Kommentar |
Lektürekurs: Stuart Hall »Das verhängnisvolle Dreieck. Rasse, Ethnie, Nation« Stuart Hall fragt in seiner posthum erschienen Schrift »Das verhängnisvolle Dreieck. Rasse, Ethnie, Nation« danach, warum ›Rasse‹ trotz hinlänglicher Kenntnis seiner sozialen Konstruiertheit immer noch, und zwar nicht nur in rechten und konservativen Kontexten, eine biologische Spur hinterlässt und wirkmächtig ist. Gleichzeitig werde ›Rasse‹ zunehmend durch Ethnie und die biologische durch die kulturelle Differenz ersetzt, ohne aber die Naturalisierung des Sozialen zu überwinden. Nationale Zugehörigkeit an kulturelle Einheit zu koppeln stellt im Zeitalter der Globalisierung eine verbreitete Form dar, das historische Machtverhältnis aufrechtzuerhalten. Auseinandersetzungen mit und Widerstand gegen ›Rasse‹, Ethnie und Nation arbeiten sich an den jeweiligen Konzepten ab und fragen ihrerseits danach, wer ›wir‹ sind. Demgegenüber schlägt Hall vor, zu lernen anders zu denken und danach zu fragen, wer wir werden können. Der Lektürekurs erarbeitet sich die Argumentation des Sozial- und Kulturwissenschaftlers Stuart Hall und bezieht dabei einige der dort zentral zitierten Texte von du Bois, Appiah, Fanon, Laclau, Mouffe, Anderson, Hobsbawm, Gilroy und Butler ein. |