Die Dokumentarische Methode will Implizites explizit machen: Wie wird Interaktions- und Gesprächspraxis hergestellt? Welche handlungsleitenden Orientierungen dokumentieren sich in verbalen und korporierten Praktiken? Aus welchen Erfahrungsräumen bzw. Milieus heraus entwickeln sich welche habituellen Muster des Denkens, Deutens und Handelns?
Im Seminar wird zunächst die methodologische Verortung der Dokumentarischen Methode innerhalb der praxeologischen Wissenssoziologie und ihr Verhältnis zu anderen qualitativen Methoden erläutert. Im Anschluss daran werden die verschiedenen Auswertungsschritte – von der formulierenden und der reflektierenden Interpretation bis zu den verschiedenen Möglichkeiten der Typenbildung – ausführlich bearbeitet und in praktischen Übungen vertieft. Im Fokus steht die dokumentarische Interpretation von Gruppendiskussionen, narrativen Interviews, Alltagsgesprächen, Beobachtungsprotokollen und videografierten Interaktionssituationen.
Neben der exemplarischen Auseinandersetzung mit Studien, in denen mit der Dokumentarischen Methode geforscht wurde, soll immer wieder auch ein Bezug zu den potentiellen Forschungsthemen und -fragen der Studierenden hergestellt werden. |