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Dis_Ability und Ableism (U3 zu Diversity Studies) - Einzelansicht

S3120
Dis_Ability und Ableism (U3 zu Diversity Studies)

Sprache: deutsch   
Seminar
WiSe 2023/24
1 SWS
jedes Semester

Erwartete Teilnehmer_innen 200
Max. Teilnehmer_innen 220
Belegpflicht

Belegfrist: SozArb - ab Sem2 - Dir-Bel - VL,1züg+weiterf LV 17.09.2024 12:00:00 - 31.10.2024 23:59:00
Belegfrist: SozArb - abSem2-Dir-Bel-LVmitGrup-Frist 2+Sem1-VL 24.09.2024 16:00:00 - 31.10.2024 23:59:00
Belegfrist: SozArb - Sem 1 - Prio-Bel - LV mit Grup - Frist 1 04.10.2024 12:00:00 - 07.10.2024 23:59:00
Belegfrist: SozArb - Sem 3 - Projektabstimmung 06.12.2024 - 10.12.2024
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Di. 17:00 bis 19:00 14tägl 10.10.2023 bis 19.12.2023  115 Prof. Dr. J. Russo     07.11.2023: kein Ausfall, online! 30
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Di. 17:00 bis 19:00 Einzel am 07.11.2023 ausserhalb- Online Prof. Dr. J. Russo       30
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Di. 17:00 bis 19:00 14tägl 09.01.2024 bis 23.01.2024  115 Prof. Dr. J. Russo       30
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Do. 18:00 bis 20:00 14tägl 12.10.2023 bis 01.02.2024  233 Prof. Dr. R. Maskos     26.10.2023: kein Ausfall, online!
23.11.2023: kein Ausfall, online!
18.01.2024: kein Ausfall, online!
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Do. 18:00 bis 20:00 Einzel am 26.10.2023 ausserhalb- Online Prof. Dr. R. Maskos       30
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Do. 18:00 bis 20:00 Einzel am 23.11.2023 ausserhalb- Online Prof. Dr. R. Maskos       30
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Di. 10:00 bis 13:00 Einzel am 14.11.2023 126 Prof. Dr. R. Maskos       40
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Di. 10:00 bis 17:00 Einzel am 06.02.2024 ausserhalb- ausserhalb Prof. Dr. R. Maskos  

Veranstaltunszentrum-Aquarium

Skalitzerstraße 6 10999 Berlin

  40
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Mi. 10:00 bis 17:00 Einzel am 07.02.2024 ausserhalb- ausserhalb Prof. Dr. R. Maskos  

Veranstaltunszentrum-Aquarium

Skalitzerstraße 6 10999 Berlin

  40
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Mi. 10:00 bis 12:00 Einzel am 08.11.2023 225 S. Gegenfurtner       30
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Mi. 10:00 bis 12:00 Einzel am 10.01.2024 129 S. Gegenfurtner       30
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Mi. 12:00 bis 14:00 Einzel am 18.10.2023 129 L. Finkbeiner       30
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Mi. 12:00 bis 14:00 Einzel am 25.10.2023 129 L. Finkbeiner       30
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Mi. 12:00 bis 14:00 Einzel am 08.11.2023 Helle Mitte I- H 19 L. Finkbeiner       30
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iCalendar Export für Outlook Mi. 12:00 bis 14:00 Einzel am 24.01.2024 Helle Mitte I- H 13 L. Finkbeiner     24.01.2024: Ausfall! 30
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Sa. 10:00 bis 14:00 Einzel am 03.02.2024 124 L. Finkbeiner  

Ersatz für Ausfall!

  30
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Mi. 12:00 bis 14:00 Einzel am 07.02.2024 129 L. Finkbeiner       30
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Sa. 10:00 bis 14:00 Einzel am 10.02.2024 124 L. Finkbeiner  

Ersatz für Ausfall!

  30
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Gruppe: 6. Gruppe iCalendar Export für Outlook
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Fr. 12:00 bis 14:00 14tägl 06.10.2023 bis 03.11.2023  121a Dr. S. Arnade       30
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Fr. 12:00 bis 14:00 14tägl 24.11.2023 bis 02.02.2024  121a Dr. S. Arnade     22.12.2023: Ausfall! 30
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Fr. 10:30 bis 13:30 Einzel am 01.12.2023 ausserhalb- ausserhalb Dr. S. Arnade  

