratung und Begleitung von Familien in schwierigen Lebenssituationen begleiten kann. Ein Seminarreader mit zentraler Literatur wird über die Lernplattform moodle zur Verfügung gestellt. |