„Professionelle Haltung und ihre biografischen Bezüge" Die Entwicklung einer professionellen Haltung ist für die Berufstätigkeit in der Sozialen Arbeit von großer Bedeutung. Fachkräfte der Sozialen Arbeit sind zum einen häufig mit Widersprüchen und Ambivalenzen konfrontiert, zum anderen stellt für sie die eigene Person neben der Methodenkompetenz das wichtigste Handwerkszeug dar. Die Entwicklung einer professionellen Haltung kommt hier auf mehreren Ebenen zum Tragen: Sie kann zum einen zur Selbstsorge beitragen, da Ambivalenzen wie die zwischen Nähe und Distanz besser bearbeitet und reflektiert werden können, zum anderen unterstützt sie das eigene Rollenverständnis und das Bewusstsein über die eigenen Stärken. Durch die Verschränkung der eigenen Person mit dem professionellen Handeln in der Sozialen Arbeit ist es von zentaler Bedeutung, die Entwicklung einer professionellen Haltung durch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie, mit Normen, Werten und Konflikten sowie Prägungen zu unterstützen, da Erlebtes und Erfahrenes zu individuellen Sinnkonstruktionen führt, die Eingang in soziale Beziehungen und somit in das professionelle Handeln finden. Die grundlegende Methode, mit der in diesem Seminar gearbeitet werden soll, ist deshalb die der biografischen Selbstreflexion. Mit ihrer Hilfe sollen Zusammenhänge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft deutlich und Verhaltensmuster vor dem Hintergrund der eigenen Biografie verstehbar gemacht werden. Themen können hier die Motivation zur Berufswahl, Stärken und Ressourcen sowie Entwicklungsbedarfe, persönliche wie berufliche Zukunftsvorstellungen und das Verständnis von der eigenen beruflichen Rolle sein. Da es sich hierbei um ein Seminar mit zentralen Selbsterfahrungsanteilen handelt, wird methodisch vorrangig mit kreativen Ansätzen (Schreiben, Malen, Phantasiereisen, Fotos, etc.) gearbeitet. Ergänzt werden diese Elemente durch Kurzvorträge und Lektüre. Lernformate werden Einzel- und Gruppenarbeit sowie Gespräche in Kleingruppen und im Plenum sein. Das Seminar wird gemeinsam mit Svenja Lattwein, Sozialpädagogin und Studentin im Master-Studiengang, geleitet. Teilnahmevoraussetzungen sind Aufgeschlossenheit und Offenheit sowohl den selbstreflexiven als auch den theoretischen Elementen gegenüber sowie eine verbindliche Teilnahme. Aufgrund des Selbsterfahrungscharakters ist ein konstanter Gruppenkontext nötig, weshalb Sie sie sich nicht anmelden sollten, wenn Sie an einzelnen Terminen nicht anwesend sein können. Die Anwesenheit am ersten Termin ist Voraussetzung für die weitere Teilnahme. Aus methodischen Gründen findet das Seminar in Blöcken statt. Zwei Blockwochenenden (jeweils Freitag/Samstag) werden gerahmt von jeweils einem Freitagsblock zur Einführung und zum Abschluss. |