Exkursion: VKU-Forum, Invalidenstr. 91, 10115 Berlin

  30
Gruppe 6. Gruppe:
Gruppe: 7. Gruppe iCalendar Export für Outlook
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Mo. 15:00 bis 17:00 14tägl 09.10.2023 bis 06.11.2023  124 N. Winter     09.10.2023: Ausfall! 30
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Mo. 12:00 bis 18:00 Einzel am 13.11.2023 232 N. Winter       30
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Mo. 15:00 bis 17:00 14tägl 27.11.2023 bis 11.12.2023  124 N. Winter       30
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Mo. 15:00 bis 17:00 Einzel am 08.01.2024 124 N. Winter       30
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Mo. 15:00 bis 17:00 Einzel am 15.01.2024 124 N. Winter       30
Gruppe 7. Gruppe:
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion
Bachelor of Arts B.A. Soziale Arbeit 1 - 2021
Zuordnung zu Einrichtungen
B.A. Soziale Arbeit
Inhalt
Kommentar Gruppe 1

Die herkömmlichen sozialen Wissenschaften sind immer noch tief geprägt vom Anspruch der Neutralität und notwendigen Distanz zu den Objekten ihres Interesses. Diese Tradition übersieht, dass wir alle verflochten und Teil der Realitäten sind, die wir untersuchen und/oder theoretisch erfassen möchten. Ähnlich wie die anderen sogenannten ‚aktivistischen‘ Wissenschaften wie Black oder Queer Studies, durchbricht auch Disability Studies die positivistisch* geprägten Herangehensweisen. Sie ermöglicht einen Paradigmenwechsel**, nicht nur in Betrachtung der Behinderung, sondern auch in der Wissensproduktion allgemein.

In diesem Seminar werden wir uns mit dem Ansatz der emanzipatorischen Behindertenforschung und der Entstehung des sozialen Modells der Behinderung befassen; mit der Beziehungsdynamik zwischen Behindertenbewegung und Disability Studies bzw. zwischen Aktivismus und Wissenschaft; mit den Intersektionen von Ableismus*** und anderen Diskriminierungsformen; mit der Rolle von Behindertenverbänden bei der Gesetzentwicklung, insbesondere ihrer Mitarbeit an der UN-Behindertenrechtskonvention. Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Bedeutung all dieser Entwicklungen für die Soziale Arbeit.

Die einzige Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Seminar ist die Bereitschaft mit englischsprachigen Quellen zu arbeiten. Eine Prüfungsleistung besteht aus einem Essay (dazu werden genaue Hinweise gegeben) oder einer 30- minütigen Präsentation im Rahmen des Seminars. Für eine Studienleistung ist das Lesen von vier Texten erforderlich sowie das Einreichen von kurzen (maximal 1 Seite) Reflexionen zu jedem dieser Texte.

Das Seminar findet in einem 14-tägigem Rhythmus statt (dienstags von 17.00 bis 18.30 Uhr) .

* positivistisch: Beschränkung der Wissenschaft auf die Erforschung der beobachtbaren Sachverhalte oder sog. Positiva (angepasst von Wikipedia)

** Paradigmenwechsel: Wechsel von einer wissenschaftlichen Grundauffassung zu einer anderen (Duden)

*** Für eine Erklärung von Ableismus empfehle ich diesen Text von Rebecca Maskos https://dieneuenorm.de/gesellschaft/ableismus-behindertenfeindlichkeit/ und/oder dieses Video https://www.youtube.com/watch?v=DHWDKIRQGRk


Gruppe 2

Die Disability Studies bilden einen transdisziplinärer Ansatz, der Behinderung als ein gesellschaftliches Produkt versteht. Anders als im traditionellen medizinischen Modell, bei dem Behinderung mit dem beeinträchtigten Körper oder Geist gleichgesetzt wird, betrachten die Disability Studies Körper und Geist immer im Zusammenspiel mit Barrieren. Damit schließen sie sich an die Behindertenbewegung an, die in ihrem Schlachtruf „Wir sind nicht behindert, wir werden behindert“ das soziale Modell der Behinderung auf den Punkt bringt. Das Erfahrungswissen behinderter Menschen, sowie Debatten und Begriffe aus der Behindertenbewegung sind Ausgangspunkte der Disability Studies. So ist z.B. der Begriff des ableism bzw. Ableismus in der Behindertenbewegung entstanden und von den Disability Studies weiterentwickelt worden. Er verweist auf Diskriminierungsverhältnisse, denen behinderte Menschen ausgesetzt sind und die sie bei der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft „behindern“. Damit macht er eine Parallele auf zu ähnlich gelagerten Dimensionen wie Rassismus und Sexismus und weist auf seine Verankerung in Macht- und Herrschaftsverhältnissen hin. Im Seminar wollen wir den Begriffen des Ableismus, der Behinderung und anderen Begriffen nachgehen und herausfinden, wie wir sie in der Analyse aktuell „behindernder“ gesellschaftlicher Verhältnisse nutzen können. Wir werden immer wieder einen Bogen schlagen zur Praxis der Sozialen Arbeit, indem wir auf die Menschenrechte behinderter Menschen schauen, auf deren Verletzung beispielsweise in Einrichtungen der Behindertenhilfe, auf emanzipatorische Antworten darauf wie z.B. das Konzept der Persönlichen Assistenz und auf den Protest gegen Ableismus durch die Behindertenbewegung und „Disability Pride“. Wir beleuchten Intersektionen von Ableismus mit anderen „-ismen“, wie z.B. Sexismus, gehen dem normierenden und „verandernden“ Blick in medialen Repräsentationen nach und greifen dabei auch immer wieder auf die Geschichte behinderter Menschen zurück.

