Kommentar |
1. Gruppe - Fehren Im ersten Modulsemester steht die Erarbeitung systematischer Zugänge zum methodischen Handeln in der Sozialen Arbeit im Mittelpunkt. Ausgehend von einer Einführung in die klassische Methodentrias von Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit werden diese Methoden anhand der Bearbeitung von Fallbeispielen exemplarisch beleuchtet. In Übungen werden adressaten- und ressourcenorientierte Techniken der Gesprächsführung erprobt und reflektiert. Es erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Methodenbegriff und der Frage nach den Grenzen der Methodisierbarkeit Sozialer Arbeit. 2. Gruppe - Hubig Soziale Arbeit erfordert fundiertes Beratungs- und Interaktionswissen aber auch handlungsspezifisches Wissen [ethische Haltungen, persönliches Reflexionsvermögen, Offenheit und Sensitivität im Umgang mit dem eigenen sowie anderen Lebensentwürfen]. Es braucht die Leidenschaft oder Hinwendung, menschliches Denken und Handeln sowohl neu als auch anders ‚entdecken‘ und kontextuelle Bedingungen erforschen zu wollen. Lernen in selbstorganisierten und partizipativen Prozessen, dient der Vorbereitung mit der Klientel ebenbürtig zu kommunizieren und zu handeln. „Erst wenn wir die Welt anders wahrnehmen, werden wir anders handeln können" (Capra 1988, S. 82) und „Ich unterrichte meine Studenten nicht, ich versuche nur Bedingungen zu schaffen, dass Sie lernen können." (Albert Einstein). Sie können sich im Seminar mit folgenden Grundlagen auseinandersetzen: - Einblick in das multifaktorielles Handlungsfeld Sozialarbeit. Auseinandersetzdung mit Positionen zur Wissenschaftsdisziplin Sozialarbeit [Engelke, Kleve u.a.] Methoden als Möglichkeiten Erkenntnisse zu gewinnen, sowohl für den Theoriediskurs als auch das prozessualen Interaktionsgeschehen im Praxisgeschehen durch Einzelne, Gruppen und Beratungsformen.
- Kommunikationstheoretische Grundlagen und Sprachformen stehen neben methodischem- handlungsspezifisches Wissen, im Zentrum. Deren Möglichkeiten und Grenzen werden ebenso bearbeitet wie die differenten individuellen Zugänge der Seminarteilnehmer/innen, die Arbeit mit Sprache, Kommunikation und Kommunikationsformen anhand von Reflektionsformen.
Der Seminardiskurs soll geprägt sein, durch ein Bedingungsgefüge zwischen Theorie + Praxis. Zwei Stränge werden uns entlang der konkreten Seminargestaltung begleiten. - Einerseits tiefenpsychologische Konzepte + Methoden
- andererseits systemtheoretische und konstruktivistische sowie biografische Zugänge als Handwerk und Denkvariationen für die Arbeit mit der Klientel.
- Gezielt bearbeitet, weil Kontext-, Subjekt und Kommunikationsbezogen, werden komplexe Grundlagen aus Systemtheorie und Konstruktivismus. Und: Wir befassen uns -kurz gesagt: mit ‚Helfender Kommunikation‘ (Kleve/Haye) und bewegen uns „...vom ‚ganzen‘ Menschen zur Kommunikation als Element sozialer Systeme." (Simon 2006, S. 85) in der Reflektion von Praxissequenzen. Das Erfahrungswissen und auch das Nichtwissen der Seminarteilnehmer/innen werden als feste Bestandteile der Seminararbeit gesehen.
