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Die Praxisforschungswerkstatt rankt sich um eine aktuelle, in diesem und im nächsten Jahr durchzuführende Evaluation des seit zehn Jahren in Berlin bestehenden Programms „Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen“. Damit verbunden stehen im Kern der Werkstatt die Themen Kooperationen von Sozialer Arbeit und Schule, Weiterentwicklungen von Bildungsverständnissen und Bildungskonzeptionen, der Umgang mit sog. benachteiligten Schülerinnen und Schülern und damit in Zusammenhang stehende Ansätze, gelingende Bildungsbiographien zu ermöglichen, sowie eine grundlegende kritische Reflektion aktueller Entwicklungen des Bildungssystems. Neben einer theoretischen Auseinandersetzung erfolgt die Bearbeitung dieser Themen über eine praktische Beteiligung an den Forschungsprozessen einer Evaluationsstudie der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, konkret im Rahmen einer Evaluation des Programms „Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen“. Im Jahr 2006 initiierte die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft das Programm „Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen“ an 20 Hauptschulen. Bis zum Jahr 2016 ist das Programm ständig gewachsen und wird mittlerweile an 249 öffentlichen Schulen aller Schularten weitergeführt. Eine intensive und systematische Kooperation von Schule und Jugendhilfe im Sinne einer gemeinsamen Verantwortungsübernahme für die Entwicklung und den Schulerfolg der Schüler/innen ist die Intention des Programms. Die Programmziele sind:
- Stärkung sozialer Kompetenzen und des Selbstvertrauens
- Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern
- Förderung der Lernmotivation
- Verbesserung der (vorberuflichen) Handlungskompetenzen
- Verbesserung aller Übergänge in Schule und Ausbildung
- Vertiefung der Kooperation von Jugendhilfe und Schule
- Auf- und Ausbau von Unterstützungsstrukturen
Im Mittelpunkt der Werkstatt steht eine forschungstheoretische wie forschungspraktische Auseinandersetzung der Studierenden mit dem Forschungsauftrag und gleichzeitig ausdrücklich der eigene Forschungsprozess der einzelnen Studierenden. Gerahmt wird der Evaluationsauftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft durch einen – dem Werkstattprozess angepassten – Blick in aktuelle theoretische und empirische Diskurse der Bildungsforschung, Kindheits- und Jugendforschung, Ungleichheits- und Schulsozialarbeitsforschung. Entwickelt wird mit den Studierenden ein Forschungsdesign und quantitative wie qualitative Erhebungsinstrumente (Dokumentenanalyse, (Kurz-)Fragebögen, Interviewleitfäden u. ä.) zu den noch zu entwickelnden Schwerpunktthemen, durchgeführt werden ebenso in einem weiteren Schritt die Auswertung der Erhebungen und die mögliche Erstellung von Berichten, unterstützt durch die Stiftung SPI (Sozialpädagogisches Institut Berlin „Walther May“). Mögliche Themen der Evaluation könnten lauten:
- der Übergang Schule–Beruf
- die Verringerung von Schuldistanz
- die Verringerung von Gewaltvorfällen
- die Verringerung der Inanspruchnahme weiterführender Jugendhilfeleistungen
- die Kooperation von Schule und Jugendhilfe.
Die Stiftung SPI (Sozialpädagogisches Institut Berlin „Walther May“) strebt ausdrücklich eine Kooperation mit der ASH im Rahmen einer Praxisforschungswerkstatt des Master-Studiengangs PSP an, entsprechende Materialien, Mittel und Zugänge werden im begrenzten Rahmen zur Verfügung gestellt. |