 

Da es viele der Quellen der Disability Studies nur auf Englisch gibt, ist eine Bereitschaft zum Lesen englischer Texte von großem Vorteil. Für eine Studienleistung sollten Sie vier Texte lesen und jeweils eine kurze Reflexion dazu schreiben, begleitend zum Seminar. Eine Prüfungsleistung besteht aus einer Präsentation eines Seminarthemas, oder alternativ aus einem Essay. Das Seminar findet in einem 14 tägigen Rhythmus statt.

 

Literatur (weitere Texte folgen im Seminar):

 

Aichele, V. (2019). Eine Dekade UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für Politische Bildung. https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/284888/eine-dekade-un-behindertenrechtskonvention-in-deutschland/

 

Attia, I., Köbsell, S. & Prasad, N. (Hrsg.). (2015). Dominanzkultur reloaded. Neue Texte zu gesellschaftlichen Machtverhältnissen und ihren Wechselwirkungen. transcript.

 

Bruhn, L. et al. (Hrsg.). (2023). Disability Studies und Soziale Arbeit. Weinheim.

 

Garland Thomson, R. (1996). Freakery. Cultural Spectacles of the Extraordinary Body. NYU Press.

 

Goodley, D. (2011). Disability Studies. An interdisciplinary introduction. Sage.

 

Jacob, J., Köbsell, S. & Wollrad, E. (Hrsg.). (2010). Gendering Disability: Intersektionale Aspekte von Behinderung und Geschlecht. transcript.

 

Köbsell, S. (2023). Behinderung – was ist das eigentlich? Dossier ‚Behinderungen‘. Bundeszentrale für politische Bildung. https://www.bpb.de/themen/inklusion-teilhabe/behinderungen/521026/behinderung-was-ist-das-eigentlich/

 

Maskos, R. (2020). Warum Ableismus Nichtbehinderten hilft, sich ‚normal‘ zu fühlen. Die Neue Norm. https://dieneuenorm.de/gesellschaft/ableismus-behindertenfeindlichkeit/

 

Waldschmidt, A. (2020). Disability Studies zur Einführung. Junius.

 

Wesselmann, C. (2022): Disability Studies in der Sozialen Arbeit. In: Waldschmidt, A. (Hg.) Handbuch Disability Studies. (305-320). Springer.

 


Gruppe 3

Die Disability Studies bilden einen transdisziplinärer Ansatz, der Behinderung als ein gesellschaftliches Produkt versteht. Anders als im traditionellen medizinischen Modell, bei dem Behinderung mit dem beeinträchtigten Körper oder Geist gleichgesetzt wird, betrachten die Disability Studies Körper und Geist immer im Zusammenspiel mit Barrieren. Damit schließen sie sich an die Behindertenbewegung an, die in ihrem Schlachtruf „Wir sind nicht behindert, wir werden behindert” das soziale Modell der Behinderung auf den Punkt bringt. Das Erfahrungswissen behinderter Menschen, sowie Debatten und Begriffe aus der Behindertenbewegung sind Ausgangspunkte der Disability Studies. So ist z.B. der Begriff des ableism bzw. Ableismus in der Behindertenbewegung entstanden und von den Disability Studies weiterentwickelt worden. Er verweist auf Diskriminierungsverhältnisse, denen behinderte Menschen ausgesetzt sind und die sie bei der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft „behindern”. Damit macht er eine Parallele auf zu ähnlich gelagerten Dimensionen wie Rassismus und Sexismus und weist auf seine Verankerung in Macht- und Herrschaftsverhältnissen hin. Im Seminar wollen wir den Begriffen des Ableismus, der Behinderung und anderen Begriffen nachgehen und herausfinden, wie wir sie in der Analyse aktuell „behindernder” gesellschaftlicher Verhältnisse nutzen können. Wir werden immer wieder einen Bogen schlagen zur Praxis der Sozialen Arbeit, indem wir auf die Menschenrechte behinderter Menschen schauen, auf deren Verletzung beispielsweise in Einrichtungen der Behindertenhilfe, auf emanzipatorische Antworten darauf wie z.B. das Konzept der Persönlichen Assistenz und auf den Protest gegen Ableismus durch die Behindertenbewegung und „Disability Pride”. Wir beleuchten Intersektionen von Ableismus mit anderen „-ismen”, wie z.B. Sexismus, gehen dem normierenden und „verandernden” Blick in medialen Repräsentationen nach und greifen dabei auch immer wieder auf die Geschichte behinderter Menschen zurück.

