1. Gruppe - Hünersdorf Warum ist es sinnvoll, sich mit Theorie und Geschichte der Sozialen Arbeit auseinan-derzusetzen? Dieses Seminar möchte mit einem Überblick über die Geschichte der Sozialen Arbeit und ihren theoretischen Grundlagen Antworten auf diese Frage geben. geben. Folgende Fragen stehen dabei im Fokus: 1. Warum wird überhaupt Hilfe geleistet? (Funktion) 2. Mit welchen Zielgruppen hat Sozialer Arbeit im Laufe ihrer Geschichte zu tun ge-habt? 3. Wie kam es dazu, dass sich bestimmte Organisationen als Träger Sozialer Arbeit etabliert haben und welche rechtlichen Grundlagen haben für die Soziale Arbeit ei-ne zentrale Rolle gespielt? 4. Wie hat sich Soziale Arbeit als Profession konstituiert und aus welchen Gründen haben sich welche Methoden der Sozialen Arbeit entwickelt? 5. Welchen Beitrag können Theorien überhaupt für die Disziplin sowie für die Profes-sion der Sozialen Arbeit leisten? Was kann mit welcher Theorie Sozialer Arbeit überhaupt analytisch durchdrungen werden. Dazu werden zentrale Kernaussagen von Theorien der Sozialen Arbeit herausgearbeitet und ihr Gewinn für den Diskurs kritisch überprüft. 2. und 3. Gruppe - Toppe „Es ist unmöglich, eine Institution ohne den historischen Prozess, der sie hervorgebracht hat, zu begreifen." (Münchmeier 1992). Das Wissen um die Geschichte und Theorie der Sozialen Arbeit ist ebenso wichtig wie sinnvoll, um die Entstehung der Profession und die Entstehung und Entwicklung eines bedeutsamen gesellschaftlichen Feldes nachzuvollziehen zu können. Ziel dieses Seminars ist eine grundlegende, kritisch reflektierende Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung der Sozialen Arbeit und ihren theoretischen Grundlagen. Zeitgeschichtlich wird die Periode vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart behandelt und sowohl die Situation der beteiligten Personen - Professionelle und Adressat/inn/en - wie auch der Ausbau und die Etablierung sozialer Organisationen und Institutionen vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Kontext betrachtet. Über die Auseinandersetzung mit der Geschichte sollen gegenwärtige Strukturen innerhalb der Sozialen Arbeit, Elemente der Professionalisierung und theoretische Konzepte dargestellt und diskutiert werden. Folgende Themengebiete stehen dabei im Fokus: - Formen und Funktionen von Hilfe sowie Zielgruppen Sozialer Arbeit im Laufe der Geschichte
- Anfänge und Ursprünge der Sozialen Arbeit im 19. Jahrhundert (Armenfürsorge und Sozialpädagogik)
- Soziale Arbeit in unterschiedlichen Epochen (Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Nachkriegszeit, BRD und DDR, vereintes Deutschland)
- Biographien bedeutender Wegbereiter/innen der Sozialen Arbeit
- Die Etablierung bestimmter Organisationen als Träger Sozialer Arbeit
- Soziale Bewegungen und Soziale Vereine (z.B. Arbeiter- und Frauenbewegung, Soziale Frauenvereine)
- Die Herausbildung und Etablierung wesentlicher Handlungsfelder und Methoden der Sozialen Arbeit
- Historische und zeitgenössische Theorien und Handlungskonzepte in ihrer Bedeutung für geschichtliche und aktuelle Arbeitszusammenhänge
Literaturangaben und eine Vorstellung relevanter Literatur erfolgen im Seminar; für die zentrale Seminarliteratur wird ein Reader zur Verfügung gestellt, der im Seminar erworben werden kann. Eine Exkursion in das Alice-Salomon-Archiv bzw. in das Haus der Wannseekonferenz zum Thema „Soziale Arbeit im Nationalsozialismus" ist geplant. 4. Gruppe - Wesselmann Das Seminar - eine Zeitreise in die Real- und Theoriegeschichte Sozialer Arbeit Entlang der (Einstiegs-)Fragen: - Was ist „sozial" an der Sozialen Arbeit?
- Welche waren / sind die Beweggründe gestern und heute ausgerechnet in die Soziale Arbeit zu gehen? Berufung oder Beruf?
- Was unterscheidet Sozialarbeiter/_innen von in diesem Bereich tätigen Ehren-amtlichen?
- Inwiefern können historische Kenntnisse zum Gewordensein Sozialer Arbeit ihrer eigenen berufliche Identitätsentwicklung dienen?
- Auf Basis welchen Menschenbildes und welcher theoretischen Konzepte wurde zu welchen Bedingungen methodisch wie geholfen?
unternehmen wir in diesem Seminar eine „doppelte" Spurensuche, einmal wer waren sie, die Pionier_innen (u. a. Alice Salomon, Jane Addams, Ilse Arlt) der Sozialen Arbeit? Was motivierte sie zu ihrem Handeln und welche Herausforderungen hatten sie zu meistern? Zum anderen reisen wir durch die verschiedenen historischen Epochen (Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Nachkriegszeit, geteiltes und vereintes Deutschland). Dabei werden wir die Entstehung von - (Aufgaben-)Felder, Organisationen und Zielgruppen Sozialer Arbeit kennenlernen
- Jeweilige gesellschaftliche Funktion der Sozialen Arbeit herausfinden.
- Erste Bezüge zur gegenwärtigen (Handlungs-)Praxis und Theorienlandschaft entdecken.
Diese einführende Veranstaltung geht über ein Semester. Eine Prüfungsleistung wird erst im 2. Semester, in der exemplarischen Vertiefung historischer und/oder theoriebezogener Aspekte (Unit 3) erbracht. Gearbeitet wird mit einem Methodenmix aus: Kurzvorträgen, mit Lektüre ausgewählter Texte Gruppen- und Plenumsdiskussionen, Reflexionsübungen, Filmen, kreativen Gruppenaufgaben, kleineren Poster-Ausstellungen und Exkursionen ins Haus der Wannseekonferenz oder ins Alice-Salomon-Archiv. Die Prüfungsleistung erfolgt erst im zweiten Modulsemester in der Vertiefung. Die erfolgreiche Teilnahme an dieser Einführung wird nach aktiver Teilnahme am Seminar bescheinigt. Alle Absprachen dazu erfolgen in der ersten Sitzung, wie auch die Ausgabe von relevanter Literatur. Voraussetzung zur Teilnahme sind aktive Mitarbeit und die Bereitschaft zur auch selbständigen Erarbeitung von Themen im Kontext des Seminars incl. Erarbeitung von Texten zwischen den Sitzungen (selbstverständlich innerhalb der veranschlagten „workload"). |