Tanz die MedienLebensWelt Soziale Arbeit in mitten medialer und sozialer Beschleunigung Soziale Netzwerke, Wikis, Avatare und Machinimas ... - Jugendliche wachsen in Lebenswelten hinein, von denen ihre älteren Geschwister im gleichen Alter nicht einmal geträumt hätten. Während immer mehr Menschen ganz pragmatisch lernen, sich mehr oder weniger durchzuwurschteln in der bunten, geizig, geilen Medienwelt, kämpfen traditionelle Bildungsveranstaltungen immer noch mit ihren tief greifend verunsicherten Selbstbildern. Tradierte Konzepte sozialer, politischer und kultureller Öffentlichkeit greifen nicht mehr: Das Private wird aus eigenen Stücken veröffentlicht, und schon ist es möglich, dass das Nichtveröffentlichen des Privaten zu Benachteiligungen führen kann. Hat man allerdings das falsche Private ins Netz gestellt, kann einem auch dies böse auf die Füße fallen. Die Geheimhaltung von Nachrichten kann unterlaufen werden, aber auch die Verbreitung unterbliebener Nachrichten kann durch Fehlinformationen unwirksam gemacht werden, wenn die Herkunft der Informationen nicht mehr nachvollzogen werden können. Die Quellenlagen sind unübersichtlich bis undurchschaubar, während sich gleichzeitig Formen von „Schwarmintelligenz" herausbilden, die ungekannte Dimensionen von Wissensproduktion eröffnen. Für Soziale Arbeit gehören diese und noch viele weitere Herausforderungen zum Alltagsgeschäft. Es geht darum, die sich unablässig wandelnden digitalen „Werkzeuge" als „Kommunikationsräume" und „Netzarchitekturen" mit ihren Impulsen für transkulturelle Kommunikation, Partizipation und Bildungsprozesse bewusst wahr zu nehmen und einen Austausch über deren Potentiale zu beginnen. Das Seminar bietet Raum, diesen Gedanken theoretisch und praktisch genauer nachzugehen und weitergehende Fragen zu entwickeln. Neben Begriffsklärungen wie z.B. im Zusammenhang mit Konzepten der „Medienkompetenz" werden Untersuchungen zur Mediennutzung, Erklärungsansätze zur Medienwirkung und exemplarische Diskurse zu aktuellen Medienthemen, wie zur Entwicklung Sozialer Netze, erarbeitet. Mediale Produkte und Selbstdarstellungen werden analysiert. Konzepte und Erfahrungen von Medienprojekten bspw. in der Jugendkulturarbeit oder in der Arbeit mit Senior_innen, werden recherchiert und diskutiert. Auch Projektentwicklungs- und Finanzierungswege sollen vorgestellt werden. Voraussichtlich zum Ende des Sommersemesters und zu Beginn des Wintersemesters können die Teilnehmer_innen bei der aktiven Umsetzung eines medienpädagogischen Projektes selbst als anleitende Akteure mitarbeiten. Als Prüfungsleistungen soll die Darstellung und Reflexion der Ergebnisse dieser praktischen Medienprojektarbeit im Mittelpunkt stehen. Denkbar sind aber auch Vorbereitung, Durchführung und Auswertung einer Diskussion zu einem aktuellen Medienthema oder der Besuch einer Fachtagung mit anschließender Auswertung und deren Präsentation im Seminar. |