| Gruppe 2
Das Seminar findet donnerstags von 16:30 h bis 18 h statt (2 SWS). Der vorläufige Seminarplan und weitere allgemeine Seminarunterlagen werden spätestens zum Semesterstart im Moodlekurs stehen.
Aufsuchende Hilfen sind fester Bestandteil des sozialarbeiterischen Methodenrepertoires. So wird unter diesem Begriff klassischerweise Streetwork / Straßensozialarbeit für Zielgruppen wie Jugendliche, Sexarbeiter_innen sowie drogenabhängige und wohnungslose Menschen verstanden. Mittlerweile findet diese Art aufsuchender Arbeit auch digital bzw. in den sozialen Medien statt. Zu den aufsuchenden Hilfen gehören aber auch Hausbesuche in Kinderschutzfällen, zur Unterstützung von Klient_innen im Betreuten Einzelwohnen, bei Menschen, die aus gesundheitlichen oder anderen Gründen keine Beratungsstelle aufsuchen (können) und vieles mehr. Im Seminar erfolgt dabei auch eine Einordnung aufsuchender in die allgemein als niedrigschwellige Hilfen gelabelten Angebote Sozialer Arbeit.
Sowohl auf der Straße als auch in privaten Wohnungen kann dieser spezifische Arbeitsansatz („Gehstruktur“) von den Adressat_innen als lebensweltorientierte und zugewandte Hilfe erlebt werden – aber auch als „verfolgende Sozialarbeit“: Wenn sich Punks einen anderen Treffpunkt suchen, weil ihnen an sieben Tagen in der Woche unterschiedliche Teams mehrerer Streetwork-Projekte auch ungefragt ihre Hilfe anbieten, oder wenn Menschen Angst vor Kontrollbesuchen in ihrer grundgesetzlich geschützten Privatsphäre haben.
Folgenden Fragen soll im Seminar nachgegangen werden:
- Welche Formen aufsuchender Hilfen für welche Zielgruppen gibt es in der Sozialen Arbeit?
- Nach welchen methodischen und ethischen Prinzipien arbeiten die betreffenden Sozialarbeiter_innen?
- Welche Fallstricke gibt es bei diesem Arbeitsansatz? Wie kann aus „gut gemeinter“ gute Soziale Arbeit werden?
Die Antworten auf diese Fragen sollen auf möglichst vielfältige Art und Weise gemeinsam erarbeitet werden, z. B. durch…
- Inputs (auch von Gästen aus der Praxis)
- Bearbeitung von Fallbeispielen aus empirischen Studien und Filmen
- Arbeit in Klein- und Großgruppen
- Moderierte Diskussionen (auch in Formaten wie Weltcafé, Fishbowl u. Ä.)
- Eigene Literatur- und Webrecherche
- Selbstständige Praxisbesuche oder teilnehmende Beobachtungen (auch als Prüfungs- oder Teilnahmeleistung möglich)
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