Kommentar |
1. Gruppe - Steckelberg
Gemeinwesenarbeit
Gemeinwesenarbeit stellt ein zielgruppen- und problemübergreifendes Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit dar. Probleme und Schwierigkeiten von Individuen werden in ihrem lebensweltlichen sozialen und gesellschaftspolitischen Kontext betrachtet.
Wie kann man Menschen in ihrem sozialräumlichen Umfeld, also ihrem Wohnhaus, ihrer Nachbarschaft, ihrem Stadtteil unterstützen? Welche gesellschaftlichen Verhältnisse und politischen Prozesse bedingen die Lebenssituation unterschiedlicher Zielgruppen im Stadtteil? Wie können soziale Netzwerke gestärkt, basisdemokratische Prozesse aktiviert und Menschen an der Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse beteiligt werden?
Inhalte der zweisemestrigen Werkstatt werden unter anderem sein:
Wie leben und wohnen Menschen im Stadtteil, was macht ein Gemeinwesen aus? Durchführung einer Stadtteilerkundung
Lebenswelten unterschiedlicher sozialer Gruppen im Stadtteil
Historische und aktuelle Ansätze der Gemeinwesenarbeit
Beteiligungs- und Aktivierungsmethoden
Dabei bleibt auch Raum für Themen, die Sie interessieren und einbringen wollen.
2. Gruppe - Willms
Sozialarbeit und Sozialpädagogik in der historisch-politischen Bildungs- und Gedenkstättenarbeit
Gedenkstätten sind Erinnerungsorte und Lernorte. Ihre Aufgabe ist Verstehenszusammenhänge zu stiften zwischen der individuellen Biographie, dem Familien- und Gruppengedächtnis und der kollektiven Geschichte.
Sinn- und Orientierungszusammenhänge aufzuschließen ist auch Ziel ressourcenorientierter Sozialarbeit. Und so hat die Soziale Arbeit, vornehmlich in der Kinder- und Jugendbildungsarbeit auch einen Platz in der gegenwärtigen, multidisziplinär getragenen Gedenkstättenarbeit und historisch-politischen Bildungsarbeit.
Die Werkstatt möchte praktisch wie theoretisch Einblick in die Vielfalt gegenwärtiger historisch-politischer Bildungsarbeit und Gedenkstättenarbeit geben. Eine Eingrenzung wird über die thematischen Schwerpunkte Nationalsozialismus und DDR erfolgen. Der Fokus wird dabei auf Orten, Organisationsformen und Zielgruppen von Einrichtungen historisch-politischer Bildung und Gedenkstätten liegen, ihrer multidisziplinären Ausrichtung und der tatsächlichen sowie noch möglichen Beteiligung der Sozialen Arbeit an dieser Bildungsarbeit.
Eine Annäherung an das Thema wird in der Werkstatt zunächst über das bei den Studierenden vorhandene Geschichtswissen stattfinden und durch eine Reflexion der Relevanz dieses Wissens für die eigene Identität ergänzt. Hieran anschließend werden wir uns theoretisch mit Geschichtsbewusstseins, Erinnern und Vergessen und den Grundbegriffen des individuellen, sozialen und kulturellen Gedächtnisses auseinandersetzen, sowie den Formen transgenerationeller Weitergabe von Geschichten und Geschichte.
Nach diesem allgemeinen theoretischen Vorlauf und einem Überblick über die Vielfalt von Einrichtungen historisch-politischer Bildung und Gedenkstätten in Berlin und Umgebung soll dann beispielhaft die Arbeit einiger Einrichtungen unter- und besucht werden. Gedacht ist an die Topographie des Terrors, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, das Haus der Wannsee-Konferenz, die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, die Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße, das Anne Frank-Zentrum Berlin , die Politische Memoriale e.V., die Stolpersteine. Es bietet sich auch an, näher den Geschichtsbezug einiger Berliner Bezirksmuseen zu untersuchen, etwa des Bezirksmuseums Neukölln.
Ich habe diese Einrichtungen nach ihrer gegenwärtigen geschichtspolitischen Relevanz ausgesucht, nach meiner bisherigen Zusammenarbeit mit ihnen und danach, ob eine interkulturelle, biographische als auch gender- und generationsdialogischen Perspektive konzeptuell berücksichtigt wird, über die ein Bezug zur Gegenwart und zur Lebenswelt der angesprochenen Zielgruppen hergestellt werden kann.
