Kommentar |
In dem Seminar „Kritische Soziale Arbeit" werden zwei verschiedene Zugänge gewählt. Aus historiografischer Perspektive wird die Bedeutung sozialer Bewegungen für die Soziale Arbeit herausgearbeitet werden. Konkretes Beispiel ist die Diskussion um die Heimerziehung der 60er/70er Jahre. Hier, so die im Seminar verfolgte These, entwickeln sich Formen der gesellschaftlichen Analyse, die für die Theorie (und Praxis) der Sozialen Arbeit bedeutsam geworden ist. Zum anderen wird ein explizit theoretischer Zugang gewählt. Ausgangspunkt bildet hier die Tatsache, dass es (wieder) en voke ist, vom Kapitalismus zu sprechen, um die heutige Moderne zu beschreiben. Zu fragen bleibt aber, wie sich der gegenwärtige Kapitalismusbegriff zu dem von Karl Marx entwickelten verhält. Welche Begriffe werden mitgeführt, wenn es um einen Kapitalismuskritik geht und wie entfalten diese ihre Bedeutung bis heute. In dem Seminar gilt es sich im Rahmen der Kapitalismusdiskussion mit Begriffen wie Subjekt (Entfremdung und Anerkennung) Raum- (Segregation) und Zeitverhältnissen (Beschleunigung) auseinanderzusetzen und darzustellen in welcher Art und Weise Soziale Arbeit diese Gesellschaftsdiagnosen aufgreift und sie im Rahmen einer Theorie Sozialer Arbeit verarbeitet. |