1. Gruppe - Fehren Sozialraumorientierte und quartierbezogene Ansätze Sozialer Arbeit Soziale Arbeit vollzieht ihre sozialökologische Wende unter Maximen wie „Fall im Feld" oder „Quartiermanagement". Im Seminar werden Handlungsmethoden und Arbeitsweisen Sozialer Arbeit vermittelt, die für die stärkere Kontextualisierung der Fallarbeit und die Gestaltung von Lebenswelten signifikant sind: fallspezifische und fallunspezifische Ressourcenmobilisierung, adressatenorientierte Willens- und Zielerarbeitung, Sozialraumerkundung, Aktivierende Befragung, Moderation. Die handlungsbezogenen Methoden werden an Fallbeispielen aus verschiedenen Arbeitsfeldern Sozialer Arbeit entwickelt. 2. Gruppe - Völter Thema des Seminars sind Theorie und Methoden der "‚Rekonstruktiven Sozialen Arbeit". Diese ist mit als ein Konzept Sozialer Arbeit zu verstehen (vgl. die Unterscheidung Konzept/Methode/Verfahren von Geißler/Hege) (neben Systemischer Sozialer Arbeit, Lebensweltorientierter Sozialer Arbeit oder Gemeinwesen-/Sozialraumorientierter Sozialer Arbeit etc.). Die Rekonstruktive Soziale Arbeit ist theoretisch sowohl in der Philosophie und Soziologie fundiert, als auch in der Sozialen Arbeit. Dieses Konzept umfasst wissenschaftliche Forschungsmethoden, Handlungsmethoden Sozialer Arbeit sowie Methoden der professionellen und institutionellen (Selbst-)reflexion, vgl. http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/rt/printerFriendly/327/715 Das Seminar ist als ein Wechsel zwischen Theorieaneignung und anwendungsbezogenen Übungen aufgebaut. Es richtet sich sowohl an diejenigen, die in ihrer sozialpädagogischen Praxis mit Methoden der narrativen Gesprächsführung und des Verstehens von komplexen biografischen und kommunikativen Zusammenhängen arbeiten möchten als auch an diejenigen, die überlegen, ihre Bachelorarbeit mit einer Methode der Biografieforschung oder der ethnografischen Beobachtung zu schreiben. Thematischer „Aufhänger" des Seminars sind die Biografien von Sozialpädagog_innen/ Sozialarbeiter_innen (alternativ auch: die Biografien von Adressat_innen Sozialer Arbeit). Die Seminarteilnehmer_innen interviewen nach Anleitung selbst eine_n Sozialarbeiter_in oder Adressat_in und rekonstruieren im Wintersemester im Seminar methodisch kontrolliert Ausschnitte dieser Biografie. Ziel des Seminars ist, das biografische und ethnografische Selbst- und Fremdverstehen der Teilnehmer_innen zu fördern. Ferner werden die Bezugstheorien, Grundhaltungen und Methoden Rekonstruktiver Sozialer Arbeit, inklusive einer rekonstruktiv orientierten Biografiearbeit erfahrungsbezogen vermittelt. Den Teilnehmer_innen wird schließlich ein biografie- und ethnografieorientiertes Professionalitätsverständnis nahe gebracht. Erfahrungsgemäß lassen sich die Methoden der narrativen Gesprächsführung sowie der biografischen Fallrekonstruktion am besten in Kompaktseminaren vermitteln. Da diejenigen, die überlegen, diese Methoden in der Bachelorarbeit anzuwenden, frühzeitig einen Einblick erhalten sollen, schlage ich vor, dafür noch im Sommersemester zwei Kompakttermine einzuplanen. Die regulären Wochentermine finden statt am: 10.4., 24.4., 8.5., 5.6., 12.6., 3.7. Im Wintersemester beginnen wir erst im November, so dass Freiräume für die Bachelorarbeit im Oktober durch die Vorarbeit im Sommersemester gewährleistet sind. Bitte halten Sie sich bereits jetzt folgende Termine frei: Narrative Gesprächsführung (in der ersten Blockwoche): Montag, 21. Mai und Dienstag 22. Mai, jeweils von 9 - 16 Uhr Biografische Fallrekonstruktion (vorauss. 