 

Da es viele der Quellen der Disability Studies nur auf Englisch gibt, ist eine Bereitschaft zum Lesen englischer Texte von großem Vorteil. Für eine Studienleistung sollten Sie vier Texte lesen oder nach Absprache Reflexionen schreiben. Eine Prüfungsleistung besteht aus einer Präsentation eines Seminarthemas, oder alternativ aus einem Essay. Das Seminar findet zum Großteil als Block in der zweiten Blockwoche im Februar statt. Ort ist das "Aquarium" beim "Südblock", Skalitzer Str. 6. In der November-Blockwoche wird es einen Vorbereitungstermin à 3 SWS in den Räumen der ASH geben.

 

Literatur (weitere Texte folgen im Seminar):

 

Aichele, V. (2019). Eine Dekade UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für Politische Bildung. https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/284888/eine-dekade-un-behindertenrechtskonvention-in-deutschland/

 

Attia, I., Köbsell, S. & Prasad, N. (Hrsg.). (2015). Dominanzkultur reloaded. Neue Texte zu gesellschaftlichen Machtverhältnissen und ihren Wechselwirkungen. transcript.

 

Bruhn, L. et al. (Hrsg.). (2023). Disability Studies und Soziale Arbeit. Weinheim.

 

Garland Thomson, R. (1996). Freakery. Cultural Spectacles of the Extraordinary Body. NYU Press.

 

Goodley, D. (2011). Disability Studies. An interdisciplinary introduction. Sage.

 

Jacob, J., Köbsell, S. & Wollrad, E. (Hrsg.). (2010). Gendering Disability: Intersektionale Aspekte von Behinderung und Geschlecht. transcript.

 

Köbsell, S. (2023). Behinderung – was ist das eigentlich? Dossier ‚Behinderungen‘. Bundeszentrale für politische Bildung. https://www.bpb.de/themen/inklusion-teilhabe/behinderungen/521026/behinderung-was-ist-das-eigentlich/

 

Maskos, R. (2020). Warum Ableismus Nichtbehinderten hilft, sich ‚normal‘ zu fühlen. Die Neue Norm. https://dieneuenorm.de/gesellschaft/ableismus-behindertenfeindlichkeit/

 

Waldschmidt, A. (2020). Disability Studies zur Einführung. Junius.

 

Wesselmann, C. (2022): Disability Studies in der Sozialen Arbeit. In: Waldschmidt, A. (Hg.) Handbuch Disability Studies. (305-320). Springer.

 


Gruppe 4

Seit jeher wird die hegemoniale individualisierende Sicht von „Taubheit”/”Gehörlosigkeit” mit Vorstellungen von Mangel und Defizit verknüpft, 
auch von Trägern der Sozialen Arbeit, Institutionen und Behörden. 

Diese Träger, Institutionen und Behörden befolgen staatliche Gesetze und sonstige Beschlüsse und in ebendiese sind viele Inhalte dieser
hegemonialen Diskurse seitens der hörenden Dominanzgesellschaft geflossen, 
welche sich hemmend auf die Biografien/ Bildungswege Tauber Menschen auswirken.

Angehende hörende Sozialarbeiter*innen müssen über die Hintergründe und Verstrickungen 
von Audismus und Phonozentrismus aufgeklärt werden, um das seit langem bestehende strukturelle Machtverhältnis zu durchschauen. 

So führt dieses Seminar in die Grundlagen der Deaf Studies ein und behandelt weitere Diskurse innerhalb der Deaf Studies und 
wir ziehen Parallelen zu weiteren Studiengängen, welche andere bestehende hegemoniale Machtverhältnisse
wissenschaftskritisch hinterfragen. Wir schauen uns auch an, wie hegemoniale Wissensproduktionen und Diskurse sich entwickeln. 

