Kommentar |
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Dieses Projekt untersucht strukturelle und institutionelle Gewalt, sowie deren Einfluss auf die Praxis der Sozialen Arbeit. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie Soziale Arbeit gestaltet sein muss, um Klient*innen vor struktureller und institutioneller Gewalt zu schützen und gleichzeitig bestehende Herrschaftsstrukturen und Ungleichheitsverhältnisse zu dekonstruieren und zu einem sozialen Wandel beizutragen. Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Erprobung wirksamer Handlungsalternativen, sowie der Anwendung transformativer Methoden der Kritischen Sozialen Arbeit.
Das Projekt zielt darauf ab, eine professionelle und wirkungsvolle emanzipatorische Praxis zu etablieren und dabei wissenschaftliche Theorie, Methodenkenntnisse und die Reflexion gesellschaftlicher Verhältnisse mit eigenen Beobachtungen im Feld zu verknüpfen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der praktischen Anwendung dieser Ansätze und Methoden. Die Inhalte der einzelnen Projektsemester sind miteinander verknüpft und beziehen sich jeweils auf bereits erworbene Kenntnisse sowie die Erfahrungen aus dem Praxissemester. Das Projektmodul I wird sich hauptsächlich mit praxisreflexiver Auseinandersetzung unter Berücksichtigung von Machtkritik und -diskursen befassen, während das Projektmodul II den Schwerpunkt auf Handlungsmethoden und kritischer Sozialer Arbeit legen wird, im Hinblick auf institutionelle und strukturelle Gewalt.
Folgende Themen könnten im Rahmen dieser Gestaltungsmöglichkeiten behandelt werden: • Konzepte und Praktiken der Basisdemokratie • Methoden aus sozialen Bewegungen • Diskussionsmethoden, wie z.B. Fishbowl oder Plenum • Umgang mit Hierarchien und verschiedenen Führungsstilen • Strategien zur Durchsetzung von Einfluss in beruflichen Strukturen • kooperative Konfliktanalyse • Analyse von Machtverhältnissen und deren Auswirkungen • Argumentationstraining zu Themen wie Antifeminismus oder rechte Parolen • Whistleblowing • Gesellschaftstribunale im Kontext Sozialer Arbeit
Das Projektmodul bildet das zentrale Element des Studiums der Sozialen Arbeit, in der studentische Beteiligung aktiv umgesetzt und praktiziert wird. Das Seminar soll Raum schaffen für interaktive Diskussionen und Fallstudien, um die Konzepte und Herausforderungen für die Soziale Arbeit besser zu veranschaulichen. Es soll ermöglicht werden, eigene Erfahrungen und Perspektiven einzubringen und gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln. Die detaillierte Festlegung der Seminarthemen erfolgt zu Beginn des Projekts gemeinsam mit den Teilnehmenden, um zu entscheiden, welche Praxisfelder priorisiert werden sollen. Hierfür sind verschiedene Elemente vorgesehen, darunter Exkursionen, die Vertiefung bestimmter Themen in festen Arbeitsgruppen sowie die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen. Studierende werden ermutigt, ihre eigenen Aktivismus- und Berufserfahrungen in das Projekt einzubringen. Dies kann durch Projektbesuche, Teilnahme an Ausstellungen und Bereitstellung von Literaturvorschlägen geschehen. Die Teilnahme an den ersten beiden Terminen ist sehr wichtig, um den Seminarplan mitgestalten zu können!
Es besteht die Gelegenheit, einzelne Seminartage gemeinsam als Gruppe von Studierenden zu gestalten und so ihre erarbeiteten Ergebnisse als Prüfungsleistung zu präsentieren. Im Mittelpunkt stehen nicht das formale Lernen und die Interpretation bereits vorhandener Ausarbeitungen und Ansichten zu den einzelnen Themen im Seminar, sondern das gemeinsame Erarbeiten, Diskutieren und Reflektieren individueller Perspektiven. Im zweiten Projektsemester, im fünften Semester des Studiums, werden vor allem Inhalte erarbeitet, die für die Praxisbegleitung und -reflexion von Nutzen sind. Das Praktikum im zweiten Semester des Projekts wird sorgfältig vorbereitet, begleitet und unterstützt. Die Vorbereitungsphase wird frühzeitig eingeleitet, um eine umfassende Planung des Praxissemesters zu ermöglichen. |