Gruppe 1
Kommentierung/ Seminarbeschreibung
Das Seminar im Modul Internationale Soziale Arbeit nimmt die aktuellen globalen Krisen und gesellschaftlichen Kämpfe zum Ausgangspunkt einer kritischen Auseinandersetzung mit der „imperialen Lebensweise“ auf lokaler und internationaler Ebene. Der von Ulrich Brandt und Markus Wissen entwickelte Begriff stellt die Resilienz einer planetaren Lebensweise infrage, die auf der Ausbeutung von Mensch und Natur beruht und in der wir alle in komplexer Weise verstrickt sind. Im Seminar wollen wir gemeinsam die Bedeutung dieser Verstrickungen für die Soziale Arbeit verstehen und Potentiale einer sozial-ökologischen Transformation erkunden. Hauptlektüre Brandt/Wissen (2017). Imperiale Lebensweise. Oekom Verlag. Die Primär-Literatur wird in Moodle zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus finden Sie auf Moodle noch andere Veröffentlichungen (Sekundär-Literatur) zum gleichen Thema, die Sie bei der Bearbeitung Ihres Themas unterstützen sollen. Seminarablauf Im Seminar werden wir einen Mix an online Lehr-/Lernformaten benutzen: * synchron: Zoom-Sitzungen, immer von ... bis ... Uhr an den angekündigten Terminen (Link für den Zoom Zugang: siehe oben) wird noch in moodle bekanntgegeben * asynchron: Arbeit in Kleingruppen, Forum-Diskussionen auf Moodle, organisatorische Koordination über Etherpad Inhaltlich werden wir im Seminar fünf Kapitel des Buchs Imperiale Lebensweise bearbeiten, nämlich Kapitel 1-3 sowie 7-8. Johannes Kniffki wird das einführende Kapitel 1 vorstellen. Die Arbeitsweise für die weiteren ausgewählten Kapitel soll am Beispiel von Kapitel 2 dargestellt werden: (1) Input (synchron): Einführender Input zu Kapitel 2 durch die Lehrenden. (2) Bildung von Arbeitsgruppen zu Kapitel 2 (asynchron): Studierende, die zu Kapitel 2 arbeiten möchten, finden sich mithilfe des Etherpads in Arbeitsgruppen zusammen, um folgende Aufgabenstellung zu bearbeiten: Welche Bezüge können zwischen aktuellen gesellschaftlich-politischen Ereignissen bzw. Debatten und den in Kapitel 2 ausgeführten theoretischen Begriffen und Argumentationslinien hergestellt werden? (3) Zusammenfassung der Ergebnisse der Kleingruppenarbeiten zu Kapitel 2 (asynchron): Format: vertonte Powerpoint (Umfang: 10 Min.) Abgabe: wird noch bekannt gegeben Alle Seminarteilnehmenden schauen sich die hochgeladenen Powerpoints zu Kapitel 2 vor der Zoom-Sitzung an und haben die Möglichkeit im Moodle-Forum Kommentare zu verfassen. (4) Diskussion der Ergebnisse zu Kapitel 2 (sychron): Die Arbeitsgruppen sind für die Gestaltung der Zoom-Diskussion zu den Ergebnissen zu Kapitel 2 (inkl. Forumbeiträge) verantwortlich. Anmerkung zu den Arbeitsgruppen: Es ist vorgesehen, dass für jedes Kapitel ca. 4 Arbeitsgruppen, mit jeweils max. 3 Personen gebildet werden. Wie viele Gruppen es insgesamt geben wird, hängt von der Gesamtzahl der Teilnehmer*innen im Seminar ab. Die Zusammensetzung der Kleingruppen erfolgt selbstorganisiert; für Absprachen und Austausch steht ein Etherpad auf Moodle zur Verfügung
Gruppe 2
Menschenrechte und Soziale Arbeit
Soziale Arbeit ist Menschenrechtsprofession ist ein häufig formuliertes Postulat. Das Seminar gibt einen Überblick über den erreichten Stand der Menschenrechte mit Schwerpunkten auf den Themengebieten Allgemeine Menschenrechte, Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (ESCR) und Frauenrechte. Neben einem thematischen Einblick ist auf von Interesse, wie man in der konkreten Arbeit Einzelnen oder Gruppen zu ihren Rechten verhelfen kann.
