Ob mit Bezug auf den Begriff des Klassismus, Rückgriff auf materialistische Theorien und/oder Hashtags wie #ichbinarmutsbetroffen; Klasse, Armut und die Analyse ökonomischer, neoliberaler, kapitalistischer Verhältnisse erscheint als Diskussionsgegenstand, der (wieder) stärker Beachtung erfährt. Doch wie sieht es damit momentan in der Theorie und Praxis Sozialer Arbeit aus? Welche professionsethischen und -politischen Positionen können aus einer solchen Analyse entstehen und wie wirken diese sowohl auf die Nutzer:innen als auch auf die Strukturqualität im von Austeritätspolitiken bedrohten Sozialstaat als Auftraggeber und 'Schauplatz' Sozialer Arbeit?
Wir finden, dass dieses 'Comeback' recht verhalten gefeiert wird und möchten die Verhältnisse die aus Klassengesellschaft und Neoliberalismus (re)produziert werden mit Rückgriff auf Beiträge kritischer Sozialer Arbeit, materialistischer und feministischer Theorie durchleuchten.
In einem zweiten Schritt soll ein Resonanzraum geschaffen werden, in dem Ambivalenzen und Widersprüchlichkeiten der eigenen (Forschungs-)Praxis in besagten Verhältnissen reflektiert werden können. In diesem Kontext können eigene (Praxis-)Erfahrungen der Teilnehmer:innen eingebracht und vor dem Hintergrund der theoretischen Auseinandersetzung reflektiert werden. Ferner besteht die Möglichkeit die Forschungsergebnisse unserer Masterarbeiten unter Bezugnahme von Schuldenberatung und Jungen*arbeit auf Klassenverhältnisse zu diskutieren. Das Seminar wird lese-intensiv und soll dennoch auch als Raum genutzt werden, in dem Begrifflichkeiten mit (unseren) Leben gefüllt werden.