Zielsetzung ist dabei die Infragestellung eines nach wie vor dominierenden individualistischen Behinderungsmodells. 
Anschließend wenden wir uns der Frage zu, was diese Sicht der Deaf Studies auf Behinderung/ Taubsein sowohl für
Soziale Arbeit als auch für die Forschung zum Thema (Leben mit) Behinderung bedeutet.

TN= Kurzreflexion über Texte aus dem Seminar (schriftlich) oder Kurzpräsentation (15 Min.)
PL= Essay oder Präsentation (30 Min.) plus Handout 

Essay-Anforderungen:

  1. https://www.ash-berlin.eu/fileadmin/Daten/Vernetzung/studieren_und_vernetzen/ASH-Berlin_Broschu__re_A4_230130_deutsch-310123.pdf
  2. https://www.uni-frankfurt.de/45023474/Leifaden___Essay.pdf



Unterrichtssprachen sind Deutsche Gebärdensprache und Deutsch
Die Dozentin* ist Taub und kommuniziert in Deutscher Gebärdensprache. 
Für die hörenden Studierenden stehen zwei Dolmetschende für Deutsch/ DGS zur Verfügung, welche zwischen beiden Sprachen dolmetschen. 
Fast alle Texte sind in deutscher Schriftsprache verfasst.


Gruppe 6

Menschenrechte behinderter Frauen

In diesem Seminar geht es um historische Aspekte im Zusammenhang mit dem Thema Behinderung, um verschiedene Modelle von Behinderung und Ableismus sowie um intersektionale Diskriminierung. Insbesondere wird die Emanzipationsbewegung behinderter Frauen mit ihren Herausforderungen und Erfolgen sowie letztlich die Verankerung der Rechte behinderter Frauen in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) beleuchtet. Ferner spielt die aktuelle Prüfung Deutschlands zur Umsetzung der UN-BRK durch den UN-Fachausschuss vom August diesen Jahres eine Rolle. Thematisiert wird dabei auch das Menschenrechtssystem und die Bedeutung einer menschenrechtlich fundierten professionellen Haltung in der Sozialen Arbeit.

Das Seminar findet im 14-tägigen Rhythmus freitags zwischen 12 und 14 Uhr statt, beginnend am 6. Oktober 2023. Seminarsprache ist deutsch. Ein gutes Verständnis der englischen Sprache ist hilfreich. Als Teilnahmeleistung werden Reflexionen zu Texten oder die Lösung von Quizfragen gewertet. Prüfungsleistungen werden durch Präsentationen oder einen Essay erbracht.


Gruppe 7

*** Wichtig: Bitte beachten Sie, dass dieses Seminar zum Schutz chronisch kranker und behinderter Personen mit einer FFP2-Maskenpflicht für alle Teilnehmer*innen durchgeführt wird. Sollte das Tragen einer Maske für Sie eine Barriere darstellen, kontaktieren Sie die Seminarleitung bitte im Voraus, um eine gemeinsame Lösung zu finden. ***

Im Fokus der Disability Studies als interdisziplinärer Forschungsrichtung steht die Frage, wie Behinderung gesellschaftlich und kulturell hergestellt wird. Beispielsweise prägt die Darstellung von Behinderung in verschiedenen Medien (wie Filmen, Serien oder Büchern) und Kunstformen (z.B. im Theater) oft unbewusst unser Verhalten gegenüber behinderten Menschen im (Arbeits-)Alltag. Dabei tragen einseitige oder negative Darstellungen von Behinderung wesentlich zur strukturellen Diskriminierung behinderter Menschen (Ableismus) bei. Das Seminar verbindet kulturwissenschaftliche und kulturpraktische Ansätze, die Nichtbehinderung als gesellschaftliche Norm beleuchten und hinterfragen. Besonders im Fokus stehen dabei Fragen von Repräsentation und Empowerment, die aktuellen Möglichkeiten und Herausforderung gesellschaftlicher und kultureller Teilhabe für behinderte Menschen sowie die kreative Erprobung emanzipativer Formen von Barrierefreiheit. Damit richtet sich das Seminar insbesondere an medien- und kulturinteressierte Studierende bzw. solche, die aktuell oder in Zukunft im Kultur- und Medienbereich arbeiten möchten.

Teilnahmeleistung = Kurzreflexionen zu drei Seminartexten (inklusive Beispielmaterial)

Prüfungsleistung = 30-minütige Präsentation (in einer der beiden Sitzungen im Januar) inklusive Handout oder Essay

 


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2023/24 , Aktuelles Semester: WiSe 2024/25