1. Gruppe - Stapf-Finé, H.
Das Seminar befasst sich mit den Phänomenen der Internationalisierung und Globalisierung. Hierzu wird zunächst die Europäisierung als ein Ansatz der Supranationalisierung betrachtet. Im Hinblick auf die Globalisierung werden ihre geschichtliche Entwicklung und ihre Dimensionen in den Blick genommen. Vor allem interessieren die Auswirkungen auf die Sozialstruktur sowohl in Europa als auch in den Ländern des globalen Südens. Handlungsstrategien der Sozialen Arbeit vor dem Hintergrund der Europäisierung und Globalisierung sozialer Probleme runden die Befassung mit dem Themenkomplex ab.
2. Gruppe - Kniffki, J.
Die Soziale Arbeit, als wissenschaftliche Disziplin und in Folge dessen, als handlungsorientierte Profession des sozialen Wandels hat ein ernstzunehmendes Problem und zwar spätestens dann, wenn sie sich mit internationalen Arbeitsfeldern befasst. Soziale Arbeit ist, und das gilt weltweit, auf den Nationalstaat und seine entsprechende sozialstaatliche. Oder wohlfahrtsstaatliche Verfasstheit bezogen. Dieses nicht nur theoretische, sondern im Falle der Sozialen Arbeit insbesondere methodische Problem wird in den Sozialwissenschaften „methodologischer Nationalismus“ genannt. Was bedeutet dann internationale Soziale Arbeit? Etwa nichts anderes als eine andere Form eines (neo-) Kolonialismus?
Dieser und anderer Fragen werden wir im Seminar über den Begriff der „Entwicklung“ nachgehen. Diesen unter historischen Gesichtspunkten ebenso betrachten, wie auch an Hand von Fallstudien und theoretischen Ansätzen überprüfen.
Neben einer kontinuierlichen Teilnahme an den Seminarsitzungen, wird die Lektüre der im Seminar angebotenen Literatur und Eigenrecherche erwartet.
Die Prüfungsleistung kann aus einer Hausarbeit bestehen oder einer fakultativen mündlichen Prüfung. Die Regeln für das Verfassen einer Hausarbeit werden in moodle bekannt gegeben. Die Hausarbeit können bis zum 30.03.2020 in das Fach des Dozenten abgegeben werden.
Eine mündliche Prüfung (B) wird als Alternative angeboten. Dazu wählen die Studierenden einen Aspekt des Projekts aus, den sie in Form eines Thesenpapiers vorbereiten. Die mündliche Prüfung besteht dann aus einem 20-minütigen Prüfungsgespräch zum Thesenpapier unter Einbeziehung aller im Seminarbesprochenen Themen und Fragestellungen. Der Termin der mündlichen Prüfung wird während des Semester bekanntgegeben.
3. Gruppe - Bär, G.
Die partizipative Sozial- und Gesundheitsforschung (PGF) greift soziale Ungleichheiten auf und will Chancengleichheit verbessern. International gibt es dafür viele interessante Beispiele. Häufig steht die Zusammenarbeit mit marginalisierten Bevölkerungsgruppen dabei im Zentrum. Auf allen Kontinenten gibt es vielfältige Erfahrungen mit „bottom up”-Ansätzen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, wie beispielsweise Patient_innenbeteiligung, betroffenenkontrollierter Forschung, community based participatory research usw.. Das Handlungsfeld der HIV/Aids-Prävention ist neben der Sozialpsychiatrie vermutlich der Bereich in Deutschland, wo bislang die meisten PGF-Projekte durchgeführt wurden.
Im Seminar steht die Recherche eigener Schwerpunkte in Kleingruppen im Zentrum. Dazu können beispielsweise Netzwerke partizipativer Forschung, NGOs, ausgewiesene Akteure als Ausgangspunkt genommen werden. Diese spezifischen Engagements für Chancengleichheit werden mit wissenschaftlichen Recherchen zu den bekannten Forschungsansätzen und dem Stand der Literatur unterfüttert. Die Recherchen werden in Form eines Portfolios zusammengefasst. Alternativ sind online-Präsentationen möglich.
Formale Rahmenbedingungen
- Das Seminar zielt darauf, selbständige Lernprozesse anzuregen und zu unterstützen. Die Studierenden erarbeiten in Gruppen ein Thema. JedeR Studierende bereitet mit seiner Arbeitsgruppe (max. 3 Studierende) ein Thema zur gemeinsamen Diskussion im Seminar vor.
- Eine regelmäßige Lektüre von Seminartexten und eine aktive Teilnahme an der Seminardiskussion werden erwartet. Die Lektüre englischsprachiger Texte ist Teil des Seminarplans.
- Für den benoteten Leistungsnachweis kann zwischen einer online-Präsentation und einem schriftlichen Portfolio gewählt werden.
4. Gruppe - Borde, T.
Jede vierte in Deutschland lebende Person hatte 2018 einen sogenannten Migrationshintergrund; 2/3 davon sind selbst aus dem Ausland eingewandert. Die Zeitschrift Migration und Soziale Arbeit blickt in ihrer Ausgabe (1/2018) auf 40 Jahre Migration und Soziale Arbeit in Deutschland zurück und es fällt auf, dass die aktuelle globale Fluchtmigration, die auch in Deutschland angekommen ist, darin kaum eine Rolle spielt. Da Migration und Flucht globale Phänomene sind, lohnt es sich jedoch die Perspektiven auf Migration und Soziale Arbeit international zu erweitern und unterschiedliche Ansätze der Sozialen Arbeit mit Immigranten/-innen und Geflüchteten oder auch mit ethnischen Minderheiten vergleichend zu beleuchten. Im Seminar werden zum einen aktuelle globale Migrationstrends und damit verbundene Aufgaben und Herausforderungen für die Soziale Arbeit nachvollzogen und aktuelle Anforderungen und Ansätze diskutiert. Zum anderen werden unterschiedliche Rahmenbedingungen Sozialer Arbeit in verschiedenen Ländern und Regionen sowie Kontexten von Migration und Flucht vergleichend reflektiert und politische, gesellschaftliche, rechtliche, infrastrukturelle Aspekte bzgl. Sozialer Arbeit und damit verbundenen Strukturen und Kompetenzen diskutiert. Grundlage dieser Auseinandersetzung bilden sowohl wissenschaftliche Publikationen als auch policy papers und dokumentierte Praxiserfahrungen. Die inhaltlichen Schwerpunkte orientieren sich an den Interessen der Studierenden des Seminars. |