In Fokus steht die Erarbeitung der Grundlagen der Biografiearbeit in Verbindung mit der Auseinandersetzung mit „Würde“ insbesondere durch die Beschäftigung mit dem Buch „Politik der Würde“ von Avishai Margalit. Diese beiden Elemente bilden die Basis für einen subjektwissenschaftlichen Zugang, auf dem eine ressourcenorientierte Methodenerprobungen und Reflexion stattfinden kann. Die Lektürearbeit soll eingesetzt werden für die Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Erfahrungen wie auch wissenschaftlichen Texten zu den Themen Zeugenschaft, Anerkennung und Würde. Im Sinne der oben genannten subjektwissenschaftlichen Perspektive werden vor dem Hintergrund biografischer Eingebundenheit im Familien- und Zeitgeschichte biografisches Erleben diese Themenfelder untersucht mit der Idee so Anerkennung und Würde als Ressourcen im Umgang mit eigenen und fremden Lebensgeschichten erschließen zu können, Fremd- und Selbstverstehen anzuregen und zur Stärkung subjektbezogener wie auch sozialer Dialogfähigkeit im beruflichen Handeln nutzen zu können.
Der Höhepunkt der Lehrveranstaltung bildet eine gemeinsame Seminareinheit mit Studierenden aus dem Oranim College bei Haifa in Israel im Juni 2020. Im Rahmen des Seminars findet ein (zweitägiger?) Workshop mit einer tanztherapeutisch ausgebildeten Kollegin (Bea Remark) statt, in dem die erarbeiteten Ergebnisse in Bewegung umgesetzt werden, so dass eine kleine Choreographie der Würde entstehen kann.
Literatur:
Bar on, Don (2004). Erzähl dein Leben! Meine Wege zur Dialogarbeit und politischen Verständigung. Edition Körber Stiftung.
Margalit, Avishai (2012). Politik der Würde. Über Achtung und Verachtung. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag. |