Zeigen, was nicht sagbar ist – spielen, was auch wirklich ist
Methoden künstlerischer Erforschung im Kontext Sozialer Kulturarbeit und kultureller Bildung
Was geschieht, wenn das Forschungsmedium „Sprache“ durch andere Medien ersetzt oder ergänzt wird? Welche Aspekte sozialer Realität lassen sich mit dem Blick auf performatives Handeln mit filmischen oder szenischen Mitteln auf neue Weise erforschen?
Im Kontrast zu den bisher am häufigsten erprobten Verfahren zur Erhebung von Forschungsmaterial werden hier insbesondere künstlerische Mittel ins Zentrum gestellt. Auf diese Weise können verschiedene theoretische und praktische Verfahrensweisen filmischen und szenischen Forschens kennengelernt werden.
Um möglichst früh Fokussierungen auf konkrete Felder für Mini-Forschungsvorhaben zu finden, werden laufende Praxisforschungsprojekte vorgestellt, die teilweise starke Communitybezüge haben.
Thematisch geht es dabei um sozialkulturelle Bildungsprozesse in intergenerativen und transkulturellen Bereichen. Diese bieten für studentische Arbeitsgruppen den Vorteil relativ gut zugänglicher Feldzugänge. Hier konnte bereits in der Semestervorbereitung geklärt werden, dass mit filmischen und ästhetischen Mitteln geforscht werden kann. Zudem können sich auf diese Weise Mini-Forschungsvorhaben der Studierenden in entwickelte Forschungsdesigns sinnvoll als eigenständige, zeitlich eingrenzbare Beiträge einfügen.
Feldangebote für mögliche Praxisforschungsprojekte sind:
- Das von der Bundesanstalt für Landwirtschaft geförderte Projekt ‚Landkultur‘, eine Kooperation zwischen Orten im ländlichen Räumen und Multiplikator*innenen aus Berlin
Hier werden biografisch-partizipative Ansätze des Theaters der Erfahrungen und Akteur*innen eines Mehrgenerationenhauses in Luckenwalde sowie in Gerswalde erprobt. Bisher wurden einige filmische Erforschungen zu dem Stadt-Land-Transfer im Kontext der Sozialen Kulturarbeit realisiert. Die Begleitforschung untersucht u.a. Gelingensbedingungen bei der Initiierung von Theatergruppen im ländlichen Raum.
- Intergeneratives Theater in Kitas in Kooperation mit Weiterbildungsmaßnahmen Kommunikationsschwierigkeiten in der Kita verstärken das landläufig bekannte Ungleichheitsphänomen in u.a. der Institution Kita. In Kooperation des ElfE-Forschungsprojektes wurde dazu ein Theater- und Hörspiel entwickelt, welches Empfehlungen des Projektes vorstellt. Die Wirkung dieses Experimentes kann in verschiedenen Familienzentren verfolgt und filmische begleitet werden. Aufgrund der möglichen Coronamassnahmen ist wahrscheinlich nur ein eingeschränktes Verfahren möglich.
- Transkulturelle Theaterproben mit Adressat*innen im digitalen Raum
Erforscht werden Methoden des Improvisationstheaters mit biographischen Ansatz, im Fokus steht die deutsch-türkische Altentheatergruppe Bunte Zellen mit ihren Probenprozessen und neuen Formen digitaler Kulturarbeit. .
Ein dialogisches Vorgehen im Seminar soll unsere Forschungsarbeit begleiten, die Seminargestaltung wird hybrid stattfinden, Exkursionen sind, wenn möglich, geplant.
Die Unterstützung durch die Medienwerkstatt ist angefragt.
Je nach Vorerfahrungen und Interessen der Teilnehmer_innen können sie auch Bezüge zu weiteren spezifizierten Methoden wie z.B. Kameraethnographie, Aktionsforschung oder Dokumentarischer Methode, herstellen und in die Gruppe einbringen. |