HANDLUNGSMETHODEN:
Gruppe 1 - Hubig
Welche Theorien braucht die Soziale Arbeit für die Praxis um in Praxisfeldern der Sozialen Arbeit mit Adressat_innen adäquat arbeiten zu können? Und umgekehrt: Welche Sozialarbeiter_innen brauchen die Adressat_innen um für ihre Lebenswelten adäquate Möglichkeiten für Handeln auszuloten zu können.
Diese Fragen begleiten den Diskurs und die gemeinsamen Lernprojekte im Wintersemester 2016/17– und dem folgenden Sommersemester 2017
Sie kommen aus dem Praktikum, deshalb soll im Seminar geschaut werden, welche Erkenntnis- und Professionstheorien sowie Methodenmodelle zur Entwicklung der Arbeit mit Adressat*innen beitragen können. Umgekehrt fordern Fragen zu den Lebenswelten von Adressat*innen Soziale Arbeit als Wissenschaft heraus eigenständiges Wissen als Profession zur Verfügung zu stellen. An Situationen aus dem Praktikum von Seminarteilnehmer_innen, jedoch nicht nur- soll untersucht werden, wie methodische Konzepte einsetzbar sind, was es dazu an Fachkompetenzen braucht und welches Theoriewissen WIE bei WEM zu einem für Adressat_innen adäquaten handeln beitragen kann. Wie offen begegne ich den Adressat*innen – unabhängig von meinen Vorstellungen? Wie lote ich die Räume aus, die Adressat*innen benötigen um eigenständig nach Passungen zu suchen? Wie aktiviere ich die Selbstorganisationsressourcen bei den Adressat*innen und auch durch kritische Reflexion der eigenen beruflichen Einstellungen.
Rahmenkonstruktion, in die alle individuellen Themen von Seminarteilnehmer_innen eingebettet werden:
Ausgewählten Positionen des aktuellen Theoriediskurses zum Verhältnis -
v Theorie/Praxis und professionelles Theorieverständnis; Diversityansätze und Strategien zum Abbau sozialer Ungleichheit (Gleichstellung, Antidiskriminierung, Inklusion, Sprach- und Kommunikationstheoretische Zugänge) dienen entweder der Vertiefung oder werden als Querschnittsperspektiven integriert. Erkenntnistheoretische Zugäng ergänzend zur Reflexion grundsätzlicher Haltungen.
v wie Komplexitätstheorien Systemtheorien und Konstruktivismus: systemische Ansätze oder Diskursanalytische .
Wir fragen im vergleichenden Diskursen,
v Was ist das Politische in Handlungskontexten der Sozialen Arbeit
v wie bestimmend sind gesellschaftliche und familiäre Formen von Kommunikation für Denken + Handeln von Sozialarbeiter*innen und versuchen Möglichkeiten und Grenzen anhand von Praxisbeispielen mit kommunikationstheoretischen Ansätzen aus auszuloten. (Austin, Searl, Watzlawick et al – Medientheoretische Zugänge).
Einsatz von blended-learning für Seminar und Selbststudium in Verbindung mit einem Sozialen Netzwerk.
Ausdrücklich merke ich an, dass im Seminar das Lesen von einschlägigen Texten Voraussetzung ist, weil unabdingbarer Bestandteil für die gemeinsame Entwicklung von DenkRäumen und Diskursen im Seminar. Gemeinsames Textstudium im Seminar beispielhaft. Begleitende Grundlagenliteraturen werden im Seminar besprochen.
Gruppe 2 - Glanzer
Nicht nur Bäume haben Wurzeln: Sozialökologie und Sozialarbeit, Entwicklungen von den Wurzeln zur Gegenwart; vom Settlement zur Sozialraumorientierung, die politische Dimension der Sozialarbeit; Handlungsformen wandeln sich: Von casework zu casemanagement, vom Fall zum Feld: Schulsozialarbeit, Family Group Conference, Ecomap, Behavior settings, streetwork, Netzwerke, Quartiersmanagement,……sind entsprechende Praxisfelder, Praxisbesuche sind bei studentischem Engagement möglich. Bezug und theoretische Grundlagen mit Hilfe von Jane Addams, Urie Bronfenbrenner, Manfred Neuffer, Germain/Gitterman, Kurt Lewin, Allen MacRae,…. Bereitschaft zur regelmäßigen Teilnahme, Literaturstudium und aktive Mitarbeit, Wissbegier und Lust auf Diskussionen/Standpunktüberprüfungen als Voraussetzung; Es gibt einen Semesterreader sowie vielfältige Literaturhinweise im Seminar. Prüfungsleistungen möglich entsprechend den Vorgaben.