Durch Exkursionen gestützt soll ein sowohl punktueller wie differenzierter Einblick in die gegenwärtige historisch-politische Bildungsarbeit und Gedenkstättenarbeit insbesondere für die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen erarbeitet werden. Ständiger Referenzpunkt der Werkstatt sollen dabei die von den Studierenden anhand des anfangs durch die Reflexion des eigenen Geschichtswissens und -bewusstseins entwickelten Fragestellungen sein.
Im zweiten Werkstattsemester soll aus der historische Fragestellung heraus zunehmend die Konfrontation politischer Bildungsarbeit und Sozialer Arbeit mit rechtsradikaler Politik, Ideologie und Gewalt thematisieret werden.
3. Gruppe - Besteher
Im Rahmen des Werkstatt-Seminares zum Modul Arbeitsfelder, Zielgruppen und Organisation Sozialer Arbeit (WS 2008/09) werden folgende Inhalte präsentiert und vermittelt:
Schulverweigerung - Kindeswohlgefährdung und Häusliche Gewalt - Ausreißen und Weglaufen - Leben auf der Straße Straßenkarrieren - Sucht und Sehnsüchte Drogengebrauch von Kindern und Jugendlichen in Berlin
Eine Verknüpfung der Themen Schule/Schulverweigerung, Weglaufen/Straßenleben Gewalt in der Familie und Drogengebrauch ist - dies zeigen die Praxis aber auch wissenschaftliche Studien - sinnvoll und für die Chancen eines präventiven Arbeitsansatzes notwendig.
Ziel des Seminars / der Werkstatt ist es auf entsprechende Kausalitäten und Einflüsse hinzuweisen, sie kennen zulernen und frühzeitig Kontakt mit den Protagonisten/-innen dieser Konflikte aufzunehmen. Darüber hinaus sollen die Studierenden Ihre Rollen als Erwachsene, Sozialarbeiter/-innen, Vorbilder, Muster und Medien der Abarbeitung realisieren. Rückblicke in die eigene Biografie und die Präsentation der aktuellen persönlichen Haltungen und Handlungen können zusätzlich das professionelle Verständnis stärken und schärfen.
Methoden der Seminargestaltung:
Vortrag und Referat, Textarbeit,
Fallarbeit und - beispiele,
Diskussion im Plenum,
Gruppenarbeit mit unterschiedlicher Methodik,
Expertenbefragung,
Hospitationen und Praxisbesuche,
Interviews mit (betroffenen) jungen Menschen,
Biografisches Arbeiten und Rollenspiele,
Phantasiereise,
Zukunftswerkstatt,
Museums- und Ausstellungsbesuche,
Hörspiele,
Video u.a.
Über feste Kontakte stehen den Seminarteilnehmer/-innen sehr viele unterschiedliche Einrichtungen der Sozialen Arbeit als Orte der Praxis zur Verfügung und werden im Semesterplan inhaltlich sinnvoll terminiert:
- 18.10.008: Exkursion Sachsenhausen. Überblicksführung zur Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen und Besuch der Ausstellung Wohnungslose im Nationalsozialismus Beginn 13:00 Uhr. Treff um 12:45 Uhr vor dem Eingang in der Straße der Nationen 22 in 16515 Oranienburg.
Bitte PÜNKTLICH erscheinen!
- 21.10.2008: Praxisbesuch im Kindernotdienst (KND), 16:45 Uhr, Gitschiner Str. 49, 10969 Berlin zwischen U-Bahnhof Prinzenstr. und Kottbusser Tor.
Bitte PÜNKTLICH sein!
- 15.11.2008: Ausstellungsbesuch Wagenburg Leben in Berlin im Kreuzbergmuseum. Eintritt frei. Treff um 13:00 Uhr Adalbertstr. 95A, 10999 Berlin U-Bahnhof Kottbusser Tor
- 18.11.2008: Praxisbesuch im Jugend- und Mädchennotdienst (JND u. MND), 16:45 Uhr, Mindener Str. 14, 10589 Berlin, nahe U- u. S-Bahnhof Jungfernheide oder U-Bahnhof Mierendorffplatz. Bitte PÜNKTLICH sein!
- 02.12.2008: Ausfall für die Exkursionen am 18.10. und 15.11.2008
- 06.12.2008: Besuch des 14. Kongress Armut und Gesundheit (fakultativ), Treff 8:45 Uhr im Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, 10820 Berlin, bei der Kongress-Anmeldung. Beginn der ersten Foren und Workshops um 9:00 Uhr
- 06.01.2009: AUSFALL wg. Urlaub des Dozenten
- 17.02.2009: Ausfall wg. Feldstudienphase und Prüfungswoche. |