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Politik der Sozialen Arbeit - Einzelansicht

S5714
Politik der Sozialen Arbeit

Sprache: deutsch   
PROJEKT:
SoSe 2024
3 SWS
jedes Semester

Erwartete Teilnehmer_innen 40
Max. Teilnehmer_innen 16
Belegpflicht

Belegfrist: SozArb - ab Sem2 - Dir-Bel - VL,1züg+weiterf LV 13.03.2024 12:00:00 - 30.04.2024 23:59:00
Gruppe: 5. Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Dozent_in Status Bemerkung fällt aus am/Änderungen Max. Teilnehmer_innen
Einzeltermine anzeigen
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Di. 15:00 bis 18:00 woch 02.04.2024 bis 07.05.2024  231 J. Otterstein ,
Prof. Dr. H. Stapf-Finé
    16.04.2024: Ausfall! 16
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Di. 15:00 bis 18:00 woch 21.05.2024 bis 02.07.2024  231 J. Otterstein ,
Prof. Dr. H. Stapf-Finé
    02.07.2024: Ausfall! 16
Einzeltermine anzeigen
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Di. 15:00 bis 18:00 Einzel am 04.06.2024 ausserhalb- ausserhalb J. Otterstein ,
Prof. Dr. H. Stapf-Finé
 

Exkursion!

  16
iCalendar Export für Outlook -.  bis  Block 01.07.2024 bis 05.07.2024  ausserhalb- ausserhalb J. Otterstein ,
Prof. Dr. H. Stapf-Finé
 

Summerschool (Otterstein)

  16
Gruppe 5. Gruppe:
Zur Zeit keine Belegung möglich
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion
Bachelor of Arts B.A. Soziale Arbeit 4 - 2004
Bachelor of Arts B.A. Soziale Arbeit - 2021
Bachelor of Arts B.A. Soziale Arbeit 3 - 2008
Prüfungsorganisationssätze
Semester Termin Prüfer_in Datum Beginn Dauer Raum Zweitprüfer_in Abschluss Stg Pversion Kzfa
SoSe 2024 01 OtterJ 84 883 2008 H
SoSe 2024 01 StapfH 84 883 2008 H
SoSe 2024 01 OtterJ 84 883 2021 H
SoSe 2024 01 StapfH 84 883 2021 H
Zuordnung zu Einrichtungen
B.A. Soziale Arbeit
Inhalt
Kommentar Gruppe 5

Mögliche Themen und Zielsetzung

Wir wollen uns innerhalb des Projektmodul mit den folgenden Inhalten beschäftigen:

 

Das (un-)politische Ich

Zu Beginn des Moduls und nach Projekten wollen wir uns und unsere Arbeit kritisch selbst

zufrieden? Gemeinsam wollen wir uns verständnisvoll mit unseren Ressourcen, unseren

Grenzen und unseren Interessen beschäftigen. Was erschwert mir und anderen Menschen

den Zugang zu politischer Emanzipation? Viele Initiativen und Organisationen vernetzen

sich auf eigene Faust oder unabhängig voneinander (z.B. bei Veranstaltungen oder in

Telegram- und Signalgruppen) und erschweren so den Einstieg für Interessent*innen.

Können wir mit unseren Ideen für bessere Vernetzung und niedrigschwellige Teilhabe

sorgen?

 

Ausbildungsbedingungen der Sozialen Arbeit

Schon für Alice Salomon war es wichtig, dass sozialarbeitende “Berufsarbeiter in ihrer

Ausbildung” neben der Aneignung von Wissen auch zum Herausbilden einer eigenen

“Haltung” befähigt werden sollten (Salomon 1927: 67). Eine Haltung, die, wenn wir sie in die

heutige Zeit übertragen, Studierenden wie Hochschulabsolvent*innen eine fundierte

Positionierung im gesellschaftlichen und politischen Diskurs im Kontext ihrer Profession

ermöglichen kann. Heiner Keupp zweifelte allerdings daran, ob das zu den Bologna

Bedingungen möglich ist. In seiner Abschiedsvorlesung 2008 an der LMU in München

betonte er, dass “die Demokratisierung der Universität und das Engagement der

Universitäten für eine sozial gerechtere und demokratische Gesellschaft zu ihren Kern-

aufgaben gehören”. Allerdings führe die “hektische und chaotische Veränderungsdynamik”,

ausgelöst durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge (b ref) , zu Druck

unter Lehrenden und einer Gleichmachung der Studierenden. Er nennt diese Entwicklung

eine “Elitenförderung”, die den Menschen den Zugang zu Universitäten und Hochschulen

erschwert, die nicht dem neoliberalen Ideal einer/s Schulabgänger*in aus ‘gutem Hause’

kritisch-reflexiven Selbstfindung” genommen worden, der seiner Meinung nach die Basis für

die “kritische Studentengeneration” war.

Sind seine Befürchtungen eingetroffen? Wie empowernd sind die aktuellen Studien-

bedingungen an der ASH? Wie wohl fühlen sich Lehrende, vor allem Lehrbeauftragte hier?