REKONSTRUKTIVE SOZIALE ARBEIT:
Gruppe 3 - Jecht
Thema des Seminars ist die „Rekonstruktive Soziale Arbeit“ als Konzept Sozialer Arbeit. Dieses beinhaltet sowohl wissenschaftliche Forschungsmethoden und Handlungsmethoden der Sozialen Arbeit als auch Methoden der professionellen Selbstreflexion.
Ziel des Seminars ist es, durch Theorieaneignung und anwendungsbezogene Übungen das biografische und ethnografische Selbst- und Fremdverstehen der Teilnehmer*innen zu fördern. Die Methoden der narrativen Gesprächsführung wie auch der biografischen Fallrekonstruktion bilden dabei den Schwerpunkt des Seminars.
Es richtet sich vor allem an diejenigen, die in ihrer sozialpädagogischen Praxis mit Methoden der narrativen Gesprächsführung und des Verstehens von komplexen biografischen und kommunikativen Zusammenhängen arbeiten möchten als auch an diejenigen, die sich im Zusammenhang mit narrativem und rekonstruktivem Vorgehen Zugänge zu Lebenswelten und Handlungspraxen erschliessen und ein biografiesensibles Fallverstehen entwickeln möchten.
Gruppe 4 und 5 - Herrmann
Rekonstruktive Soziale Arbeit – Die Kunst des Verstehens von Lebens(ver)läufen
Schwerpunkt des Seminars ist das Konzept der Rekonstruktiven Soziale Arbeit. Diese verbindet Forschung, Theorie, Praxis und Selbstreflexion. Eine offene Haltung gegenüber unkonventionellen Vorgehen und die Bereitschaft zur Selbstreflexion wird vorausgesetzt, um sich der wirkungsmächtigen Diskurse und der eigenen Rolle, den eigenen Vorstellungen und Handlungen bewusst zu werden.
Oftmals ist die Möglichkeit des Verstehens in der Sozialen Arbeit durch kommunikative Prozesse nur begrenzt. Viele Aspekte, welche die Lebenssituation von Menschen beeinflussen sind den beteiligten Personen nicht bewusst oder nicht zugänglich. Gelingende Soziale Arbeit wird möglich, wenn das Angebot auch dem Bedürfnis der Nutzer_innen entspricht. Diese Bedürfnisse gilt es durch einen verstehenden Zugang zur Lebenssituation der Adressatinnen und Adressaten zu erkennen.
Eine Möglichkeit für einen verstehenden Zugang kann das biografisch - narrative Interview, als ein Instrument der sozialwissenschaftlichen Forschung, sowie die narrative Gesprächsführung, als Methode der Sozialen Arbeit, sein.
Im Verlauf der zwei Semester werden die Studierenden biografisch-narrative Interviews durchführen und erste Auswertungsschritte erproben.
Die Erstellung uns Auswertung von Praxisprotokollen ist eine weitere Methode der wir uns in den kommenden zwei Semestern widmen werden.
In einem offenen Prozess versuchen wir in diesem Kurs Antworten zu finden auf die Frage, wie biografieorientierte und rekonstruktive Methoden in Bereichen der Sozialen Arbeit Anwendung finden können.
Die Lehrveranstaltung lebt von der aktiven REGELMÄßIGEN Beteiligung der Studierenden und dem respekt- und würdevollem Umgang miteinander.
Der Aufbau des Seminars lässt Raum für Themen und Interessenschwerpunkte der Studierenden und ermöglicht Lernen am eigenen Erhebungs- und Forschungsprozess.
Das Seminar richtet sich an Studierende, die sich mit rekonstruktiven Methoden, Biografien und Handlungsmuster erschließen wollen und sowohl ihr Fallverstehen als auch ihr eigenes Professionsverständnis entwickeln möchten.
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