Transkulturalität ist ein analytischer Begriff. Mit ihm sollen Phänomene verstanden werden, für die es keine, oder nicht hinreichende andere Begriffe gibt. Im weitesten Sinne können wir unter Transkulturalität den Akt der Überschreitung oder Übertretung von bekannten kulturellen Mustern verstehen, die ihrerseits nicht verschwinden, sondern sich durch die Überschreitung neu formieren. Vielleicht am deutlichsten kann dies im Alltag etwa durch Zuwanderung festgestellt werden. Neue Alltagspraxen entstehen, die sich aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher normativer kultureller Muster ergeben. Es ist leicht vorstellbar, dass dieses „Aufeinandertreffen” nicht ohne Konflikte von Statten geht.
Gerade in der pädagogischen Praxis können, besser müssen wir diese Phänomene erkennen um daraus handlungspädagogische Konsequenzen abzuleiten. Alles andere wäre ein Nicht- Wahrnehmen alltäglicher und gesellschaftlicher Wirklichkeit.
In dem Wahlseminar werden wir uns zunächst dem Begriff der Transkulturalität annähern, indem wir uns in andere (nicht pädagogische) Wissenschaftsdisziplinen begeben, um, ausgestattet mit einem näheren Verständnis für die transkulturelle soziale Phänomene, uns die daraus sich ergebenen pädagogischen Herausforderungen näher zu betrachten.
Das Seminar baut auf den Lebens- und Praxiserfahrungen der Teilnehmenden auf und diskutiert diese an Hand wissenschaftlich theoretischer, wie auch Literatur empirischer Forschungen. Die Seminarteilnemer*innen bringen in das Seminar protokollierte Beobachtungen aus ihrem eigenen Arbeitsfeld ein. Diese werden diskutiert und nach den gemeinsam erarbeiteten Kriterien auf den Transkulturalitätsgehalt analysiert.
Von den teilnehmenden Studierenden wird Lesefreudigkeit und eine kritische und forschende Haltung erwartet.
Der Leistungsnachweis besteht in einem Lernportfolio, das aus dem eigenen Lernprozess während des Semesters entwickelt wird. Näheres wird im Seminar besprochen und vereinbart. |