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Biografieforschung - Einzelansicht

PSP1230
Biografieforschung

Sprache: deutsch   
Seminar
WiSe 2017/18
3 SWS
jedes Semester

Erwartete Teilnehmer_innen 55
Max. Teilnehmer_innen 55
Belegpflicht

Belegfrist: PSP 01.04.2024 - 12.05.2024
Gruppe: ohne Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Dozent_in Status Bemerkung fällt aus am/Änderungen Max. Teilnehmer_innen
Einzeltermine anzeigen
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Mi. 09:00 bis 13:30 woch 13.12.2017 bis 07.02.2018  338 Prof. Dr. R. Rätz       40
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Gruppe ohne Gruppe:
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion
Master of Arts M.A. Praxisforschung 1 - 2017
Master of Arts M.A. Praxisforschung 1 - 2010
Zuordnung zu Einrichtungen
M.A. Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik
Inhalt
Kommentar

Im Seminar werden sozialwissenschaftliche Verfahren der Biografieforschung theoretisch, methodologisch und methodisch vermittelt und vertieft.

Die Beschäftigung mit Biografien gehört zu den spannendsten Forschungen in der modernen Gesellschaft und umfasst die Auseinandersetzung mit Individualität und sozialen Bedingungen, in denen diese Individualität entwickelt und gelebt und/oder behindert und nicht gelebt werden kann. In jeder Biografie zeigt sich das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, so dass die Biografieforschung seit den 70er Jahren einen festen Platz in der Soziologie inne hat und sowohl für die Soziale Arbeit als auch für die Erziehungswissenschaft/(Kindheits-)Pädagogik von hohem Erkenntniswert ist. In der Rekonstruktion von Lebensgeschichten und biografischen Selbstpräsentationen wird deutlich, mit welchen lebensgeschichtlichen Herausforderungen und Zumutungen Menschen in unserer Gesellschaft umzugehen haben und wie sie diese in ihre Biografie integrieren.

Inhalt des Seminars wird die Erforschung von Lebens- und/oder Familiengeschichten sein. Es wird hierzu durch die Vermittlung der Forschungsmethode der Biografischen Fallrekonstruktion nach Gabriele Rosenthal (2015) ein methodischer Zugang der interpretativen Sozialforschung gelernt und vertieft, der die Studierenden in die Lage versetzt, selbständig und mittels autobiografisch-narrativer Interviews (vgl. Schütze 1983) Lebensgeschichten zu erheben und diese mit einem textanalytischen und hermeneutischen Verfahren auszuwerten. Im Ergebnis der biografischen Fallrekonstruktionen können spezifische, sehr genaue und gleichzeitig auch verallgemeinernde Aussagen zu sozialen Kontextbedingungen, Handlungs- und Deutungsstrukturen von Menschen in unterschiedlichen sozialen Verhältnissen und mit unterschiedlichen biografischen Herausforderungen erarbeitet werden.

Wo die Studierenden bei der eigenen empirische Arbeit ihren Schwerpunkt setzen möchten, ob sie eher frühe Kindheiten oder alternde Menschen interessieren oder Menschen, die in Bedingungen von Armut, Diskriminierung ihrer sexuellen Orientierungen, in Bedingungen von Flucht und Vertreibung leben oder Menschen, die versuchen, eine berufliche Karriere mit Kind oder einen berufliche Entwicklung unter extrem stressauslösenden Bedingungen zu bewältigen oder Menschen, die in stationären Einrichtungen bspw. der Kinder- und Jugendhilfe leben etc. können sie selbst wählen, wobei ein Bezug zum professionellen Kontext der Sozialen Arbeit und (Kindheits-)Pädagogik erkennbar sein muss.

Im Seminar werden Kompetenzen empirischer Sozialforschung erworben, die sowohl in der Forschung als auch in der praktischen Sozialen Arbeit und (Kindheits-) Pädagogik genutzt werden können (Rätz/Völter (Hrsg.) 2015). Das Seminar kann neben der Erweiterung von Forschungskompetenzen der Reflexion und Selbstaufklärung professionellen Handelns dienen und zur Gestaltung und Weiterentwicklung professioneller Interventionsformen beitragen (vgl. Riemann 2005).

Literatur

Rätz, Regina/Völter, Bettina (Hrsg.) (2015): Wörterbuch Rekonstruktive Soziale Arbeit. Opladen: Verlag Barbara Budrich.

Riemann, G. (2005): Zur Bedeutung ethnographischer und erzählanalytischer Arbeitsweisen für die (Selbst-)Reflexion professioneller Arbeit. Ein Erfahrungsbericht. In: Völter, B./Dausien, B./Lutz, H./Rosenthal, G. (Hg.): Biographieforschung im Diskurs. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, 248-270. – Text zum Analysieren und Schreiben von Feldprotokollen

Rosenthal, Gabriele (2015): Interpretative Sozialforschung. Eine Einführung. Weinheim: Beltz Juventa.

Schütze, Fritz (1983): Biographieforschung und narratives Interview. In: Neue Praxis, 3. Jg., S. 283-294.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18 , Aktuelles Semester: SoSe 2024