Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder ist auch heute keine Ausnahmeerscheinung sondern gesellschaftliche Realität. Gewalt gegen Frauen wird in Übereinstimmung mit der Istanbulkonvention des Europarates 2011 „als eine Menschenrechtsverletzung und eine Form der Diskriminierung der Frau verstanden“ die in den überwiegenden Fällen von Männern gegenüber ihren Frauen ausgeübt wird. Sie kann jede Frau treffen, unabhängig von Bildungsstand, Nationalität, Einkommen, Religion, Alter oder ethnischer Zugehörigkeit. Opfer wie Täter gehören allen sozialen Schichten an.
Gewalt gegen Frauen im häuslichen Bereich ist kein individuelles Problem einiger weniger Frauen. Jede vierte in Deutschland lebende Frau ist im Verlaufe ihres Lebens häuslicher Gewalt durch ihren Beziehungspartner ausgesetzt. Kinder sind in diesem Zusammenhang immer (direkt oder indirekt) mit betroffen
Akzeptanz und Unkenntnis über das Ausmaß, die Formen und Folgen dieser Gewalt stellen auch heute noch einen wirksamen Schutz der Täter dar.
Inhalt des Seminars ist die komplexe Darstellung von Ursachen, Ausmaß, Formen und Folgen von häuslicher Gewalt, der sozialarbeiterischen Praxis im Anti-Gewalt-Bereich sowie nationalen und internationalen Interventionsstrategien und - Konzepten gegen Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder.
In allen Tätigkeitsfeldern der Sozialen Arbeit kann Häusliche Gewalt eine Rolle spielen.
Spezielle Übungen und die Einbeziehung verschiedenster Medien sollen zum besseren Verständnis der konkreten Lebenssituationen misshandelter Frauen und ihrer Kinder beitragen sowie die Beratungs- und Handlungskompetenzen der Studierenden erweitern.
Darüber hinaus sollen sie in Grundzügen mit dem Berliner Hilfesystem vertraut gemacht werden. |