Bei dem Thema Rechtsruck und Soziale Arbeit stehen wir am Anfang einer wichtigen Auseinandersetzung und sind gleichzeitig mit einer Vielzahl von Themen konfrontiert. So geht es zuallererst darum zu klären, was unter dem Rechtsruck verstanden werden kann und ob wir angesichts der gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Situation von einem Rechtsruck sprechen können (und sollen)? Welche Diskurse liegen zum Thema Rechtsruck oder Kulturkampf von rechts vor? Auf welche Begriffe wollen wir uns hier beziehen (und auf welche nicht?)
Hieran anschließend drängt sich die Frage nach dem Mandats- und Professionsverständnis Sozialer Arbeit auf: Hat Soziale Arbeit ein politisches Mandat? Und wenn ja, was bedeutet das für Disziplin und Profession? Welche Zielgruppen und Handlungsfelder erweisen sich von dem Kulturkampf von rechts als besonders bedroht (und bergen eventuell gleichzeitig besonderes emanzipatorisches Potenzial)? Welche Konzepte liegen hier in der Sozialen Arbeit bereits vor, um die Zielgruppen und Handlungsfelder zu schützen und zu unterstützen?
Mit welchen Herausforderungen sind Sozialarbeitende konfrontiert in der Arbeit mit verstrickten Zielgruppen, so z.B. in der Jugendarbeit? Was liegen hier bereits für Konzepte vor und wie müssen diese ggf modifiziert werden, um nicht selbst zum Teil des Rechtsrucks zu werden?
Wie gehen Hochschulen als Institutionen mit der Herausforderung um und auf welche konzeptionellen und/oder theoretischen Überlegungen können wir hier zurückgreifen?
Basis des Seminars wird die Arbeit mit Texten sein. Geplant ist aber auch die Bedingungen in der Praxis zu reflektieren und das theoretische Wissen durch Exkursionen zu veranschaulichen und zu vertiefen.
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