Kommentar |
Die Soziologie des abweichenden Verhaltens untersucht nicht nur strafrechtliche relevante Formen von Kriminalität und delinquentes Verhalten, sondern auch Phänomene der sozialen Marginalität und von gesellschaftlichen Ausgrenzungsprozessen. Sie richtet ihr Interesse auf Subkulturen sowie auf gesellschaftliche Reaktionen in Bezug auf abweichendes Verhalten. Zwei Paradigmen koexistieren heute in der Devianzforschung. Das erste umfasst die äthiologischen Theorien, die abweichendes Verhalten als ein wirklich reales Phänomen begreifen. In diesem Fall befasst sich der Soziologe vor allem mit den Ursachen, die den Schritt zur devianten Handlung erklären. Das zweite Paradigma orientiert sich an der interaktionistischen Methode. Hier wird abweichendes Verhalten konzipiert als das Produkt der Etikettierung von Verhaltensweisen, als das Resultat von Ordnungsstrukturen und der sozialen Kontrolle, der gesellschaftlichen Reaktion auf abweichendes Verhalten. In der Veranstaltung werden kriminologisch folgende Themenstelllungen bearbeitet: Jugendkriminaltiät, Kriminalität von Migrant_innen, Frauenkriminalität, Drogenkriminalität, Amoklauf, Prostitution/Frauenhandel, Sextourismus, Häusliche Gewalt, Opferhilfen-Opferschutz, Sterbehilfe, Eine Gerichtsexkursion zum Strafgericht Moabit ist Bestandteil der Veranstaltung. |