1. Gruppe - Attia Rassismus und Kultur in Migrationsdiskursen: In aktuellen Migrationsdiskursen wird Differenz zwischen „uns" und „den Anderen" als kulturelle thematisiert in einer Weise, die als kulturrassistische identifiziert wurde. Die „Kultur der Anderen" wird als rückständig, unzivilisiert, fremd und insgesamt als problematisch und interventionsbedürftig dargestellt. Politische, rechtliche und soziale Dimensionen der Lebensbedingungen und Handlungsmöglichkeiten in der Einwanderungsgesellschaft werden ausgeblendet, indem sie als kulturelle interpretiert werden. Gleichzeitig thematisieren Menschen in kulturellen Präsentationen ihre Erfahrungen in Bezug auf Aus- und Eingrenzungen, Diskriminierung und Privilegierung. Kultur erweist sich damit als Terrain, in dem gesellschaftliche Erfahrungen verarbeitet, ausgedrückt und verhandelt werden. Wir werden uns im Seminar mit aktuellen Migrationsdiskursen kritisch auseinandersetzen, um uns den vielfältigen relevanten Dimensionen anzunähern. Grundlage des Seminars werden von allen zu lesende Texte sein. 2. Gruppe - Attia Zum Verhältnis von Rassismus und Rechtsextremismus: Rassismus und Rechtsextremismus weisen bedeutsame Gemeinsamkeiten und ebensolche Unterschiede auf. Sie sind in gesellschaftliche Entwicklungen eingebunden und haben diskursive und politische Verschiebungen erfahren. Sie reichen beide in die Mitte der Gesellschaft hinein und sind aufeinander bezogen. Dennoch ist es sinnvoll, beide Phänomene analytisch zu trennen und spezifische Handlungskonzepte zu entwickeln. Denn während der Rechtsextremismus den Rassismus - unter anderen Differenzierungs- und Diskriminierungsformen - benötigt, kommt der Rassismus auch ohne Rechtsextremismus aus, ist aber dennoch mit den anderen Differenzierungs- und Diskriminierungsformen verschränkt. So stellen Rassismus und Rechtsextremismus Soziale Arbeit vor je spezifische Herausforderungen. Im Seminar werden wir uns mit verschiedenen Dimensionen des Verhältnisses von Rassismus und Rechtsextremismus beschäftigen. Grundlage des Seminars werden von allen zu lesende Texte sein. 3. Gruppe - Czollek In der Veranstaltung werden wir uns mit den Fragen zu Rassismus und Migration auf der Basis von Theorie (Textlektüre), praktischen Beispielen (Film) und Übungen auseinandersetzen. Auf der Grundlage des von Heike Weinbach, Gudrun Perko und mir für den deutschsprachigen Raum entwickelten Social Justice und Diversity Trainings geht es darum, zu analysieren, wie Praxen von Rassismus, Ungleichheit und Migration miteinander zusammenhängen. Dabei wird besonderer Schwerpunkt auf das Erkennen struktureller Diskriminierung in ihrer Verbindung zur Sozialen Arbeit gelegt. Schwerpunkte des Seminars werden sein: Diversity im Kontext von Rassismus und Migration sowie Sozialer Arbeit. Der intersektionale Zugang im Erkennen von strukturellem Rassismus und Diskriminierung. Reflexion von Normen, Codes und Werten gegenwärtiger christlich säkularer Gesellschaft. Methoden: Inputs durch die Dozentin, Diskussionen und Übungen, Medienarbeit. Ziel: Erkennen gesellschaftlich-struktureller Zusammenhänge in Bezug auf Rassismus und Migration sowie die eigene Verwobenheit darin immer in Bezug zur Sozialen Arbeit. Literatur: wird im Seminar bekanntgegeben 4. Gruppe - Hamm Rassistische Denk- und Handlungsweisen sind alltägliche Phänomene mit langer Tradition, die auf unterschiedlichen Ebenen anzutreffen sind und in vielfältigen Erscheinungsformen existieren. Sie lassen sich sowohl in individuellen Haltungen, zwischenmenschlichen Interaktionen wie auch auf den Ebenen gesellschaftlichen und staatlichen Handelns nachweisen. Rassismus ist Bestandteil einer sich transformierenden Gesellschaft, in der soziale Konflikte entlang vermeintlich „ethnischer" und / oder „kultureller" Unterschiede konstruiert und verhandelt werden. Sie können als soziale Ausschließungspraxen verstanden werden, die somit auch eine Relevanz für die Soziale Arbeit besitzen. Um einen angemessenen Umgang mit rassistischen Denk- und Handlungsweisen finden zu können, wollen wir uns in dem Kurs nicht nur mit der „Geschichte" des Rassismus beschäftigen, sondern auch mit unterschiedlichen Erscheinungsformen sowie Funktionen und daraus resultierenden Umgangsweisen, wie z.B. Fremd- und Selbstethnisierungsprozessen in der Einwanderungsgesellschaft. Zur Einstimmung: Räthzel, Nora (Hg.) (2000), Theorien über Rassismus, Hamburg." |