Kommentar |
Diskurse sind in der Sozialen Arbeit dort relevant, wo gesprochen, geschrieben und dargestellt wird – also überall: sei es in der Wissenschaft in Forschungsprojekten, Fachmedien oder in der beruflichen Praxis wie z.B. in professionellen (Beratungs-)Gesprächen, in Interaktionen mit Adressat_innen, in Außendarstellungen von Einrichtungen. Im Anschluss an Michel Foucault werden Diskurse als „Praktiken” verstanden, die das Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Handeln von Subjekten nicht nur beeinflussen, sondern erst hervorbringen. Mittels der Diskursanalyse kann herausgearbeitet werden, wie über/mit Menschen gesprochen/geschrieben wird und welche (machtvollen) Bedeutungen durch Sprache und Bilder dabei hergestellt werden. Die visuelle Diskursanalyse als Methode der qualitativen Sozialforschung – also die Analyse von Fotos und Bildern – spielt eine bisher eher randständige aber zunehmend bedeutsam werdende Rolle in (Praxis-)Forschungsprozessen. In diesem Seminar lernen die Studierenden Ansätze der Diskursanalyse im Allgemeinen und der visuellen Diskursanalyse im Speziellen kennen und wenden diese an. Es werden im 1. Teil Grundlagen zum Verhältnis von Wissen – Macht – Diskurs sowie konkrete Erhebungs- und Auswertungsmethoden der Diskursanalyse vorgestellt und anhand von beispielhaften Analysen verdeutlicht. Durch das anschließende eigenständige Erarbeiten einer diskursanalytischen Fragestellung und die eigenständige Durchführung einer Diskursanalyse in der Gruppe erhält das Seminar im 2. Teil einen Werkstattcharakter und die Methode wird anhand selbst gewählter Themen / Diskursstränge in Kleingruppen erprobt. |