1. Gruppe - Plöger, A.
Medienpädagogik in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung
Medienpädagogik in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung
Medienpädagog*innen sind aktuell viel gefragt. Da das Fach sich im deutschsprachigen Raum erst ab den 1970er Jahren etablierte, in einer damals noch durch analoge Medien geprägten Welt, stehen wir heute in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung vor Herausforderungen, die Forschung, Didaktik und Praxis betreffen. Welche Medienkompetenzen und welche Medienbildung brauchen Kinder und Jugendliche, die heute aufwachsen? Wie sieht eine Medienkritik aus, die die Auswirkungen der Mediatisierung der Lebenswelten und die Kommerzialisierung des Mediensektors berücksichtigt? Und wird das Fach noch einer durch die Globalisierung geprägten Gegenwart gerecht?
Im Seminar gehen wir diesen Fragen anhand des Studiums von Texten und von einer qualitativen Forschung in Form von Expert*inneninterviews mit Medienpädagog*innen im Raum Berlin/ Brandenburg und einer teilnehmenden Beobachtung von medienpädagogischen Workshops nach. Die Ergebnisse veröffentlichen wir in einem Blog. Es besteht auch die Möglichkeit einen eigenen medienpädagogischen Workshop zu konzipieren und durchzuführen im zweiten Teil des Seminars.
2. Gruppe - von der Forst, D.; Göbel, H.
Theater
Ein bunter Schirm für viele Wetter
Theater in sozialen Feldern zur Stärkung von Resilienz und Unterstützung von Inklusion.
Theaterpädagogische Methoden sind eine ideale Möglichkeit spielerisch Kreativität körperlich und stimmlich zu entfalten und weiterzuentwickeln. Theaterarbeit in sozialen Feldern ermöglicht Räume der Begegnung von Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe, mit und ohne Behinderung. Durch die Entdeckung eigener kreativer Potentiale können einzelne gestärkt werden und gleichzeitig Gruppenprozesse spielerisch und konstruktiv gefördert werden.
Das Seminar gibt Einblicke in die Verbindung von theater-pädagogischen Methoden, Resilienz und inklusiver Gruppenarbeit. In allen Feldern der sozialen Arbeit sind Stärkung, aber auch ganzheitliches Wohlbefinden wichtige Voraussetzungen für ein gutes Miteinander - sowohl für die Klient_innen/zu betreuenden Menschen, als auch für die Mitarbeiter_innen. Die Teilnehmenden erarbeiten sich im Verlauf des Seminars einen Fundus an Spielen und Übungen, die in der Arbeit mit Gruppen eingesetzt werden können. Neben theoretischer Auseinandersetzung mit dem Thema Resilienz untersuchen die Teilnehmenden in praktischen Übungen, wie eine Stärkung einzelner durch Theaterarbeit aussehen kann. Da Theaterarbeit (fast) immer ein gruppendynamischer Prozess ist, werden bedeutsame Phasen einer Gruppe, wie Kennenlernen, Rollenfindung, Zusammenwachsen und Krise in dem Seminar behandelt.
Alle Prüfungen werden im 2. Semester im Blocktermin von Prof. Johanna Kaiser und Dietmar von der Forst abgenommen.
3. Gruppe - Müller, J.
Musik
Die Wirkungskraft der Musik auf das seelische Empfinden der Menschen umfasst ein weites Spektrum. Musik ist ein zentraler Bestandteil der menschlichen Kultur und hat vielfältige Bedeutung im sozialen Kontext. Menschen musizieren und hören Musik, um sich beispielsweise zu unterhalten, zu entspannen, zu kommunizieren und Gemeinsamkeit zu erleben aber auch, um sich von Anderen abzugrenzen. Jugendliche nutzen Musik und Medien darüber hinaus, um zentrale Entwicklungsaufgaben im psycho-sozialen Bereich zu lösen.
