Kommentar |
1. Gruppe - Thaler Rassismen manifestieren sich im Alltagsleben auf individueller, gesellschaftlicher und struktureller Ebene. Ihre Formen und Wirkungsweisen werden in ihrer Komplexität oftmals unterschätzt. Durch die Betrachtung der historischen Ursprünge und seinen Funktionen erarbeiten wir uns die Instrumente, die wir für die Demaskierung von Rassismus als gesellschaftsstrukturierendes Element benötigen. Mit diesen Instrumenten werden wir auch Muster analysieren, die dem derzeitigen Diskurs über Migration, Kultur und Religion zugrunde liegen. Eine differenzierte Auseinandersetzung mit Rassismus geht zudem mit der Reflexion der eigenen Position in den Gefügen einher. Wir werden uns daher auch mit Theorien des „kritischen Weißseins" sowie mit widerständischen und empowernden Standpunkten von People of Color und Schwarzen Menschen beschäftigen. 2. Gruppe - Jaroschek Unter Bezug auf Michel Foucaults Schriften, Die Ordnung des Diskurses(1970), Die Ordnung der Dinge (1974) und Archäologie des Wissens (1981) wollen wir in dieser Lehrveranstaltung versuchen, erstens die Grundlagen, Inhalte und Methoden einer Kritischen Diskursanalyse zur Reflexion unterschiedlicher Formen des Rassismus in unserer Gesellschaft anzueignen. Hierauf aufbauend gehen wir zweitens durch die Analyse von Fallbeispielen kulturell ausgrenzender Wissensregime (v.a. in Schulbüchern, der Kinder- undJugendliteratur, dem Entwicklungsdiskurs, in politischen Ausgrenzungspraktiken des „fremden" Migranten) den potentiellen Wirkungen dieser hegemonialen Diskurse auf das Massenbewusstsein der Menschen in Deutschland nach, die dann - in unterschiedlichen Arbeitsgruppen erfasst undinterpretiert - für entsprechende Handlungsfelder Sozialer Arbeit ausgewertet werden sollen. Lehr- und Lernformen Kurzvorträge (Inputs) des Dozenten; Forschendes Lernen (AGs), Literaturanalyse, Berliner Exkursionen. Prüfungsformen Referate u. Hausarbeiten (optional: Mündliche Prüfung). Einführungsliteratur Jäger, Siegfried: Kritische Diskursanalyse : Eine Einführung. Münster:Unrast, 2004. Ziai, Aram: Zwischen Global Governance und Post-Development :Entwicklungspolitik aus diskursanalytischer Perspektive. Münster:Westfälisches Dampfboot, 2006. Kerber, A.: Kolonialgeschichte in deutschen Geschichtsbüchern - kritischoder kritikwürdig? In: Lutz, Helma/Gawarecki, Kathrin (Hrsg.): Kolonialismusund Erinnerungskultur : Die Kolonialvergangenheit im kollektivenGedächtnis der deutschen und niederländischen Einwanderungsgesellschaft.Münster: Waxmann, 2005, 81-93. 3. Gruppe - Hamm "Rassismus als soziales VerhältnisIn der Rassismusforschung wird seit einiger Zeit übereinstimmend von derExistenz unterschiedlicher Formen des Rassismus gesprochen, die sichnicht ohne eine spezifische sozialhistorische und regionale Verortunganalysieren lassen. Rassismus wird dabei als ein weltweit existierendesPhänomen betrachtet, das sich nicht nur auf die soziale Konstruktion undDiskriminierung von angeblichen „Rassen" reduzieren lässt, sondernebenso sozial hergestellte Kategorien wie „Nation", Ethnie", „Kultur"oder „Religion" betrifft. Zudem besitzen Rassismen konkrete Verbindungen zu anderen Formensozialer Diskriminierung. Diese Verbindungen und Verknüpfungen werdenunter dem Stichwort Intersektionalität diskutiert. Als soziales Phänomenund spezifische Form der Ein- und Ausschließung betrachtet, mussRassismus (müssen Rassismen) immer in Verbindung mit Macht undHerrschaft analysiert werden. Konkret möchte das Seminar einen Einstieg in die Analyse von Rassismenleisten. Dabei beschäftigt sich das Seminar inhaltlich nicht nur mitunterschiedlichen Definitionen und der „Geschichte" des Rassismus,sondern auch mit unterschiedlichen aktuellen Erscheinungsformen sowieFunktionen und daraus resultierenden Umgangsweisen, wie z.B. Fremd- undSelbstethnisierungsprozessen in der Einwanderungsgesellschaft. InDeutschland und Europa sind Rassismen auch heute noch fester Bestandteilaktueller Diskurse über (nationale) Identität, Einwanderung, die„Multikulturelle Gesellschaft", Terrorismus, globale Migration oder„Islamistischen Fundamentalismus".Die Betrachtung von Rassismus im Seminar geschieht dabei aus einerPosition die nicht nur historische Hintergründe, sondern auch aktuelleBezüge verdeutlicht. Rassismus wird als ein gesellschaftlichesVerhältnis begriffen, das strukturelle und ideologische Dimensionensowie biologische, soziale, politische und kulturelle Elemente besitzt,die durch alltägliches soziales Handeln immer wieder neu hergestelltwerden. Zur Einstimmung: Räthzel, Nora (Hg.) (2000), Theorien über Rassismus,Hamburg.Zur Vertiefung: Hund, Wulf D. (2007), Rassismus, Bielefeld. Eine ausführliche Literaturliste sowie ein Seminar plan werden zu Beginndes Seminars ausgegeben." 4. Gruppe - Czollek In der Veranstaltung werden wir uns mit den Fragen zu Rassismus und Migration auf der Basis von Theorie (Textlektüre), praktischen Beispielen (Film) und Übungen auseinandersetzen. Auf der Grundlage des von Heike Weinbach, Gudrun Perko und mir für den deutschsprachigen Raum entwickelten Social Justice und Diversity Trainings geht es darum, zu analysieren, wie Praxen von Rassismus, Ungleichheit und Migration miteinander zusammenhängen. Dabei wird besonderer Schwerpunkt auf das Erkennen struktureller Diskriminierung in ihrer Verbindung zur Sozialen Arbeit gelegt. Schwerpunkte des Seminars werden sein: Diversity im Kontext von Rassismus und Migration sowie Sozialer Arbeit. Der intersektionale Zugang im Erkennen von strukturellem Rassismus und Diskriminierung. Reflexion von Normen, Codes und Werten gegenwärtiger christlich säkularer Gesellschaft. Methoden: Inputs durch die Dozentin, Diskussionen und Übungen, Medienarbeit. Ziel: Erkennen gesellschaftlich-struktureller Zusammenhänge in Bezug auf Rassismus und Migration sowie die eigene Verwobenheit darin immer in Bezug zur Sozialen Arbeit. Literatur: wird im Seminar bekanntgegeben |