| Kommentar |
Seit den 1920er Jahren haben sich in der Soziologie ethnographische Ansätze entwickelt, die Menschen beim Vollzug von Praktiken beobachten bzw. eigene Praktiken analysieren. Konstitutiv für das ethnografische Forschungsinteresse ist eine sozialwissenschaftliche Haltung der Neugier, die davon ausgeht, dass soziale Wirklichkeiten Überraschendes und Widersprüchliches beinhalten und die Bereitschaft, sich der Dynamik und Logik eines Feldes auszusetzen. Im Zentrum steht die empirische Erforschung sozialer Lebenswelten, sozialer Praktiken und institutioneller Verfahren über teilnehmende Beobachtung. Neben einer Einführung in die historischen Entwicklungslinien der Ethnografie setzt sich das Seminar mit dem Feldzugang, der Konstruktion des Feldes, der Generierung von Daten, den Analysestrategien und Darstellungsweisen auseinander. Über Gastreferent*innen sollen Einblicke in ethnographische Forschungsprozesse gegeben und der Frage nachgegangen werden, wie ethnografische Forschung gelingen kann. |
