Dieses von Studierenden initiierte Praxisforschungsprojekt widmet sich der Suche nach emanzipatorischen Ansätze und Perspektiven innerhalb des psychotherapeutischen Bereichs für Kinder und Jugendliche. Die Projektidee entstand infolge der Überlegung von beteiligten Studierenden, im Anschluss an ihr Studium eine KJT-Ausbildung zu absolvieren, und vor dem Hintergrund der viel diskutierten These, dass (psycho-)therapeutische Ansätze Gefahr laufen Lebensproblematiken zu individualisieren und gesellschaftliche Verweisungszusammenhänge auszublenden.
Das Projekt umfasst neben der Erarbeitung einer gemeinsamen theoretischen Basis, die Entwicklung eigener bzw. gemeinsamer Forschungsfragen und die daran anschließende Planung und Durchführung einer eigenen bzw. gemeinsamen Praxisforschung.
Zunächst ist geplant, die Möglichkeiten (u.a. Unterstützung und Begleitung von Menschen in Krisensituation, Beziehungsgestaltung) und die Grenzen (u.a. Therapeutisierung und Individualisierung von Lebensproblematiken, fehlende Kontextualisierung, Stigmatisierung von Betroffenen, Probleme psychologisch-psychiatrischer Diagnostik) therapeutischer Hilfeformen herauszuarbeiten unter Berücksichtigung der spezifischen Lebenssituationen und Perspektiven von Kindern und Jugendlichen in dieser Gesellschaft. Dabei sollen einige Überlegungen der Kritischen Psychologie und der Kritischen Sozialen Arbeit aufgegriffen und in Verbindung zu den Besonderheiten des psychotherapeutischen Bereiches für Kinder und Jugendlichen gestellt werden. In diesem Projektteil werden wir uns auch der Frage widmen, was es bedeutet, eine (selbst-)reflexive und kritische Haltung zum eigenen Therapeut_innen-Status zu entwickeln.
Das anschließende Forschungsvorhaben bezieht sich auf die mögliche Fragestellung: Wie werden gesellschaftskritische und emanzipatorische Perspektiven und Haltungen in der Theorie und der Praxis der KJT berücksichtigt bzw. wie können sie Eingang in selbige finden?
Dabei ist es im Sinne des Projekts, dass dieses entlang der Interessen der Studierenden gestaltet wird. Spezifische Vorkenntnisse sind nicht vorausgesetzt.
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