| Gruppe 1
In diesem Seminar wird die glokale (globale-lokale) Dimension relevanter Probleme für eine internationale Soziale Arbeit des globalen Südens untersucht. Durch Kategorien der Weltsystems-Analyse (Wallerstein) und der Akkumulation-durch-Enteignung Tradition (Luxemburg, Federici, Harvey) werden aktuelle soziale Phänomene aus einer kritischen Perspektive reflektiert (z.B. Bergbau, Ernährungssouveränität und Rohstoffhandel). Anhand von Fallstudien wird im Seminar die transnationale/internationale Beziehung zwischen Ursache und Wirkung rekonstruiert und deren Verhältnis insbesondere mit dem globalem Norden (EU/DE) debattiert. Das Seminar hat einen besonderen Schwerpunkt auf Fälle aus Lateinamerika.
Leistungsnachweis 2 Alternativen: Präsentation oder Essay.
Als Leistungsnachweis ist a): ein Essay mit einem Seitenumfang von 8 Seiten zzgl. Bibliografie zu einem mit dem Dozenten abgesprochenen Thema geschrieben werden. Oder b): zu allen Seminarthemen werden (schriftlich ausgearbeitete) Referate gehalten. Der Umfang dieser Arbeiten hat 4 Seiten nicht zu unterschreiten. Jeweils 2-3 Studierende bereiten sich auf das Thema vor und präsentieren zu Beginn jeder Seminarsitzung. Dauer des Referats ist ca. 25-30 Minuten.
Gruppe 4
Aktuelle Krisenszenarien und ihre Auswirkungen auf die Praxis der Sozialen Arbeit in einer international vergleichenden Perspektive
Die aktuellen Krisenprozesse verändern gesellschaftliche Zusammenhänge und haben unabsehbare Auswirkungen auf das Alltagsleben, die allerdings in den Ländern des globalen Südens und in Europa unterschiedlich ausfallen.
Wir werden die aktuellen Krisen aus diesen verschiedenen Perspektiven untersuchen und diskutieren.
Durch die vergleichende Analyse der Sozialpolitik und ihrer wirtschaftlichen und neoliberalen Prozesse in den beiden Kontexten werden wir im Seminar diskutieren, wie dies die Praxis der Sozialarbeit und ihre Intervention in sozialen Krisen bedingt.
Zu diesem Zweck werden wir auch den Begriff der Krise auf zwei Analyseebenen untersuchen.
Konzept und Definition der Krise: Alex Demirovic Multiple Krise/ Ana Quiroga: Soziale Krise/ Krise des Subjekts.
Die Reaktionen auf Krisen sind vielfältig, und dies wird auch einer der Diskussionsschwerpunkte des Seminars sein. Wir werden die sozialen Proteste, die im globalen Süden und in Europa stattfinden, und ihre Merkmale untersuchen.
Es sind Diskussionsrunden mit internationalen Gästen geplant.
Hinweis: Wir werden auch verschiedene Aktivitäten in Zusammenarbeit mit anderen Seminaren durchführen.
Eintägiger Lesekurs mit Referenten zum tieferen Verständnis des Krisenbegriffs im Kapitalismus ist geplant.
Gruppe 5
Leben, Körper, Territorien: Transnationale feministische Antworten auf globale Krisen: In dem Seminar untersuchen wir gemeinsam transnationale Feminismen, die sich als Antwort auf vielfältige Dimensionen globaler Krisen verstehen: angesichts von Klimakrise, Kriegen, tödlichen Grenzregimen und einem globalen Kapitalismus, der weltweit Lebensgrundlagen zerstört und auf extremer sozialer Ungleichheit aufbaut. Grundlegende feministische Agenden werden derzeit wieder neu diskutiert und aktualisiert: so etwa ökofeministische Positionen, kritische Analysen der sozialen Reproduktion sowie Grundfragen danach, wie Politiken der Gewalt, des Lebens und des Sterbens hierarchisch organisiert sind. Diverse Agenden transnationaler Feminismen beanspruchen insofern, über einen isolierten Einsatz zur Veränderung der Geschlechterverhältnisse hinauszugehen und komplexe Machtverhältnisse im Zusammenhang zu entschlüsseln und zu konfrontieren. Gleichzeitig ist es ein vielfach geteiltes Verständnis, immer situiert, das heißt ausgehend von den spezifischen lokalen Gegebenheiten und Lebensbedingungen zu denken und zu handeln.
In dem Blockseminar wollen wir uns einigen dieser komplexen Analysen, Konzepten und Widerstandsstrategien entlang spezifischer Geographien annähern: am ersten Tag anhand von Beispielen des Widerstands gegen Extraktivismus im Globalen Süden und diesbezüglichen ökofeministischen Konzepten; am zweiten Tag entlang von transnationalen Produktions- und Sorgeketten, am dritten Tag anhand der Analyse von Krisen der sozialen Reproduktion und Beispielen des Widerstands (in Zusammenarbeit mit Seminar 4 bei Paula Maether) und am vierten Tag anhand „glokaler“ Strategien gegen Migrationsregime und für Klimagerechtigkeit in Deutschland. Dabei halten wir immer die Frage im Blick, welche möglichen Handlungsfelder und Akteur*innen der internationalen sozialen Arbeit darin verwickelt sind: seien es NGOs, Gewerkschaften oder soziale Bewegungen vor Ort oder transnationale Bündnisse, Netzwerke und internationale Organisationen.
Von allen Teilnehmenden wird die vorbereitende Lektüre grundlegender Texte für die Seminardiskussion erwartet. Als Leistungsnachweise gelten entweder A) Das Verfassen einer Textexpertise und eines Tagesprotokolls oder B) die Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe für eine Präsentation. Genauere Angaben dazu werden in der Einführungssitzung vermittelt.
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