Kommentar |
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Naturerfahrungen sind in der Kindheitspädagogik ein bedeutsames Thema. In dem „Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege“ (SenBJW 2014) wird dies zum Beispiel mit dem „Bildungsbereich: Natur – Umwelt – Technik“ (ebd.: 153) untermauert. Kinder sollen „Möglichkeiten“ erhalten, „die Naturelemente direkt zu erfahren, Jahreszeiten zu erleben, Wetterphänomene zu erleben, Vielfalt und Eigenheiten im städtischen Raum zu entdecken und zu erfahren, wie Natur und Umwelt in unserer Kultur genutzt werden“ (ebd.: 153). Verbindungen zu Naturerfahrungen finden sich noch bei weiteren Bildungsaspekten. Eine „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ beschäftigt sich wesentlich mit dem Mensch-Natur-Verhältnis und dem „Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen“ (ebd.: 23). Für eine ästhetische Bildung kann die „Natur“ mit ihren „Klängen“ (ebd.: 121), Farben, Formen, Gestalten, Landschaften und Rhythmen ein wichtiger Bildungsort sein.
In dieser Wahlveranstaltung sollen die Natur- und Erlebnispädagogik als Methoden der Kindheitspädagogik erschlossen werden. Die „Naturpädagogik“ legt den Schwerpunkt auf ein „selbständiges Entdecken, Erforschen und Kennenlernen von Pflanzen, Tieren und natürlichen Kreisläufen“ und auf eine „aktive Auseinandersetzung mit diesen naturbezogenen Phänomenen“ (Hübner et al. 2022: 9). Die Erlebnispädagogik verbindet Naturerfahrungen mit „exemplarische[n] Lernprozesse[n]“, in denen „junge Menschen […] vor physische, psychische und soziale Herausforderungen“ gestellt werden, „um sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und sie zu befähigen, ihre Lebenswelt verantwortlich zu gestalten“ (Heckmair/Michl 2018: 108). Beide pädagogischen Konzepte haben eine Ausdifferenzierung für das Kindesalter erfahren (z.B. Schlehufer/Kreuzinger 2010; Becker et al. 2013; Schlehufer 2016; Bürger 2021; Fuchs 2021; Schlehufer 2021; Weber 2021).
Die Wahlveranstaltung ist so aufgebaut, dass sie den Studierenden einen Wechsel von Praxis- und Theorieeinheiten bietet. Die Studierenden sollen konkrete Übungen kennenlernen, mit denen sie in ihrer späteren Berufspraxis Naturerfahrungen fördern können. Zugleich sollen sie sich theoretisch mit Natur, Naturpädagogik und Erlebnispädagogik auseinandersetzen, damit sie zukünftige Projekte in diesem Feld gegenüber Kolleg*innen, Leitungskräften, Eltern und Kooperationspartner*innen wissenschaftlich fundiert begründen können. |