Die Kategorien der Kritischen Psychologie dienen der Analyse von subjektiven Problemen vom Standpunkt der Betroffenen im Kontext ihrer gesellschaftlichen Vermitteltheit. Statt sicher zu stellen, dass Menschen sich den Anforderungen und Zumutungen fügen, die mit der Reproduktion der kapitalistischen Gesellschaft und ihren spezifischen Macht- und Herrschaftsverhältnissen einhergehen, zielt der Ansatz auf die soziale Selbstverständigung über Handlungsbegründungen, die im Blick behält, dass gesellschaftliche Verhältnisse von Menschen geschaffen, und daher veränderbar sind.
Seit seinen Anfängen in den 1970er-Jahren ist der kritisch-psychologische Arbeitszusammenhang eng mit der Theorie und Praxis Sozialer Arbeit verwoben. Während der vergangen Ferienuni Kritische Psychologie 2016 an der ASH wurde lebhaft diese gemeinsame Geschichte und deren Relevanz für aktuelle Fragen diskutiert. Was sind fruchtbare Anschlussstellen? Welche unterschiedlichen gesellschaftlichen bzw. disziplinären Zusammenhänge sind relevant (an)zu(er)kennen? Diese und ähnliche Fragen bilden den Rahmen dieses Seminars, indem in Grundlagen der Kritischen Psychologie eingeführt wird und exemplarisch Diskurse zwischen Kritischer Sozialer Arbeit und Kritischer Psychologie anhand von Arbeitsmitteln für Praxisreflexion, Praxisentwicklung -und (evtl. -forschung) vorgestellt werden.
Da die Ferienuniversität 2018 erneut an der ASH stattfindet gibt es im Rahmen des Wahlseminars die Gelegenheit eigene Fragestellungen zu entwickeln und sie in einem Veranstaltungsformat während der Ferienuniversität (11.- 15.09.2018) zu bearbeiten. |
