Der Aspekt der Transnationalisierung wird bereits seit Jahren in den Disziplinen der Sozialpädagogik und Sozialen Arbeit bearbeitet. Dabei wird im empirischen Feld einerseits auf die Thematik der „Sorge-Care“ eingegangen, andererseits ist das Thema der Migration das Forschungsfeld par excellence. Die Durchdringung der sozialen Welten durch transnationale Verflechtungszusammenhänge geht weit darüber hinaus. Während einerseits die typischen Handlungs- und Berufsfelder der Sozialen Arbeit die sozialen Phänomene etwa in den Bereichen der sozialräumlichen Arbeit aber auch interkultureller Beratung aufgreifen, wird das Thema im Bereich der frühkindlichen Bildung und Erziehung noch kaum rezipiert. Die Bachelor-Studiengänge „Erziehung und Bildung im Kindesalter“ und „Soziale Arbeit“ wollen mit dem Lehrkonzept „Transnationale Familien – pädagogische Herausforderungen, soziale Kosten und mögliche Handlungsansätze“ diesen Umstand in einem die beiden Studiengänge übergreifenden Seminar begegnen.
Durch die lokale und damit empirische Verortung des Studiums beider Studiengänge sollen interdisziplinäre und konzeptionelle Anschlüsse und das Lernen aus unterschiedlichen lokalen Praxen miteinander verknüpft werden.
Die theoretischen Inhalte aus dem Seminar werden in den Praxisphasen im Berufsfeld gemeinsam bearbeitet und anschließend auf wissenschaftlicher Grundlage im Seminar gemeinsam reflektiert und ausgewertet.
Insofern ist das Vorhaben interdisziplinär und berufsintegrierend ausgerichtet und verknüpft in reziproker Weise berufliche Alltagspraxis mit seminaristischen Reflexionen. |