Geleitet werden Lern- und Erkenntnisprozesse, insbesondere vom subjektiven Interesse, und dieser ‚Freude, Lust kurz: kleinen Leidenschaft‘ persönliches und fachliche Erkenntnisprozesse immer wieder neu und anders und: noch ganz anders, verfolgen und sowohl individuell als auch gemeinsam gestalten zu wollen. Konkrete Planung d.h. Seminargestaltung, erfolgt auf diesen Grundannahmen mit den Seminarteilnehmer/innen im Seminar! Grundlagenliteratur - sieht auch Handapparat in der Bibliothek Foerster, Heinz von (1997) Der Anfang von Himmel und Erde hat keinen Namen. Galuske, Michael (2009) Methoden der Sozialen Arbeit. Eine Einführung. (8. Aufl.) Weinheim. Hargens, J. (2008) Aller Anfang ist ein Anfang. Göttingen. Kleve, H./Wirth, J./ Volker, J. (2009) Die Praxis der Sozialarbeitswissenschaft. Eine Einführung. Hohengehren. Kleve, H. (2007) Ambivalenz, System und Erfolg. Provokationen postmoderner Sozialarbeit. Heidelberg. Kriz, Jürgen (2007) Grundkonzepte der Psychotherapie. [6. Vollständig überarb. Aufl.] Weinheim. Luhmann, Niklas (1984) Was ist Kommunikation? In: Simon, F. B. (Hrsg.)(1997) Soziale Systeme. Frankfurt/M. Pfeifer-Schaupp, U. (2002) Systemische Praxis. Freiburg/Brsg. Schlipp, A. V. /Schweitzer, J. (1997) Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung. Göttingen. Schlippe, Arist von (2009) Systemische Interventionen. Göttingen. Simon, Fritz B. (2006) Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus. Heidelberg. Watzlawick, P. et al (1982) Menschliche Kommunikation. Stuttgart. 3. Gruppe - Kaffee Im Methoden I - Seminar möchte ich mit den Studenten eine gute Balance zwischen Theorie und Praxis bei der Vermittlung von Methodenkenntnissen erreichen. Sie werden die historische Entwicklung der Methoden von den klassischen zur heutigen Methodenvielfalt kennen lernen und erarbeiten, wie und in welche Konzepte die Methoden eingebettet sind. Außerdem werden Sie erfahren, welche unterschiedliche Verfahren und Techniken in den klassischen und aktuellen Handlungsmethoden zum Einsatz kommen. Insbesondere im zweiten Teil des Seminars werden wir Techniken und Verfahren üben und so erste Handlungskompetenzen gewinnen, bzw. diese erweitern. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Beschäftigung mit den Phasen des Hilfeprozesses sein, so werden wir uns z.B. mit der ressourcen- und lebensweltorientierten Hilfeplanung auseinandersetzen. Begleitet wird das Seminar von der Anregung zur kritischen Reflexion und vor allem zur Selbstreflexion. Gemeinsam mit den Studenten möchte ich Schwerpunkte nach Lerninteressen im Seminar erarbeiten. Wir werden in diesem Seminar mitunter projektorientiert und in Lerngruppen arbeiten, damit Lerninhalte auch selbständig erschlossen werden. Vor allem hoffe ich auf offene, kritische und lebendige Diskussionen. 5. Gruppe - Bergschmidt Im ersten Modulsemester werden wir uns einen Überblick über die klassischen Methoden der Sozialen Arbeit (Soziale Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit) verschaffen. Es geht gerade nicht darum, einzelne Methoden oder Techniken zu erlernen, sondern um eine kritische und theoretisch fundierte Reflexion der Methodendebatte (Möglichkeiten und Grenzen der Methodisierbarkeit sozialarbeiterischen Handelns, der „Methodenboom" im Zusammenhang mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, der Zusammenhang von „Professionalität" und „Methoden" etc.). Sind die Grundlagen für eine kritische Methodenreflexion gelegt, werden wir uns mit Ansätzen zur Selbstreflexion befassen, denn die eigene Haltung, bewusste und nichtbewusste Vorannahmen, biographische Erfahrungen einschließlich der Beweggründe für die Wahl des Berufs der/des Sozialarbeiter_in prägen die eigene Vorgehensweise in hohem Maße, was durch „Methoden" zwar nicht „ausgeschaltet" werden kann, wohl aber reflektiert. Schließlich werden wir einzelne Verfahren erfahrungsnah erproben, wobei hier ein Schwerpunkt auf Methoden der Gesprächsführung liegen wird. Wenn Interesse besteht, kann ein Schwerpunkt auf Handlungsfelder der Klinischen Sozialarbeit gelegt werden (Suchthilfe, Einzefallhilfe für Psychiatrieerfahrene). Das zweite Modulsemester widmet sich der zentralen Herausforderung einer „multiperspektivischen" Fallarbeit sensu B. Müller, die wir uns Stück für Stück erarbeiten werden. Das Seminar wird im ersten Modulsemester wöchentlich stattfinden, im zweiten Modulsemester in Blockveranstaltungen, voraussichtlich an 8 aufeinanderfolgenden Samstagen. Basisliteratur für das erste Modulsemester: Galuske, M.2008. Methoden der Sozialen Arbeit. Weinheim u. München: Juventa, und für das zweite Modulsemester: Müller, B. 2009. Sozialpädagogisches Können. Ein Lehrbuch zur multiperspektivischen Fallarbeit. Freiburg: Lambertus. Und semesterübergreifend: Heiner, Maja. 2007. Soziale Arbeit als Beruf. München: Ernst Reinhardt Verlag. Termin am 17.4.: Kontakt und Beratungsstelle für junge Menschen mit ihrem Lebensmittelpunkt auf der Straße (KuB), Treffpunkt 9:00, Fasanenstr. 91. |