Als nonverbales Medium kann Musik in der sozialpädagogischen Arbeit wichtig werden, wenn sie in der Gruppenarbeit, zur Gestaltung von Atmosphäre und zur aktiven und kreativen Betätigung eingesetzt wird. In der Sozialen Kulturarbeit kann Musik - auch in Verbindung mit anderen Künsten und Medien - eine zentrale Rolle spielen. Musik ist jedoch keine universal verbindende Sprache, wie vielfach unterstellt wird, denn sie birgt auch eine soziale und distinktive Wirkkraft. Wer bestimmt darüber, welche Musik gespielt werden soll? Warum wird gerade in der Musik zwischen „Hochkultur" und populärer Musik unterschieden? Wer entscheidet über den Zugang zum Musizieren und das Recht auf musikalische Teilhabe? Kinder und Jugendliche aus sozialstrukturell benachteiligten Regionen finden beispielsweise nur schwer Zugang zu praktischem Musizieren.
Informelle und nonformale Angebote der Sozialen Kulturarbeit bieten Entfaltungsräume für alternative, selbstbestimmte Zugänge zu(m) Musik(lernen), für Jugendkulturszenen, für Eigensinn, Neues und Unkonventionelles, für Transkulturalität und gesellschaftlichen Wandel - für „Kulturen von unten/Kultur für alle" als Chance des Empowerments von Einzelnen und Gruppen als Akteure ihrer Lebenswelt.
Im ersten Teil des Seminars (SOSE 2019) werden verschiedenen Musikprojekte vorgestellt und diskutiert. Die jeweiligen Methoden der Musikarbeit werden praktisch erprobt um zu zeigen, wie mit unterschiedlichen Zielgruppen (auch niedrigschwellig) mit Musik gearbeitet werden kann:
- Musikalische Basisarbeit mit Kindern und Jugendlichen am Beispiel des Projektes „Streetbeat.
- Jugendkulturarbeit in Offenen Settings.
- Musik in der sozialen Arbeit mit Senior_innen.
- Musik und Rap-Projekte mit Inhaftierten
- Inklusive Musikprojekte
Im Rahmen des Blockseminars haben Student*innen die Möglichkeit selbst zu musizieren. Basale musikalische Techniken wie z.B. Bodypercussion, Gesang und Percussion werden einen Schwerpunkt bilden. Das Improvisieren und das Erleben der kommunikativen und geselligen Aspekte des Musizierens stellen weitere Elemente des Seminars dar. Die Virtuosität des/der Einzelnen spielt in diesem Seminar eine unwesentliche Rolle. Es werden einfache mehrstimmige Musikarrangements selbst entwickelt und gespielt, immer vor dem Hintergrund, dass die Zielgruppen Sozialer Arbeit - genauso wie die Studierenden dieser Seminargruppe - oftmals unterschiedliche musikalische Voraussetzungen mit einbringen. Es liegt in der Hand der musikalischen Anleitung, ihre Didaktik und Musikarrangements auf die jeweiligen Adressaten abzustimmen, ohne sie zu über- oder unterfordern. Musikmachen „jenseits von begabt und unbegabt" (Jacoby), das ist die Herausforderung. Im Kontext von Sozialer Kulturarbeit geht es darum alle Menschen zu befähigen sich zu beteiligen und kreative Kompetenzen zu entwickeln. In musikpraktischen Übungen werden wir dies erproben und reflektieren.
Im zweiten Teil des Seminars (WISE 2019_20) wird der Fokus darauf liegen das Spektrum der Methoden musikalischer Animation zu erweitern und praktisch zu erproben. Die Studierenden teilen sich für die Musikproben in drei Lerngruppen auf, die durch Kodozent_innen mit angeleitet werden folgende AG’s sind möglich:
- Gitarren-AG zum Erlernen oder Verbessern von Liedbegleitung
- Band-AG - in dieser AG können Studierende sich in musikalisch im Rahmen einer Band ausprobieren.
- Perkussion-AG - Anregungen zur Gruppenimprovisation, Proben von Musikarrangements
Im Laufe der Seminararbeit suchen sich die Studierenden ein Angebot/Projekt, dass Musik mit Adressaten der Sozialen Arbeit durchführt. Dabei können die Studierenden ihre eigenen Themenschwerpunkte wählen, z.B. Musik in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Arbeit mit alten Menschen, in der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen oder in der Arbeit mit Menschen im Strafvollzug. Ziel ist es, in diesem Angebot/Projekt zu hospitieren (3 Termine) und die Erfahrung währen der Hospitation in einer Hausarbeit zu reflektieren oder ein eigenes Projekt durchzuführen und dieses zu schriftlich zu reflektieren.
