ohne Gruppe
Antipsychiatrische/ Psychiatriekritische Ansätze sind innerhalb universitärer klinischer Theorie marginalisiert. Das Seminar hat zum Ziel, Interessierte mit einigen dieser Ansätze vertraut zu machen und den Raum für eine gesellschaftstheoretisch informierte Auseinandersetzung mit der Psychiatrie zu eröffnen.
Zunächst möchte ich gemeinsam mit den Teilnehmenden die gesellschaftlich-historischen Rahmenbedingungen der Psychiatrie erarbeiten. Davon ausgehend sollen verschiedene Veränderungen der psychiatrischen Ordnung - u.a. ihr Wandel hin zur modernen (sozial-)psychiatrischen Ordnung - nachgezeichnet sowie antipsychiatrische/ psychiatriekritische Positionen in Verbindung mit weiterreichenden herrschaftskritischen Überlegungen zur Diskussion gestellt werden.
Konkret lädt das Seminar dazu ein, gemeinsam u.a. folgenden Fragen nachzugehen: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen gesellschaftlichen (Herrschafts-)Verhältnissen und dem psychischen Leiden Einzelner? Wie ist eine (professionelle) Unterstützung im Interesse der Betroffenen zu organisieren? Welche emanzipatorischen Perspektiven sind professionell Helfenden möglich jenseits tradierter Anpassungs- und Selektionstechniken? Welche Implikationen für eine kritische klinische Sozialarbeit ergeben sich aus den vorgestellten Ansätzen? Professionelle vs. Betroffene: Wer spricht und wer kontrolliert wen oder was? |