Kommentar |
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<p>Im Seminar beschäftigen uns mit der Idee und dem Konzept der Emanzipation. Dafür lesen und diskutieren wir Texte aus den jüdischen und den postkolonialen Studien.</p><p>Aus postkolonialer Sicht sind die Zeiten der europäischen Aufklärung untrennbar mit der Kolonisierung der Welt und den Gräueltaten in den kolonisierten Gebieten verbunden. Obwohl Deutschlands Kolonien in Größe nicht mit denen vergleichbar sind, die von Spanien, Portugal oder England regiert werden, war Deutschland dennoch ein wichtiger Akteur im transatlantischen Handel mit versklavten Menschen. Die Emanzipation versklavter Menschen deutet auf lange und komplexe Kämpfe in den Kolonien und führten zu wichtigen Auseinandersetzungen im Feld der Emanzipation.</p><div class="module--translations-translatedtext js-module--translations-translatedtext is-placeholder" style="height: 633px;" data-size="s">Die erste Erwähnung des Begriffs Emanzipation allerdings findet sich in einem Eintrag im etymologischen Wörterbuch von Ludwig Börne aus dem Jahr 1833. Ein Text, der sich mit der sozialen Situation der Juden_Jüdinnen befasst. Auch wenn bereits die berühmte Debatte zwischen Immanuel Kant und Moses Mendelssohn im 18. Jahrhundert bestätigt, dass Emanzipation eines der zentralen Konzepte der europäischen Aufklärung ist. Kein Wunder, dass Mendelsohn, der wegen seines Judentums nicht Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften wurde, den bekannten preußischen Juristen Christian Wilhelm von Dohm zu einem zentralen Werk für das Studium der Emanzipation inspirierte: "Über die bürgerliche Verbesserung der Juden" (1781). Christian Wilhelm von Dohm zu einem zentralen Werk für das Studium der Emanzipation inspirierte: "Über die bürgerliche Verbesserung der Juden" (1781).<div class="module--translations-translatedtext js-module--translations-translatedtext is-placeholder" style="height: 392px;" data-size="s">Im Seminar versuchen wir, die Echos und Kreuzungen des Konzepts der Emanzipation in einer gemeinsamen Lesung aus jüdischer Geschichte und Postkolonialismus zu entwirren. Hierfür ist eine dichte und Lektüre der Schriften notwendig, die sich auf die Emanzipation als Kampf für das Recht konzentrieren, als Mensch anerkannt zu werden. Erwartet wird eine aktive Teilnahme. Das Seminar findet bis Ende Dezember in Präsenz und im Januar/Februar online statt.</div><div class="module--translations-translatedtext js-module--translations-translatedtext is-placeholder" style="height: 392px;" data-size="s"> </div></div> |