Kommentar |
ohne Gruppe
Orte der Kulturellen (Jugend-) Bildung / Sozialen Kulturarbeit
Soziale Kulturarbeit ist gesellschaftspolitischem kritischem Engagement, insbesondere dem Empowerment der Menschen zu sozialer und kultureller Teilhabe und Teilgabe, verpflichtet. Soziale Kulturarbeit kann Ausschlüsse sichtbar machen und ihnen entgegen wirken. Insofern wirkt sie macht- und diskriminierungskritisch und hat das Potenzial als Labor für die Erprobung gesellschaftlicher Utopien zu dienen. Zugleich produziert kulturelle Bildung mit ihren (hoch-)kulturellen Institutionen Ausschlüsse und bewirkt oftmals die Reproduktion von Machtverhältnissen, etwa durch habituelle Konstruktionen und Grenzziehungen und die Produktion eines gesellschaftlichen kulturellen Imaginären, das Machtverhältnisse stützt. Wo Macht ist, sind allerdings gegenhegemoniale Ansätze ebenfalls präsent. Und: Kulturelle Bildung/ Soziale Kulturarbeit findet in verschiedenen räumlichen Konstellationen statt, sie kann Grenzziehungen – wie im Film “Die Vergessenen Migrant:innen” von Richard Djimeli – sichtbar machen und hinterfragen helfen. Sie kann auch – wie der Beitrag des Künstlers Arne Schmitts “ein öffentlicher Text“ zur Debatte um das avenidas-Gedicht – die „Verfasstheit des gegenwärtigen medialen Sprechens“ beleuchten helfen.
In dieser Vorlesungsreihe, die im Wechsel synchron und asynchron und wenn möglich mit zwei hybriden Formaten stattfindet legen wir den Fokus auf Soziale Kulturarbeit und Kulturelle Bildung als andere, „dritte“ Orte von Raumnutzungen und -deutungen und Kampf um (Frei-)Räume. Kritisch hinterfragen wir ihr Wirkungspotenzial in Bezug auf gesellschaftliche Machtkonstruktionen und ihre Reproduktion. Nach einer Vorlesungseinführung mit Grundlagentexten zur Kulturarbeit in Sozialen Feldern und zum Thema „Machtkritik und Soziale Kulturarbeit“ stellen wir pro Vorlesungstermin unterschiedliche Materialien auf Moodle zur Verfügung. Es werden links, streamings ebenso wie Texte oder Rezensionen genutzt, um die Vielfalt, aber auch die Komplexität der verschiedenen Themen und Praxisbeispiele zu illustrieren.
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