Zudem erfolgt eine Abgrenzung zum Humanitären Völkerrecht.
Weitere Schwerpunkte sind:
Strategische Rechtsstreitigkeiten, das Konzept der Globalen Gerechtigkeit und "Transitional Justice" (Vergangenheitsaufbereitung, -bewältigung).
Ziel ist es, das Konzept der Menschenrechte als poltiische Kategorie einzuführen, um gesellschaftliche Machtverhältnisse zu analysieren und kritisch zu hinterfragen.
Gruppe 3
Globale Migrations- und Fluchtbewegungen sind kein neues Phänomen und Sozialarbeiter:innen unterstützen Immigrant:innen und Geflüchtete vielerorts bei der Bewältigung psychosozialer, bürokratischer und rechtlicher und sonstiger Herausforderungen. Sozialarbeiter:innen engagieren sich auch professionell für die soziale Teilhabe und menschenrechtliche Belange, die in internationalen Konventionen (z.B. Genfer Flüchtlingskonvention, UN-Sozialpakt, Kinderrechtskonvention, CEDAW, sexuelle und reproduktive Rechte, Behindertenrechtskonvention, Deklaration der Rechte indigener Völker). Da Migration und Flucht globale Phänomene sind, wird der Blick auf Migration und Flucht international erweitert und gleichzeitig auf lokale Entwicklungen in verschiedenen Regionen gerichtet. Im Seminar werden globale Migrationstrends und damit verbundene Aufgaben und Herausforderungen für die Soziale Arbeit nachvollzogen und aktuelle Anforderungen und Ansätze im internationalen Kontext vor dem Hintergrund unterschiedlicher politischer, gesellschaftlicher, rechtlicher, infrastruktureller Rahmenbedingungen und Strukturen diskutiert.
Die inhaltlichen Schwerpunkte orientieren sich an den Interessen der Studierenden des Seminars.
Das Seminar findet unterstützt durch die moodle Plattform online statt. Kontinuierliche studentische Gruppenarbeit ist Teil des didaktischen Konzepts. Die Lehrveranstaltung hat synchrone Anteile in Form von Webinaren, die durch asynchron stattfindende Lern- und Diskussions- und Reflexionsgruppen der Studierenden ergänzt werden.
Dozentin: Prof. Dr. Theda Borde
Gruppe 4
Afrikanische Abstammung, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung – Globalperspektive
Seit den 80er und 90er Jahren ist der Multikulturalismus sowie die Identitätspolitik und Anerkennung von sozialen Differenzierungen (differences) globalisiert worden. In diesem Kontext haben einige Länder in Lateinamerika ihre Verfassung und ihr Gesetz modifiziert, um die indigene und afrostämmige Bevölkerung als Subjekt von kollektiven Rechten anzuerkennen. Diese Änderungen haben zu wichtige Ansprüche geführt, besonders bei den Rechten auf Territorium und Identität.
Durch die Weltkonferenz gegen Rassismus und Diskriminierung in Durban 2001 gab es einen neuen Impuls für einen internationalen politischen Kompromiss in Bezug auf die Ausschaltung jeglicher Form von Diskriminierung. Der Sieg Obamas bei der Präsidentschaftswahl 2008, wurde als Beginn einer post-rassistischen Ära bezeichnet, während Trumps Ankunft an der Macht von einer Stärkung des rassistischen und rechtsextremen nationalen Populismus begleitet wird, wie er auch in Europa und in Brasilien zu beobachten ist. Obwohl es auf politischer und gesetzgeberischer Ebene weltweit erhebliche Fortschritte bei der Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung gibt, gibt es nach wie vor rassistische, fremdenfeindliche und diskriminierende Praktiken, die einen großen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit sozialer Ungleichheiten haben.
Das Seminar wird sich kritisch mit der gegenwärtigen Dynamik des Rassismus in Lateinamerika, den Vereinigten Staaten und Europa in seiner sozialen und politischen Dimension befassen. Dabei werden postkoloniale Theorien berücksichtigt, um die sozialen Ungleichheiten, politischen Dynamiken sowie rassistischen und anti-rassistischen Praktiken zu analysieren. Zudem werden Zivilgesellschaft, Gesetze und Mediendiskurse unter einer lokalen, nationalen und transnationalen Perspektive betrachtet |