Das Seminar ermöglicht einen Überblick über das Arbeitsfeld Armut, Arbeitslosigkeit und Wohnungslosigkeit, die entsprechenden Zielgruppen sowie den in diesem Arbeitsfeld tätigen Organisationen und Einrichtungen. Dabei wird ein Verständnis von Armut als Kumulation von Unterversorgungslagen und sozialen Benachteiligungen vermittelt. Arbeitslosigkeit und Wohnungslosigkeit werden als existenzielle Armutslagen definiert, wozu neben den Beeinträchtigungen und Belastungen auch Ressourcen und Bewältigungsstrategien der Betroffenen gehören. Die Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und Wohnungslosigkeit werden analysiert und der Kontext zu Theorien sozialer Ausgrenzung sowie sozialer Ungleichheit hergestellt. Geschlechtsspezifische Perspektiven sowie die besondere Situation von armen, arbeitslosen und/oder wohnungslosen MigrantInnen werden beleuchtet. Das Seminar befähigt zur Überprüfung der Theorie an der Praxis Sozialer Arbeit - ist das Hilfesystem geeignet, die Betroffenen bei der Überwindung ihrer Armutslagen zu unterstützen? Im zweiten Teil des ersten Modulsemesters liegt der Schwerpunkt dabei auf dem Thema Hartz IV. Die Studierenden begleiten aktiv eine sechswöchige Aktion des Berliner Arbeitslosenzentrums BALZ, die bereits 2009 unter dem Titel „Irren ist amtlich" erfolgreich stattgefunden hat. Die Aktion 2010 des BALZ wird durch die ASH evaluiert. Ein Teil ihrer Seminar-Präsenzzeit verbringen die Studierenden im Juni und Juli 2010 in 2er-Gruppen direkt am Beratungsbus vor den 12 Berliner JobCentern, um die Betroffenen zur Beratung und anschließenden Evaluierung ihrer Erfahrungen mit dem JobCenter einzuladen. Die Beratung selbst wird durch Profis durchgeführt. Bei Interesse können die Studierenden gegen Honorar die Evaluationsbogen anschließend in eine Excel-Datendatei eingeben. Alle organisatorischen Absprachen zu der Aktion werden im Seminar besprochen. Zur Aktion 2009: http://www.beratung-kann-helfen.de/die-aktion/audio-video.html Die Schwerpunktsetzung im zweiten Semester wird im Wesentlichen durch die Seminargruppe bestimmt. Weitere Methodik: - Inputs
- Literatur- und Webrecherche
- Filme und Fallbeispiele
- Arbeit in Klein- und Großgruppen
- Praxisbesuche
- Ggf. Besuch von Kongressen/Tagungen
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