Wichtig und unabdingbar ist die Teilnahme an dem Blockterminen (Fr., 17.5. und Sa., 18.5.2019).
Dieses Seminar richtet sich an alle musikinteressierten Studierenden. Musikalische oder Notenkenntnisse sind keine Voraussetzung für die Teilnahme. Ab dem vierten Semester wird parallel zur Übung eine Vorlesungsreihe zur Einführung in die Soziale Kulturarbeit angeboten.
Literatur
Theo Hartogh, Hans Hermann Wickel (Hrsg.) (2004): Handbuch Musik in der Sozialen Arbeit. Weinheim und München: Juventa.
Burkhard Hill, Elke Josties (Hrsg.) (2007): Jugend, Musik und soziale Arbeit. Anregungen für die sozialpädagogische Praxis. Weinheim und München: Juventa.
Weitere Empfehlungen vgl. Moodle.
Prüfungsformen
- Regelmäßige Teilnahme
- Hausarbeit zu dem Praxisfeld in der die Hospitation stattfand. Auf dem Hintergrund von Fachliteratur zum Praxisfeld werden die Erfahrungen der Hospitation schriftlich diskutiert (10 Seiten)
ODER
- Wer ein eigenes Praxisprojekt durchgeführt hat, reflektiert dieses schriftlich unter Einbeziehung von Fachliteratur (3-5 Seiten)
4. Gruppe - Rokahr, S.
Fotografie
„Soziale Fotografie”, so bezeichnete einer der schärfsten Ankläger des sozialen Unrechts, Lewis Hine,1908 seine Tätigkeit. Doch wie steht es um die Bedeutung von Sozialfotografie heute?
Fotografie ist Alltagsmedium, Vermittlerin sozialer Erfahrung, Fragment von Realität sowie Trägerin von politischer Ideologie. Fotografien geben Aufschluss über die Beziehung zwischen Abbild und FotografIn, können künstlerisches Ausdrucksmittel sein und Zeitgeschichte transportieren. Als wissenschaftliches Dokument kann Fotografie zur Erschließung von Sozialgeschichte, Anreiz für Biografiearbeit oder als empirische Quelle für die Sozialwissenschaften dienen. Fotografie ist zudem Ausgangsmedium für alle technischen Bildmedien.
Im Zentrum des Seminars „Sozialfotografie und Medienkulturarbeit” steht das selbsttätige Fotografieren, Zeigen und Interpretieren von Bildern sowie das Bearbeiten und Ausstellen von eigenen Arbeiten. Über die kreative Erforschung eigener und gesellschaftlicher Medienpraxis im digitalen Zeitalter sollen medienpädagogische Methoden erprobt und diskutiert werden.
Hierzu werden in beiden Semestern Theorie und Praxis miteinander verwoben. Basics visueller Kommunikation und Informationstheorie sowie Texte zur Kulturkritik (u. a. Susan Sontag) und kritischen Bildanalyse sollen als Grundlage für die Weiterentwicklung des eigenen kritischen Blicks dienen. In Praxisbausteinen werden technische Grundlagen vermittelt sowie Kniffe und Tricks, wie u. a. Bewegungsunschärfe oder Lichtführung, erprobt. Zudem wird auf Exkursion(en) Fotografie im Praxisfeld politisch-historischer Bildungsarbeit erkundet, u. a. bei einer „fotografischen Ortserkundung” der Gedenkstätte des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück. Hierzu wird sich mit dem Einsatz von fotografischen Quellen innerhalb einer „Erziehung nach Auschwitz” (T. W. Adorno) auseinandergesetzt.
Voraussetzung für die Teilnahme ist die Motivation sich auch über das Seminar hinaus mit Fototechnik vertraut zu machen und praktischen Übungen nachzugehen. Im zweiten Semester wird ein eigenes Fotoprojekt entwickelt und zum Abschluss in einer Ausstellung präsentiert. Für den Leistungsnachweis stehen eine fotografische Projektarbeit sowie eine schriftliche Leitfragen-Reflexion (3-5 Seiten) ODER eine Hausarbeit (10 Seiten) vor dem Hintergrund von Fachliteratur zur Wahl.
5. Gruppe - Robinet, J.
Kreatives Schreiben
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