Vernetzungstreffen am 8.12.2011: UNABHÄNGIGES FORUM BERLIN kritische Soziale Arbeit 15.00 - 21.00 Uhr Ort: House of Life - Blücherstr. 26b - 10961 Berlin U 7 Südstern/ U 1 Prinzenstraße Weitere Infos: www.einmischen.com Die StudentInnen erhalten die Möglichkeit, sich mit folgenden Inhalten zu beschäftigen: 1) Problemfelder in der Sozialen Arbeit, die es - mit dem Ziel positive Veränderungen herbeizuführen - aufzuarbeiten gilt. In welchen Bereichen der Sozialen Arbeit sehen wir beim heutigen Status quo politischen Handlungsbedarf? Eine Berücksichtigung der Gender- und Interkulturellen Perspektive ist im sozialpolitischen Rahmen nicht nur sinnvoll, sondern auch besonders spannend. Z.B: In Schlüssel- und Führungspositionen findet man selten Frauen, Trans-, Homo- oder Bisexuelle und genauso wenig AusländerInnen oder Menschen mit Migrationshintergrund. (Erstellen einer Prioritätenliste für Problemfelder) 2) Tätigkeitsfelder für SozialarbeiterInnen innerhalb von Sozialpolitik. Welche Schaltstellen gibt es, an denen neue Konzepte entwickelt, neue Rahmenbedingungen geschaffen und etwas politisch verändert werden kann. Während der hier erforderlichen Recherchearbeit in Theorie und Praxis können sich die StudentInnen Berufs- bzw. Tätigkeitsfelder erschließen, die es ihnen nach dem Abschluss B.A. Soziale Arbeit ermöglichen, auf der Meso-Ebene zu agieren und Politik im Sinne unserer Klienten zu machen. Schließlich sollten die StudentInnen die Frage beantworten, warum sie mit einem B.A. Soziale Arbeit manche Positionen in Bereichen der (Sozial)Politik kompetenter besetzen können, als z.B. Juristen, BWLer oder VWLer. Beispiele für Praktikumsplätze: Ministerium für Arbeit und Soziales, Ministerium für Bildung und Forschung, Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Sozial- und Wohlfahrtsverbände, Fraktionen der Parteien, EU-Kommission, Gesundheit Berlin (usw.) 3) Basierend auf der "Decent Work"-Debatte, die im Zuge der Globalisierung und den damit einhergehenden Veränderung der Arbeitsbedingungen laut wurde, soll sich das Projekt auch mit den Beschäftigungsbedingungen von SozialarbeiterInnen beschäftigen. Ausgehend von der IAO formulierten Agenda und den darin festgehaltenen vier strategischen Bestandteilen von „guter Arbeit" sollen die StudentInnen Strukturen und Arbeitsabläufe sozialer Berufe näher untersuchen und Optionen erarbeiten, mit denen Arbeitsbedingungen zu modifizieren wären. Hierfür wäre es außerdem wichtig, zu darzustellen, welche Initiativen es bereits gab, und mit welcher aktuellen Situation wir konfrontiert sind (Auflistung empirischer Belege). Welche Rolle spielen hierbei die Berufsverbände? Was lief in der Vergangenheit gut, was eher schlecht? Welche Wege sollte man in Zukunft beschreiten, um Bedingungen für soziale Berufe besser zu gestalten? Die Kenntnisse über die Arbeitsbedingungen sollen den StudentInnen auch Aufschluss darüber geben, wer die niedrigen Gehälter bekommt oder wer unter schlechteren Arbeitsbedingungen leidet? Gerade in sozialen Berufen ist es überraschend, dass in den Chef-Etagen sehr viel mehr Männer als Frauen sitzen, obwohl der Berufsstand sich zu 70 % aus Frauen zusammensetzt. Diesbezüglich sollen sozialpolitische Maßnahmen untersucht werden. Wie sahen diese aus und haben sie funktioniert/waren sie wirksam? Die Schlagwörter Professionalisierung und Lobby sollen weitere Anreize über den Stand der Dinge geben und inwiefern diesbezüglich noch Mängel zu kennzeichnen sind. Praktikums-Vorschlag: IAO (ILO) 4) Forschung: Welche Möglichkeiten gibt es für uns StudentInnen später, unseren Berufsstand theoretisch weiter zu entwickeln? Bisher bedient sich unser Studiengang hauptsächlich anderer Wissenschaften wie Soziologie, Politik, Pädagogik etc. Wie könnten wir einen direkten Einstieg in "Forschung und Lehre" schaffen? Anhand der ersten drei Projektschwerpunkte könnten Fragestellungen erarbeitet und dargestellt werden, mit welchen empirischen Methoden nachvollziehbare Ergebnisse ermittelt werden können. In diesem Zusammenhang wäre es von Interesse, welche sozialpolitischen Einrichtungen an welchen Fragestellungen und Ergebnissen Bedarf haben und wie wir uns mit unserem Abschluss einen Einstieg in dieses Tätigkeitsfeld erleichtern können. Vorschlag für Praktika Think Tanks wie Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie, Friedrich-Ebert-Stifung, Max Planck Institut (usw.) SEMESTER-PLAN 1. Semester: Sekundärdaten-Analyse Arbeit in Kleingruppen: Erstellung empirischer Forschungsmethoden, z.B. Fragebogen an potentielle Arbeitgeber 2. Semester: Ermittlung der Daten 3. Semester: Auswertung der Ergebnisse Verfassen einer Verbesserungsidee/Ausblick der Situation 4. Semester: Dissemination: Planung und Erstellung einer Projektmappe/ Internetauftritt, Konferenz Im Rahmen dieses Vier-Semester-Projekts wollen wir das Gespräch mit für unseren Bereich maßgeblichen Politkern und Meinungsbildnern suchen. Darüber hinaus sollen Exkursionen zu Interessenverbänden, Sozialverbänden, Gewerkschaften, Basisgruppen, Parteien, Wohlfahrtseinrichtungen, Sozialversicherungen und eine Studienreise entweder nach Brüssel (EU, Europäischer Gewerkschaftsbund) oder nach Paris (OECD, französische Verbände und Sozialeinrichtungen) stattfinden. PROJEKTTEAM André Heinz Franziska Seybold Gerrit Hemmesmann Gregor Vetter Roman Kormann Sophie Schwab Steve Schmolling Thorsten Rockenberger LEHRENDE Prof. Dr. Stapf-Finé Prof. Dr. Bamberg |