Jugend zwischen „distant socializing”, Frust und Protesten – aktuelle Studien der Jugend-, Protest- und Bewegungsforschung und pädagogische Fachdiskurse
Bericht aus der Straßensozialarbeit in Berlin: Streetworker*innen fordern mehr Empathie für Jugendliche statt sie „mit der Moralkeule” zu stigmatisieren, weil sie angeblich die AHA-Regeln nicht befolgten. Aus einer Studie zur „Generation Corona”: "Obwohl diese Generation eigentlich so routiniert ist im Umgang mit digitalen sozialen Medien, machen viele junge Leute doch noch einen Unterschied zwischen der wirklichen Welt und der Welt im Digitalen" (Corsten, Soziologe). Und: sie müssten sich permanent umorientieren, was zu Frustrationen führen könne. Protestbewegungen, die maßgeblich durch jugendliche Akteur*innen getragen werden wie z. B. FFF, sind ebenfalls neu gefordert: Streaming statt Demos auf Straßen – wie wird das organisiert, wer wird überhaupt erreicht? Das Demonstrieren mit „Abstand” wird zur Herausforderung und von den Medien schnell zur „geballten Unvernunft” (rbb zur 1. Mai-Demo 2020 in Kreuzberg) erklärt.
An Hand von aktuellen Studien der Jugend, Protest- und Bewegungsforschung und mit Bezugnahme auf pädagogische Fachdiskurse setzen wir uns mit aktuellen Debatten und Fachdiskursen um ‚Jugend‘ und ‚Widerständigkeit‘ in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten auseinander.
Das Seminar wird im Wechsel zwischen synchroner und asynchroner Lehre über die Plattform Moodle und BigBlueButton organisiert. Einführende Fachvorträge, Seminardiskussionen auf der Basis der Lektüre von Jugendstudien und pädagogischer Fachliteratur sowie Recherchearbeiten in Kleingruppen bestimmen die Seminararbeit. |