Kommentar |
Gruppe 1
Wer etwas verändern, will bringt kritische Impulse nicht nur in Situationen ein, sondern will auch Strukturen verändern. Organisationen sind Strukturen, die Menschen für zielgerichtetes Handeln entwickelt haben. Sie ermöglichen und begrenzen das Handeln ihrer Mitglieder. Auf neue Impulse, wie Ansprüche auf mehr Mitbestimmung oder eine diversityorientierte Personal- und Organisationsentwicklung wirken Organisationen vergleichsweise statisch. In langer Sicht bestehen sie jedoch nur dann fort, wenn sie sich verändern, sich an gesellschaftliche Veränderungen anpassen und wenn sie innovativ sind.
Gegenstand der Veranstaltung sind Analysen zum Stellenwert von organisiertem Handeln, Organizing und von Organisationen für das Soziale.
- Hierzu sprechen wir mit Organisationen und Gruppen, die Veränderungen initiiert haben und betrachten in empirischer Analyse zudem, wie Organisationen sich verändern und untersuchen Machtverhältnisse und Risike in sozialen Organisationen.
- Wir untersuchen Veränderungs- und Steuerungsansprüche, die an Organisationen gerichtet werden (z.B. im Kontext eigener Vorstellungen, der Beteiligung von Mitarbeiter*innen und Nutzer*innen, der finanziellen Steuerung, des Beschwerdemanagements oder im Rahmen von Programmen/ Strategien z.B. einer diversityorientierten Organisationsentwicklung).
- Zudem leuchten wir aus, wie Personen, Teams und Organisationseinheiten mit Veränderungsimpulsen umgehen.
- Wir analysieren typische Anlässe von Organisationsveränderung, um günstige Gelegenheiten zu identifizieren.
- Das Seminar betrachtet und erprobt Analyse- und Veränderungsstrategien, sowie –verfahren, darunter solche der Aktionsforschung, der Zukunftsplanung, des Lernens aus Fehlern, der Partizipation, des betrieblichen und communitybasierten Organizings und einer kritisch-transformativen sowie lateralen Einflussnahme.
- Ziel ist, dass die Teilnehmer_innen ihre Wahrnehmung für Veränderungen schärfen und Veränderungsprozesse in Organisationen vorausdenken, konzipieren und umsetzen können und einzelne Erfahrungen mit eigenen Veränderungsimpulsen reflektiert haben.
Das Seminar findet überwiegend synchron statt.
Eine Prüfungsleistung (benotet, Methoden[erprobungs]steckbrief, kumulative Hausarbeit aus 2 Papern, Portfolio zur Erprobungsreflexion, Hausarbeit) oder eine Studienleistung (unbenotet, Zusammenfassung einer Seminarsitzung, inhaltliche Essenzen, Diskussionsverläufe, Fragen, Irritationen, Aha-Effekte, Fehlendes, eigene Beobachtungen, Ergänzungen und Kommentierungen) ist im Rahmen des Seminars zu erbringen.
Gruppe 2
Die historische Einbettung struktureller Machtverhältnisse gehört in politischen, sozialen und wissenschaftlichen Auseinandersetzungen zum Set an Möglichkeiten, um zu verstehen, wie Gesellschaft konstituiert wurde und um Konzepte zu entwicklen, die historisches Unrecht wiedergutzumachen versuchen und auf rechtliche, politische, ökonomische, kulturelle, epistemologische und soziale Gerechtigkeit hinarbeiten. Sie zielen auf den Abbau struktureller Ungleichheitsverhältnisse, institutioneller Diskriminierung, kultureller Missrepräsentation und epistemologischer Gewalt und damit auf die Umstrukturierung von Gesellschaft. Die Methoden, die zum Verstehen der Gewordenheit und zu ihrer radikalen Veränderung beitragen, sind vielfältig. Sie reichen von historischen Recherchen über kulturelle Repräsentationen und politische Interventionen hin zu Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Ausgehend von verschiedenen Kämpfen um soziale Gerechtigkeit fragen wir im Seminar nach ihren Konzepten und Möglichkeiten hinsichtlich gesellschaftlicher Transformationsprozesse mit besonderem Fokus auf intersektionale machtkritische community-orientierte Praxis. Unter anderem können wir uns Kämpfe um reproduktive Gerechtigkeit, transformative Gerechtigkeit, Restitution und Bleiberecht näher anschauen.
Das Seminar findet überwiegend sychron auf zoom statt (Zugang s. Moodle), ergänzt durch eigene Vor- und Nachbereitung alleine und/oder in AGs.
Lehr-Lernformen laut Modulhandbuch: Analysen, Befragungen, Testimonies, Folgenabschätzungen, Gruppenmoderationen, Szenarios, Förderanträge, Policy Papers, Gruppen- bzw. Netzwerkprofile etc., Lektürearbeit, Beobachtungen, Fallarbeit, Exkursionen, Projektarbeit, Handlungs- und Praxisforschung
PL laut Modulhandbuch: schriftlich oder mündlich, z.B. Handlungs- oder Forschungsmethodensteckbrief, Prozessbeobachtung, Präsentation (diskursive oder künstlerische), politische Intervention, Fallstudie |