Das Wahlpflichtseminar Bildende Kunst/Ästhetische Bildung, das über den Zeitraum von zwei Semestern aufeinander aufbauend läuft, findet in der Regel in geblockter Form im vierzehntägigen Rhythmus statt. Zentraler Lehr- und Lernort dieses Seminars ist die Werkstatt für Ästhetische Praxis (WÄP).
Insgesamt leitend für die inhaltliche Arbeit in dem Seminar ist die Überzeugung, dass es bei Ästhetischer Bildung nicht um die Herstellung schöner Bilder oder künstlerischer Werke geht, sondern dass ästhetische Bildung ein Bildungs- und Erkenntnismodus ist, durch sich und über die gestalterisch-künstlerische Arbeit im Wechselspiel von Selbst- und Welterfahrung ereignet
Im Mittelpunkt des ersten Semesters steht die gestalterisch-künstlerische Arbeit und Selbsterfahrung der Studierenden mit den unterschiedlichsten Materialien. In dieser eindeutig prozessorientieren Exploration werden die Grenzen und Möglichkeiten verschiedener Materialien untersucht. Im Kontext dieser Arbeit werden auch verschiedene Formate von Offenheit, thematischer Rahmung und Impulssetzung erprobt und diskutiert. So wird im Laufe dieser Arbeit, die allein oder in Kleingruppen stattfindet, mit der Zeit didaktische Fragestellungen (Differenzierung nach Alter, Themenfindung und Themensetzung, Impulssetzung versus Offenheit, Materialkonzentration versus Kombination verschiedener Materialien) für die ästhetisch-künstlerische Arbeit mit und von Kindern ausdifferenziert.
Gegen Ende des ersten Semester/Anfang des zweiten Semester, werden dann aus der künstlerischen Selbsterfahrung und deren konzeptionell fundierter Reflexion, bildnerisch-ästhetische Angebote für Kinder erarbeitet, die in Kindertagesstätten (im Rahmen der Praxistage) in Kleingruppen praktisch erprobt werden. Die „Durchführungen” dieser Angebote werden videographiert und in der Seminargruppe gemeinsam reflektiert.
Zur Produktion, Darstellung und Dokumentation von wichtigen Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Seminar wird begleitend ein künstlerisches Reflexionsbuch geführt.
Die praktisch-künstlerische Arbeit und die intensiven Reflexionsrunden in unterschiedlichen Gruppenkonstellationen werden durch Textarbeit zum Themenfeld Ästhetische Bildung ergänzt und fokussiert.
Aufgrund der Seminarkonzeption ist eine eine aktive und regelmäßige Teilnahme notwendig. Zudem ist es nicht möglich, dass Kinder regelmäßig an der Lehre teilnehmen. |