2. Blockwoche): Montag, 9. Juli und Dienstag, 10. Juli, jeweils von 9 - 17 Uhr 3. Gruppe - Klein Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Verknüpfung von rekonstruktiven Forschungs- und Handlungsmethoden sowie Konzepten interkultureller Pädagogik. Zu Beginn des Seminars geht es um die Entwicklung der interkulturellen Ansätze - von der „Ausländerpädagogik" über die klassische interkulturelle Pädagogik hin zu einer „Pädagogik kollektiver Zugehörigkeiten" (Arnd-Michael Nohl). Im Anschluss werden die Studierenden in die Dokumentarische Methode der Interpretation - eine qualitativ-rekonstruktive Methode der Sozialforschung - eingeführt und setzen sich damit auseinander, was es heißt, eine rekonstruktive Perspektive in der praktischen Sozialen Arbeit einzunehmen. Auf der Basis dieses theoretischen und methodischen Wissens werden die Studierenden selbst Interviews mit Professionellen und Adressat_innen interkultureller Pädagogik durchführen, die wir gemeinsam im Seminar interpretieren wollen, um implizites Wissen der Akteur_innen explizit zu machen und für eine zukünftige Tätigkeit in diesem Handlungsfeld nutzen zu können. Von den Studierenden wird die Bereitschaft zur regelmäßigen Teilnahme erwartet, Interesse am Thema „Interkulturelle Pädagogik", und die Lust, sich im Rahmen einer Forschungswerkstatt neugierig und kreativ einzubringen. Literatur: Nohl, Arnd-Michael: Konzepte interkultureller Pädagogik. Eine systematische Einführung, Bad Heilbrunn 2010. Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben. 4. Gruppe - Hubig Gegenstand im Seminar ist die Verbindung von aktuellen Theorien und Methoden. Dabei ist der vertiefende Blick auf das Theorie/Praxisverständnis gerichtet: In einer ersten Phase befassen wir uns mit - ausgewählten Positionen des aktuellen Theoriediskurses zur Professionalisierung [Dewe/Otto; Heiner; Müller, Kleve; Vopel] Systemtheorie + Konstruktivismus [Maturana/Varela, Luhmann, Simon, Baecker] und fragen im vergleichenden Diskurs, wie bestimmend Kommunikation als Informationssystem ist.
in einer 2. Phase, betrachten wir die Relevanz der - Methoden und notwendigen Handlungskompetenzen, die sich aus den bearbeiteten Konzepten ableiten lassen. (Scheer, Hosemann; Kleve; Hargens, Schlippe von/Schweitzer, Pfeifer-Schaupp] Modellhaft, werden sich Praxissequenzen auch an den Erfahrungen und Fragen der Teilnehmer/innen orientieren.
„Ich unterrichte meine Studenten nicht, ich versuche nur Bedingungen zu schaffen, dass Sie lernen können." (Albert Einstein). Literaturliste und Besprechung des Rahmens sowie die Formen der Zusammenarbeit [blended-learning]möchte ich mit Ihnen konkret im Seminar diskutieren und vereinbaren. Grundlagenliteratur für das Seminar - sieht auch Handapparat in der Bibliothek Ernst Engelke (2004) Die Wissenschaft Soziale Arbeit. Werdegang und Grundlagen. (Freiburg) 2. Auflage. May,Michael (2008) Aktuelle Theoriediskurse Sozialer Arbeit. Eine Einführung. Wiesbaden. Simon, Fritz B (2006) Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus. Heidelberg. 5. Gruppe - Glanzer „Den Blick erweitern" - Sozialökologische Zugänge in der beruflichen Sozialarbeit Ziel ist die Wahrnehmung und Anwendung von beruflicher Sozialarbeit als gesellschaftlich verortet und gebunden gleichzeitig aber verstanden als „Einmischungsstrategie" (Mielenz) zur Gestaltung sozialer Wirklichkeit und nicht nur zu ihrer Verwaltung. Berufsidentität, Erklärungs- und Handlungswissen als persönlicher Kompetenzzuwachs sind Zielstellung. Hull House und Jane Addams als Beispiel auch einer politischen Sozialarbeit, die auf unterschiedlichen Handlungs- und Theorieebenen agiert und als Teil der Berufsgeschichte berufliche Orientierung und Identität bieten kann. Dieser frühe sozialökologische Zugang, der auch in die Chicago School hinein wirkte, wird ergänzt durch weitere theoretische und praktische Umsetzungen sozialökologischer Ansätze in der Sozialarbeit. Dabei geht es nicht um Allmacht der beruflichen Sozialarbeit sondern um interdisziplinäre Ansätze. Weitere Themen: Von der GWA über Quartiersmanagement zur Sozialraumorientierung; Family Group Conference (Verwandtschaftsrat); Globalisierung; Urie Bronfenbrenner und sein Modell der Ökologie der menschlichen Entwicklung; Lebensweltorientierung, Sozialraumorientierung sind weitere Inputs und Vertiefungen, ergänzt durch praktische methodische Hilfen wie die VIP Card, Life Model (Germain/Gitterman) oder die EnvironmentAktivierungsmethode von Müller/Gehrmann. Das Thema wird im 7. Semester mit dem Schwerpunkt „Systemisches Arbeiten" fortgesetzt. Das Seminar wird gestaltet durch Vortrag, Diskussion, Filme, Übungen und studentische Beiträge. Literaturliste und Plan im Seminar. |