| Gruppe 4
Menschenrechtsbasierte Soziale Arbeit mit Personen in vulnerablen Lebenslagen
In diesem Seminar setzen sich die Studierenden mit der Verbindung von Sozialer Arbeit und Menschenrechten auseinander und nähern sich der Frage an, wie diese zum Maßstab für professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit werden können - gerade in Anbetracht der Arbeit mit Personen, die in besonderer Weise Gefahr laufen, in ihren Menschenrechten verletzt zu werden.
Im ersten Semester steht die Auseinandersetzung mit theoretischen Grundlagen rund um die Themen vulnerable Lebenslagen, Stigmatisierung, Menschenrechte und Diskriminierungsschutz im Zentrum. Verbunden werden diese mit professionsspezifischen Aspekten wie der Mandatierung Sozialer Arbeit, ihrem internationalen Ethikcodex und Anforderungen an ein professionelles Handeln in asymmetrischen Arbeitsbeziehungen.
Im zweiten Semester befassen sich die Studierenden mit der praktischen Orientierung an Menschenrechten am Beispiel ausgewählter Handlungsfelder: Neben der Aneignung von handlungsfeld- und lebenslagenspezifischem Wissen unter der Berücksichtigung häufig marginalisierter Wissensbestände und der kritischen Auseinandersetzung mit eigenen Annahmen über Adressat*innengruppen Sozialer Arbeit, beschäftigen sich die Studierenden ebenso mit der Bedeutung von menschenrechtsorientierten und normalitätskritischen Perspektiven in verschiedenen Handlungsfeldern Sozialer Arbeit und ihren Institutionen.
Eine Bereitschaft zur Textlektüre wird vorausgesetzt.
Gruppe 7
Flucht und Behinderung
Ziel:
In Teil Zwei des Seminars sollen vertiefte Erkenntnisse über den Zusammenhang von Flucht und Behinderung gewonnen werden. Im Mittelpunkt stehen Arbeitsgruppen in denen konkrete Projekte/Praxen zur Thematik erkundet werden sollen.
Seminar:
Im ersten Teil des Seminars haben wir uns, im Sinne einer kritischen Gegenwartsdiagnose, mit der Situation von Geflüchteten mit einer Behinderungserfahrung beschäftigt. Hintergrundinformationen wurde kritisch diskutiert, Handlungsbedarfe ebenso bestimmt, wie spezifische Formen der Benachteiligung (beispielsweise im Recht).
Insbesondere die Auseinandersetzung mit europäischer Migrations- und Grenzpolitik zeigte, dass überwiegend eine rigide Abschottungspolitik in Europa betrieben wird, die Menschenleben gefährdet. Auf der Flucht und im Asylverfahren werden zudem bestimmte Personengruppen zusätzlich benachteiligt, oder bleiben unsichtbar. Die schrecklichen Bilder aus dem Krieg in der Ukraine aktualisieren die Angelegenheit im ungeahnten Ausmaß. Es kommt nicht nur zu Rassismus innerhalb von Fluchtbewegungen, sondern es bestätigt sich weiterhin die schwierige Situation von Menschen mit einer Behinderungserfahrung auf der Flucht.
Aus diesem Grund wird im zweiten Teil des Seminars das Thema vertieft. D.h., weitere, spezifische Handlungsfelder/Aspekte werden bearbeitet (beispielsweise: Kinder/Frauen). Zudem wird das Thema der Intersektionalität im Kontext von Flucht behandelt. Ferner sollen in Gruppenarbeit einzelne Projekte, oder Angebote der Sozialen Arbeit in der Praxis erforscht werden. Im Mittelpunkt stehen somit Praxiserkundungen an der Schnittstelle von Flucht/Behinderung in eigenen Projekten in Gruppenarbeit.
Infos und Hinweise
Politiken, Praktiken, Ereignisse an den Grenzen Europas: https://bordermonitoring.eu/
European Disability Forum – zum Ukraine-Krieg: https://www.edf-feph.org/ukraine/
Zweiter Teilhabebericht über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen in Deutschland. Berlin. 2017. Open Access. |