Wie andere Hochschulangehörige? Ziel dieser Einheit soll es sein, Teilnehmenden eine

kritische Auseinandersetzung mit ihren Ausbildungsbedingungen zu ermöglichen. Wir wollen

Antworten auf Fragen finden wie: Warum lernen wir das, was wir lernen? Wie viel Einfluss

haben wir als Studierende darauf? Warum ist gerade die studentische Hochschulpolitik vor

allem von jungen weißen Menschen besetzt, obwohl sich die ASH laut Leitbild doch für

Chancengleichheit engagiert? (ASH 2009) Wer spricht für die, die nicht da sind, die

Lohnarbeiten, Care Worken oder auf ihre Kinder aufpassen müssen? Warum können sie das

nicht selbst tun?

 

Arbeitsbedingungen

Manuela Leideritz und Silke Vlecken fassen die Herausforderung an Sozialarbeiter*innen in

Hinblick auf das “Tripelmandat” (vgl. Staub-Bernasconi 2008) wie folgt zusammen: “Sie

sollen trotz unterschiedlichster Aufträge, Interessen und Erwartungen, trotz häufigem Zeit-

und Erfolgsdruck und vielfach belastender Arbeitssituationen fundierte Analysen erstellen

und einen professionellen Handlungsplan entwickeln, um daraufhin zielgerichtet methodisch

zu agieren. Bei all diesen Schritten sollen sie neben [...] den Umständen der jeweiligen

Situation die Menschenrechte bzw. die sich in ihnen widerspiegelnden allgemeinen

biologischen, psychischen, sozialen/sozialkulturellen Bedürfnisse der Menschen Berück-

sichtigung finden.” (Leideritz & Vlecken 2023) Anforderungen und Verantwortungen die für

viele Sozialarbeiter*innen in ihrem Alltag kaum oder nicht dem eigenen Anspruch

entsprechend zu bewältigen sind. Viele Praktiker*innen kennen diese Zustände. Doch nur

wenige sehen sich in der Lage, etwas daran zu verändern. Woran liegt das?

Oftmals führen Meinungsverschiedenheiten oder die schiere Arbeitslast innerhalb einzelner

Einrichtungen zu wenig Solidarität über den eigenen Bereich hinaus. Ein extremes Beispiel

dafür sind die Pflegekräfte, die sich von ihren streikenden Kolleg*innen veraten gefühlt

haben, weil für diesen Tag nun mehr Arbeit für sie zu tun war. Auch spielen Arbeitgebende

ihre Mitarbeitenden mit dem Verweis auf die Verantwortung gegenüber ihren Klient*innen

gegeneinander aus. Viele geben sich deshalb für das Leid der Hilfesuchenden selbst die

Schuld, obwohl dieses in den meisten Fällen durch bessere Arbeitsbedingungen vermeidbar

gewesen wäre.

Ziel soll es sein den Studierenden einen Einblick in vergangene und aktuelle

Entscheidungen zu geben, die zur heutigen Lage der Sozialen Arbeit beigetragen haben.

Wir wollen gemeinsam an einem professions- und institutionsübergreifendes Verständnis für

die eigene politische Wirkmacht arbeiten. Was könnten wir wirklich bewegen, wenn wir uns

zusammen tun?

 

Political Advocacy

Wir wollen nicht nur von außen auf das Vergangene und die aktuellen Zustände schauen,

sondern auch Handlungsaufforderungen an die Soziale Arbeit und die einzelnen Pro-

fessionellen entwickeln. Ziel soll es sein, zu lernen, das angeeignete Wissen in politisches

Engagement zu übersetzen. An welchen Stellen kann ich mich für meine Klient*innen, aber

auch für meine Profession politisch engagieren? Wer kann mir dabei helfen? Wie vernetzen

wir uns? Was gab und gibt es schon für Bewegungen?

 

Forschung und Lehre für das Berufsfeld Soziale Arbeit

Was bedeutet das alles für den Fachbereich I der ASH? Für den Bachelor Studiengang

Soziale Arbeit, aber auch die Masterstudiengänge? Welche Änderungen am Kolloqium, an

Satzungen und generell an der ASH führen zu einer stärkeren politischen Emanzipation der

(zukünftigen) Profesionellen? Wie sieht ein gelungener Musterstudienplan aus, wie können

wir aber auch Teilzeitstudierenden oder Menschen, die andere Verpflichtungen oder

Interessen haben und nicht nach Regelstudienzeit studieren können oder wollen, diese

wichtigen Inhalte vermitteln. Ziel soll es sein Änderungsvorschläge für die Gestaltung von

Forschung und Lehre der Sozialen Arbeit zu entwickeln, die im Projektmodul gewonnene

Erkentnisse berücksichtig und das politische Interesse der Studierenden weckt. Auch an der

Konkreten Umsetzung und Überprüfbarkeit kann gearbeitet werden. Einen treffenden Satz,

der dazu so oder so ähnlich in einem Seminar gefallen ist: “Wir können nicht so einen

Anspruch an das Studium stellen, aber dann im Studium keinen Anspruch haben.”


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Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2024 gefunden: