Kommentar |
Mit Bezug auf den von Studierenden eingereichten Projektantrag wird sich die Gruppe einen eigenen Semesterplan erarbeiten. Auszüge aus dem Antrag: Diskriminierungserfahrungen sind alltäglicher Bestandteil der Lebenswelten von FLINT*A-Personen. Zwar scheint es eine Tendenz zur Auflösung heteronormativer Strukturen in (sog. westlichen Gegenwarts-)Gesellschaft(en) zu geben, dennoch werden diese Personen nach wie vor diskriminiert, benachteiligt, erfahren Missachtung, Ignoranz, physische/psychische Gewalt und sexualisierte Gewalt. Die Personen, die die stärksten Konsequenzen struktureller Benachteiligung und Gewalt erleben und erfahren, werden trotz des großen Anteils in der Bevölkerung aus gesellschaftlichen Diskursen verdrängt. Der Fokus wird hier zu selten auf die zugrundeliegenden strukturellen Probleme gelegt und Betroffene werden oft als passive Opfer oder Selbstschuldner*innen dargestellt. FLINT*A-Personen werden immer Teil der Adressat*innen Sozialer Arbeit sein. Außerdem hat sexuelle Bildung eine Relevanz in allen Feldern der Sozialarbeit, nicht bloß in den Bereichen die klassischerweise als Sexualpädagogik verstanden werden. Geschlecht, Sexualität und sexualisierte Gewalt existieren immer nur in Abhängigkeit aktueller gesellschaftlicher Herrschafts- und Differenzverhältnisse auf Mikro-, Meso- und Makroebene. Diese spiegeln sich auch selbst wieder in den individuellen Handlungen von Subjekten, aber auch in rechtlichen Rahmenbedingungen. Sowohl rechtliche Rahmenbedingungen als auch eine kritische individuelle Auseinandersetzung mit diesen Macht- und Herrschaftsverhältnissen sind somit grundlegende Parameter der Sozialen Arbeit mit FLINT*A-Personen, in der sexuellen Bildung und darüber hinaus.
Das Projekt wird alternierend synchron und asynchron durchgeführt. |